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Die Ursachen des Weltelends!
War
dös
a schiane Zeid, wiah vom oldn
Höttinger Turm
die
Gloggn gläudet hobn, olls
hot guat geßn, di grösdidn MisAthaufn sein
in Hötting for die Bauernhäuser glegn und ah
die gröschtn Erdäpfl sein bei ins gwaxn
Schbäta habn mir selba an Kaiser ghabt heit
lebt er schtill und zurückgezogen in insrer
Republik.
Glebt hobn mir
im
Ueberfiuß, und wos mir
2'
viel ghobt habn, habn mir durchs Bachi in
di« Stadt abigschidct. Die Delta-Mündung vom
Höttingabachl war die reinsdite Fundgruabm
für
die Stadtla. 's ganze Land hot dafon glebbt.
Matrazzn, Kindawagn, Kachln, Schuach, Ge-
flflgl, Würscht und Nuudln aller Art und glei
Silberbesteck dazua, alles hoscht findn kön¬
nen, und manches Brautpaar hat sei Ausstat¬
tung von da wöck. Mitn Auswertn ausn Bachl
habn di« Stadtarbeiter aloan
's
gonzi Johr
Arbeit khabt Fon dem Handl mit di Sodm hot
alt lei die Stadt,
'S gonze Lond hot siebt.
Sonntag und Montag sein die Wirdshauser
follgwesn. Aus Konkkurendzneid fon der
kabidalischtischn Welth isch dann der Bach
f er baud wordn, und aus wars mitn Exsport , den
kOMhtnlosnl
Groaßi Kanalisazionsflrmen lie¬
ferten noch schundigere Ware in Röhrn und
Behältern und unser rebubliganischer Bachh
wurde deutsches Eigenthum. Vom Turm habns
in Mörtl obakrazt zan Bunkerbaun. Spring hat
er kriagt vor Weh, traurig, wehklagent hat er
owigschaud
in
d' Schdodd und übers La ndl.
Unsere Rebublikk hat koan Absaz mehr ghabt
für
die Waren, durch dem is aber über
Oeschterreich der Mangel an Roh-
und
Sehtinkstoften kemmen.
Mir mQafln rüschtn wie Amerikah,
ball
mir
nit
derschtikkn in unsern Ueberfiuß.
Der Turm muaß
zur
Feschtung ausgebaut
wer¬
den IM Wegn
dem
ischt er vollstendig ein-
gerüschtet worden. Der Zos-Franz hot zwor
schon ser mißtrauisch hergschaut, weil
die
Höttinger schon viel weiter sein mitn Rüschtn
wia er selba.
Aba
er hat halt so viel wenig
Schneid, daß er si alleweil von seine Nacb-
born fürchtet.
Die
Höttinger Schützn aber derfn
sogar Mintaloder trögn
und
werden
mit 1
,20 m
assentiert.
Wia die
Deutschn
sdion
wieder
begeisterte
Soldatn sein, so wolln a die Höttinger Schütz«
sich für alle Strapazn trinkfescht trenihrn und
efentunell eine Brigade nach Korea senden,
um den so schneidigen Vor- und Zurückmarsch
der Schunotruppen zu unterstützen. Ob sie
aber auf dem 38. Breitegrad noch grad mar-
schiern, wißn mir nicht.
Aber
die Entsendung
von Schützn aus Großhötüngs Wehrmacht
wirt im Barlamend noch heftig deppadirt
werdn. Denn mir brauchn unsre Schützn hier,
Obwohl
nadürlich die Bös-Atzungs uns eine
grohfte AnzaU
fon
Fammiljen zu unserem
Schutze zur Fervügung geschtelld habn. Droz-
dem glaubt
aber
der Brösident der Rebublikk
Hötting hier seine Schützn nicht entbehren zu
können,
weil im halt doch Höttinga lieba sein
als
wia
gschminkte, aufdakkelte Welbaleit
und a bor ausgfressene Wampala.
Freili
war
in di oan
liaba,
wenn die Höt¬
tinga drübn mit di Kineesa und den andern
Zuig umanandaraffn tatn und sie in insern
schian Landl sitzn tatn. Aber miar Höttinga
sein nit so blöd! MI? Schliehslich richtn sich die
Augn der ganzn Welt auf insere Rischtung.
Die Paulgasprotukzlohn
ischt
in follschtem Gange und wird ein be¬
gehrte Arttkl vür di Paktschtootn zum on-
dreibm von irer Rüschtung. Aber
auch für
den
Pakteriengrigg
ischt
Hötting gerüschtet. Di«
fon
die Schuhin gesameitn Kartoffelkäfer
werdn sorgfältig konderwirt, in der Höttinger
Au am Giaßnbach wurde ein eigenes Becken
für Pakterienkulturen gebaut, die dann auf
feindliches Gebiet mittels Surbanzn (Saüerzche
Konschtrukziohn) abges-hbrizzt werden. So
fergeuden mir
keine.
Zeid mit zu späten Kon¬
ferenzen,
das
heißt, die in der ungünstigschtn
Zeit, grod wenn ma
Wieda amol oans
auf>
Doch kriaggt hat, abgehalten
werden,
sondern
mir
rüschtn solang noch Zeid ischt
I
Eh nimma
viel.
