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Höttinger Nudl - unabhängige österreichische Faschingszeitung (1914)
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Der humorvolle Schuldner und die Trauergäfte.

Aber wenns 's a hearschaugt, als ob in der G'moan iah alles
begeistert! Vertröter der G'moaninteress'n hockat'n, isch es deacht amol
vüarkölumen, daß oaner amol krod voarn Ostimmen otuscht isch, weil
iah'm a Hosnbratl eing'ioll'n isch, dös ear bei an Haarl bold ver-
göss'n ha?. „Blof mi die G'moan umman Buggl!" soll er g'sogt
hob'n und nocha sei er durch gwös'n. I moan do kämmet die G'moan
auß'n Blosn nimmer außi, wenn sie si' dös Gschäft unfongat, denn
dös, wos der g'sagt hat, dönk'n si' meahr und iahm isch es halt lei
a so außerplatscht, 's ischt aber a koa Wunder, wenn die Leut a so
dönkn unfongen, denn a so kompliziert! Problem, als wia sie unser
G'moanrot zum erlödig'n hat, weard ma so bald a nimmer find'n.
Schaugt's öllk krod amol die Höchenstraß'n un. Zer cht hat's lang
gnua braucht bis ff die G'moan entschliaß'n hat können mit'n Bau
unz'fongen und iatz sein's wiader a poor so windige Köpf, dö wos
dö G'schicht schier auß'n G'loas bringen Und nocha ersch't dö Brugq'n,
wo der Voarplatz alloan a halbi Million löschtet, nocha kämmet
erscht nu 's Geld für die Brugg'n dazua. Söchts wia si' der armi
Steffele sein Kopf höbt, voar lauter bringt'n dö Brück'« auß'n Häus'l.
Verschtiahn kunn i lei dös oani nit, daß die Regierung vun a söll'n
armen G'moan so ebbas wirs verlongen kunn. wo amea schun g'wissi
Bankn für'n Kredit vun unserer G'moan 's Zügen-Glöckl hob'n
läu^n loss'n.

Aber gor so brauchat si' nacha der greÜiche Herr, dear wos
aufn Bild'l auf der Stadtlingerseit'n schteaht, a nit z'freu'n, und wenn
iahm nu a poor goldeni Kött'n umg'höngt wearn, denn all's ischt
auf semer Seif« a nit bein Recht'«. Bei uns in Hötting liegt der
Dröck wenigst'ns lei aufn Bod'n und ma braucht krod mit die Füah
drein ummersteig'n; in der hygienischen Stadt hob'n's iah an oageni
Maschin, mit dear's beim helliacht'u Tog ummadumfohr'n und in die
Leut in Dröck in's Gficht schvritz'n, wia ös aufn Bildl söch'n könnts.
Soweit hob'n's miar Höttinger deacht nu nit brocht und um dös sein
miar a froah. Nocha wenn ös Stadtlinger amol sunscht nu a bißt
bei önk ummadum schaugt's, nocha weard's gor bald einsöch'n, daß
bei önk nu monches fahlt und ös nu lang nit über onden röd'n

derft's. Geaht^s krod amol bei an Tauwetter durch die Altstadt, nocha
braucht's an Rög'nschirm, wenn's a nit rögn't. voar lauter platsch'lt's
vun die Dachrinnen oer, daß oana völlig dersaufn tannt.

Von dö poor kloanen Mißstand og'söch'n Hot die Stadt iatz
an g'woltig'n Aufschwung zuin verzeichnen. Die Zelgergründ' war'n
bei an Haarl z'kloan woarn, so an Haufn schiani Häusl'n hob'n 's do
aui baut. Dö sein in Bädeker alli mit ^ Stearnlan unzeichn't, voar
lauter sein 's berüahmt. Iatz isch es nu nit gor so lang hear, daß
so a bekonnter Innsbrucker G'moanrat, in oaner Sitzung, amol den
Antrog g'schtöllt hat, daß der Nikolausmarkt von der Maria There-
stenstroß'n og'schofft wearn foll. Wohrschei»lich wöll'n die Hearrn
Platz kriag'n für'n nui'n Bahnhof, der wos auf dera Stroß'n baut
wear'n soll, die Gleiser sein a meahr schon do, iatz fahlet krod nu
s' Bahnhof!. Mit'n oan uuin Bahnhof, vun dön schun long die Röd'
isch, geaht fruitl nix, denn mit dön weard a so long g'wartet, bis
si' in 1000st'n Bahneler bein Verschiab'n z'sommgfohrn hob'n, aho
könnts schun nu a Weitete warf«. Aber daß i a nit drau' vergiß,
iatz kriag'n die Stadtlinger gor a zwoafs Bah'nhäusl, krod vis-a vis
von oan; also die reinschte Bah'nhäusl-Konkurrenz gibt's o, wenn
amol dös nui Gasthaus deröffnet weard. Iatz mögg'sch woll nocha
bald singen unhöb'n:

„Woascht Du wiavl Gasthausl'n sein.

In der Inusbrucker Altstodt drein".
Akkrat so wia die tloan Ninggelen fingen wenn sie Ztearn
zöhl'n tian. Ja, ja so ischts und weil's sou'l Saufbud'n gibt,
brauch'ns in Sprugg a so an Hauf'n G'moanwachter. Zwor wenn
d'oft oan reacht neatig brauchascht sigg'sch weit und broat koan
ummer. Wia ischt es denn nit iatz amol g'wös'n wo dö närrisch'«
Drucker den armen Loter völlig og'murkst hob'n. Schiaß'n Hot ear
müassn der ormi Teifl, daß ear dö läschtlg'n Fluig'n uni woarn ischt.
Auf dön Krawall ischt nocher der Bürgermoaschter selber kömman
und ho^s Friedensengele g'spielt, weil seine dienschtbaren Geifchter,
dö wos für dös do sein, nu nit aufs Schiah'n dressiert fein, denn
dö müaß'n zersch't die Hund oricht'll, daß s'dö Knallerei g'wöhlien,