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.Höttinger
NndT
1951
BoDenftdnDi0($
A
lustiger
Abend
Der Fasching isch eigentlich dö Zeit, wo die
Leit weder jung wearn. Beim „roatn Vogl" war
a Tanzunterhaltung und a Hotz hats a göbn. Wia
die Gösclit in der Stimmung weit voraus waren,
geaht die Frau vom Hirschgeier mit an Mannez
zur Schnapsbude und trinkt mit ihm a Schnapsl.
Do isch woll nix dabei, möcht man moanen
Der Mann von ihr war anderer Moanung. Er hat
ihr glei a Watschn göbn und sie hat sich dös
nit gfalln lassen und hatn an Schuften ghoaßen.
Er isch nachher no mit dem Mannez zum streiten
kommen und hat ihm zur Vorsicht die Zähn
eingschlagen, damit er ihn nit beißen kann, wenn
er mit ihm zrafen kimmt. Dear Spaß, der soll
ihm aber gar nit billig kommen sein.
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A Kirchtag uhne Kampferei isch ebn koa rich¬
tiger Kirchtag, und a Fasching ohne dem isch a
nix. A Gaudi und a Hotz muaß a sein, sunscht
wars recht langweilig auf der Welt.
Zu dem Familienabend auf der Bazihüttn sein
die Gebrüder Althauser gangen, der Pepi und
der Hansi vom Geschlecht der Lothringer und der
Hansi vom Erbhof. Dös warn die Hauptpei'sonen.
Alli anderen waren nur die Schlachtnbummler.
Der Wirt hat im ersten Stock speziell für dö
sechs Mander a Zimmer ausgraumt, um die ganzi
Gschicht zu lokalisiern. Ob er schon a Vorahnung
ghabt hat? Die drei Brüader habn halt ungfan-
gen, was sie bis iaz schon alles gleistet habn, und
man kann wirklich sagen, daß sie allerhand glie-
fert hobn. Meistens hobn sie einkaft, wias dunkl
war. Die zwoa Lothringer sein aber a nit zruck-
bliebn beim Aufwachtin und der junge Erbhof er
erst recht nit. Jeder wollt der ärgere sein, und
der Wein hat ihre Gmüater rebellisch gmacht.
Da langt aoner mit seiner Hand übern Tisch und
legt dem oan sei Pratzn aufs Maul. Af ja und na
war die allerschianste Raferei im Gang. Der Wiart
hat sie gwöhrt mit Händ und Fiaß um sei In¬
ventar. Gnutzt hats ihm nichts. Dö Mander habn
do koan Spaß verstanden. Die drei Brüader habn
zammgholtn wia die Klettn und die drei andern
mitsamt dem Wiart zum strategischen Rückzug
zwangen. Weil aber nur oa Ausgang war, hobn
die oan probiert, die Fensterstöck abzumontiern,
dös ihnen a gelungen ischt. Mei, hats da aus-
gschaug! In kurzer Zeit sein die Tisch und die
Stüahl ohne Haxn gwösn und die Gläser lauter
Schirpn. Da schreit 's Hermanndl: „Geah. Sepp
und Hansi, iaz haun mir in Wiart und den Erb-
hofer über die Stiagn oi, nachher hobn mir end¬
lich unser Ruah!" Af ja und na sein dö zwoa wia
a Ragetn über die Stiagn ouigsaust. Amol nimmt
a die schianste Kampferei ihr End, und so wars
a af der Bazihüttn. 's Überfallskommando isch
grod a bißl zu spat kommen zum Eingreifn, aber
alleweil noch früh gnuag zum Aufschreiben. Der
Erbhofer isch von dear Raferei so müad worn,
daß er sie ins Bett glögt hat und vier Tag lang
liegnbliebn isch.
Der Holzhandel im Schluttertal
Der Summerl Max hat wieder amol Bam ver-
kaft im Schluttertal draußen und der ellenlange
Karl isch mit iahm gangen. Sie sein bald han-
delsoans gwesen und sein zur Buzihüttn hin. Dös
isch a alter Brauch von Max und der muaß er¬
halten wearn. Er hat aber a no an blödn Brauch,
er stoaßt dem Karl beim Rödn mit sein Ellbogen
ahn in die Rippen eini. Der Karl isch aber alm
wieder weggruckt und der Max ihm alm wieder
noch. Dreimal hat er in Karl schon um den
Tisch trieben. Glei hat sollen die vierte Runde
kommen, da hat der Karl dem Max oa Watschn
göbn. Der Wiart isch glei dazwischen gongen und
der Karl war amol in Schwung innen und haut
a dem Wiart a Fotzn eini. Eher sog i kunsch a
Lawin auhöbn wia a Raferei. Wia sie nachher
müad gwösn sein, sein sie oanzeln mit blaui
Augen hoamgangen. Ob dear Handl gütig war,
hab i nit derfrogn können.