Mir brauchn koan
5
hjozvoortrag
und koun Sditoznaeülrag, mir fertrogn ins a
one de Öhr Laggll!
So
blikkn wiar im Fertraun
a
|if
unsere Atombombnvoräthe
in die
Gufln
obn, gefaßdt den kommenden
internahzi-
naligen Entwikklungen entgegen.
Spiritus
Omnibus!
WIRTSCHAFT
Es unterliegt keinem Zweifel, daß unsere Wirt¬
schaft einen krebsartigen Aufschwung nimmt.
Die Handelsbilanz ist aktiv, man möchte beinahe
sagen radioaktiv. In Schweden traf eine Handels¬
delegation ein, die einen Kompensationsvertrag
abschloß und sogleich unterzeichnete. Es gelang
der Delegation, unsere Überproduktion loszubrin¬
gen. Wir liefern zehn Waggon Ärzte, und Schwe¬
den liefert uns dagegen schwedische Gardinen,
also „Eiserne Vorhänge". Somit sind wir unab¬
hängig in bezug auf den Eisernen Vorhang.
Ägypten hingegen interessiert sich für die Liefe¬
rung von Holzköpfen, die bei uns im Überfluß
vorhanden sind. Ägypten hat als Gegenlieferung
Streusand angeboten. Wir sind uns aber noch
nicht im klaren, wofür dieser Sand Verwendung
finden soll. Die Verhandlungen waren am toten
Punkt angelangt, als sich ganz überraschend die
politischen 'Parteien bereit erklärten, jegliche
Menge zu übernehmen, um ihren Anhängern ge¬
nügend Sand in die Augen streuen zu können.
Hingegen hat sich die Orangeneinfuhr aus Gari¬
baldi en vollkommen zerschlagen, da die heimi¬
sche Produktion an Landpomeranzen, erfreu¬
licherweise, im Steigen begriffen ist. Die Bauern¬
schaft steht auch auf dem Standpunkt, daß die
Obsternte groß war und zuerst aufzuzehren sei.
Erst dann könne an die Einfuhr gedacht werden.
Im serdimmsten Fall könnten auch die Roßäpfel
als Eisatz dienen.
Hoffentlich
verhindert
das Dementi u'enigstaiif
diesmal die
Reform. Wie
aus zuverlässiger Quelk
verlautet wird, trägt sich der Einanzkatuster mit
dem Gedanken an die Einführung des „alpinus
dollaris",
weil der
Schilling eh schon rar is.
Aufruf der Landesregierung
Es
y
.ad
wiederholt Beschwerden bei den zu¬
ständigen Dienststellen eingelaufen, daß Jogd-
pächter im Lande Tirol nichf genau wissen* wie¬
viel Wild ihr Revier bevölkert. Dadurch sind
schwere Mißbewirt¬
schaftungen ent¬
standen. Es wird
daher angeordnet.
Jedes Schalenwild
hat sich persönlich
unter Vorweis der
Geburtsurkunde in
der Zeit vom 1. 3
bis 15. S. beim zu¬
standigen Bezirks¬
jägermeister zu
melden. Nach
er¬
folgter amtsvieh-
iwtlioher Unter¬
suchung erhält je-
/f
% V des geborene Stück
\/V\
eine Kennkarte mil
y
Nummer. Jedes Re
\ vier erhält eine ei-
v
gene Farbe: Inns¬
bruck: Weiß; Innsbruck-Land: Braun; Landeck
Schwarzrot; Imst: Farbe wird erst gemischt:
Schwaz: Schwarz; Jenbach: Rot; Kuf stein: gan*
färbig; Kitzbühel: Scheckig; Reutte: Blau-Weiß
Abschußnotwendiges Wüd erhält rote, alle an¬
dern schwarze Nummern. Die Tafeln sind sicht¬
bar am Haupt und am Spiegel zu tragen und
nachts zu beleuchten. Tiere, die sich weigern, sind
vom Jäger zweimal zu verwarnen, dann aber bei
der Gendarmerie anzuzeigen, damit auch die
mehr Jagdsachen behandeln muß.
Bereits im Jahr« 1947 meldete der Sender
Hamburg die Währungsreform in
Ölferretab.
Das
Dementi jedoch konnte die Reform mein verhin¬
dern. Nun funkt der Hamburger schon wieder
Anfrage eines Leeers: Ei ist von maßgebend«
Stelle des Tiroler Jagdverbandes befehlen, ras¬
senreine Hunde zu halten. Wäre es nicht em
Platt, auch von diesen Persönlichkeiten Rassen¬
reinheit tu verlangen? — Antwort: Unmöglich; es
wären sonst alle Posten unbesetzt.
Berichtigung. Die Nachricht, daß unser Bun¬
desoberhaupt am Aehensee einen kapitalen Boek
j
auf 1000 Mt-'er geschossen hat, läßt jeden Tiroler
. kalt. (Es
ist
nicht der erste und bestimmt nicht
\ der letzte.) Daß er aber keinen Tirok • Jagd
*r1anVi
«»«wh«Vn hatte, i*t J^erWumdttnf.
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