Betriebsausflug
Die Feuerwehr hot amol an Betriebsausflug
ghabt. Da hat sie a anderer Feuerwehrler packt
und wia a toati Fack af sei Axl gnomma und ins
Auto einitrogn. Wann i dös mit meiner Alto tat,
dö ließat si bestimmt scheidn. A Scheidungsgrund
war dös bestimmt Bei dö zwoa weard dös aber
schon zur Gwohnheit woarn sein. Eigentlich a
schianer Brauch.
Im Cafe „Höhenstraße" kehren oft Ausländer
ein, und es geht auch sehr lustig zu. Neger fin¬
den bei dem schönen Geschlecht großen An¬
klang, was den Männern nicht behagt Zum
Schluß Verbrüderung zwischen Schwarz und
Weiß mit Jodlerinbegleitung. Endeffekt: Über¬
fallsauto.
Die verhängnisvollen Siumnerlsprossen. Der
Kohlenhansl, der Summerle-Max und der Siggl
hobn beim untern Wiart in der Dorfgassn 's Mit¬
tag essn versäumt dahoam. Ober weüs iatzt koani
Marlen mehr gibt, hobn sie sich a Gollasch un-
gschaffn. Die Nanni hat glei drei Portionen brecht,
und kaum hat sie sie afn Tisch hingstöllt, da haut
der Max mit der Hand in sein Teller eini, daß
die Souß nur so in alli Wand gespritzt isch, und
alli drei hobn sie Summerlsprossn ghobt. Wia die
Nanni dö nagelneii Stubn gsöchn hat, hat sie völ¬
lig der Schlog troffn. Wia die Steam am Himml,
so sein die Gollaschpatzn af die Wänd obn ghängt.
Die Nanni isch wüd worn und hat in Max an
Mund anghängt. Der Max hat gsogt: „Ober geah,
Nanni, mitn Zohln laßt sie alles wieder aus-
gleichn!" Er hat nochr auf seini Koschtn die
Stubn herrichtn lassn. Nit gnuag damit, sein dö
drei damischn Löter no zum Bur aui und hobn
sich gegenseitig mit Siphon die Summerlsprossn
nach Südtirol gmacht. Der Musselini-Pepi und ouergspritzt, bis koa Siphon meahr do wor. Isch
sei streitbara Geist sein natürlich a dabei gwösn. [
a
S«at gwösn, sinscht waren sie mitn Spritzn
Schon beim Einifohrn hob i gsöchn, daß zwischn
1
überhaupt nimmer förtig woarn. Der Max war
Ein Mann, den Schirm unterm Arm,
schwankt heut, daß Gott sich erbarm'.
Das Gleichgewicht abhanden gekommen,
hat er die Kurve Stamserfeld genommen.
Auf einmal wirft's ihn hin am Bauch,
das ist bei ihm sonst nie der Brauch.
Der Schirm fliegt in großem Bogen,
wirklich wahr und nicht erlogen.
Man sieht, der Schirm macht ihm Sorgen
er will ihn noch heute, nicht erst morgen.
Er tappet hin und tappet her,
als wenn er heut ein Blinder wär.
Der Wein hat seinen Sinn getrübt,
drum er sich heut im Tappen übt.
Den Schirm hat er nicht gefunden,
doch seine Pratzen arg zerschunden.
So wie es üblich ist bei Tieren,
den Arsch in d' Höh, er kroch auf Vieren.
Und als der Himmel Hilfe schickt,
hat ihn Marie auch schon erblickt
Der Retter naht und drückt ihm noch,
den Schirm in das Armloch.
dö zwoa öppes nit stimmen muaß. Sie hobn miar
z'viel mit die Händ grödt. Af amol da langt sie
mit der Hand in sei Gsicht. Er war a nit fad und
hauttz
'ruck. Iazt war ihnen die ganzi Freud ver¬
gangen.
Wia sie in Bozn ausgstiegn sein, isch die
ganzi
Gsöllschaft ins
Wiartshaus eini.
Nur die
zwoa sein zruckblieben
af der Straßn.
Scheinbar
hobn dö zwoa no öppes ausschnapsn miassn. Do
ziacht der Pepi sein Mischtpragger aus sein Hosn-
sack und haut seiner Altn a Fotzn in die mulleti
Larvn. Sie an Drafina umadum wia a walscher
Totzn und fliagt af die Wampn. Wia sie gfalln
isch, so isch sie liegnblieben, bis die Gsöllschaft
wieder ausn Wiartshaus außer isch. Der Pepi hot
sie gar nimmer ungschaut so
a
Wuat hat er
von alli drei der ärgsti, i wollt sogn am ärgstn
naß. 's Wasser isch iahm bei die Schlottern
außergrunnen.
Die bösti Milchgoas von Hötting. Beim Wirt
hinterm Mäurl in der Dorfgassn sitzn beim
Stammtisch a paar trinkfeste Löter beinand. Un¬
ter anderem derzöhlt der Kalte Ernstl von seiner
guaten Goaß, die sovl brav Müch gibt. Keimen
tuat er sie afn ersten Blick und am Gschroa a
glei. Der Kuplmair-Tonerl und der Striegele-Adi
habn ihn zwegn der Goaß ordentlich liegn, af
oamol geat die Tür au, a so a vierboanigs Vie¬
cherl mit Hoarn und a Tüachl um den Kopf
kimmt hereingestackelt. Da schreit a schon, der
Stadtbaumoaster: „Dös isch ja mei Goaß!"
Das Fleisch ist willig, aber der Geist ist stärker
Anläßlich des Besuches der Kastelruther Musik
in Hötting passierte dem großen Höttinger Bürger
Dr. Schnaitter das Unglück, daß ihn ein Schlagl
streifte und seine beiden Füße gelähmt wurden.
Zwei barmherzige Sameriter, der Aufhupf-R. und
der Stenckerer, nahmen sich seiner hüfreich an,
ihn nach Hause zu bringen. Sie kamen mit ihm
nicht weit, und schon kam die Rettung angefah¬
ren. Der Stadtmeister Ernsteis mit seinem Leiter¬
wagerl fuhr um Goaßfutter. Ein rascher Ent¬
schluß, und der große, starke Mann lag bequem
auf dem Wagerl. Nachdem sie ihn in der Bach¬
gasse einmal verloren hatten, kamen sie ohne
v/eiteren Unfall auf der Höhenstraße an, wo er in
seiner Villa von seiner Schwester empfangen und
liebevoll gepflegt wurde. Der Goaßbesitzer aber
sprach: „A Futter für mei Goaß muß i hobn!"
Im Garten des Patienten fing er an, das Gras zu
mähen, bis die Holde ihm Einhalt gebot und an¬
fing zu schimpfen: „Meine Blumen sind doch
kein Geißfutter!"
Und mit vereinten Kräften geht er
im Zickzack der arme Peter.
Im Stamserfeld auf Nummer acht
da hat er kurze Rast gemacht.
In Wirklichkeit war's das Sechserhaus,
doch da ging der Reim nicht aus,
da sagt Marie: „Ach lieber Peter mein,
so laß doch das Saufen sein,
es schafft dir Müh' und mir Verdruß,
es kommt dann, wie es kommen muß."
Der Alkohol, ihr lieben Leut, ist teuer
und macht euch Schwierigkeiten ungeheuer.
Die Sorgen bricht er nicht wie es im
Liede heißt,
es kann leicht sein, daß er euch auf die
Wampe schmeißt!
Denn
i bin der Herr im
Haus. Wenn „Max
der Strahlende" angesäuselt heimkehrt, dann geht
seine Frau einen Stock höher und legt sich aufs
Ohr. Nicht aus Angst sondern weil sie ruhig
schlafen möchte. Das weiß der Max genau, und
dann geht die Ramasuri los: „Wo isch mei Alti.
wann i sie heit derwisch, drah i ihr in Kragen um,
der Karnalie, der damischn. Höbts mi, sunscht
gibt's heit no Toati und morgen a Leich." In dieser
Tonart geht's dann weiter, bis es ihm zu dumm
wird, und dann legt er sich hin, um neuen Taten
entgegenzugehen. Am nächsten Tag weckt sie ihn
unsanft aus dem Schlaf, und dann hat sie das
Heft wieder in der Hand, und er schleicht in den
ersten Stock hinauf. Herrgott, denkt sich der Max,
wia mi der Wein stark macht, und kaum isch er
wöck, bin i wia a gschlagner Hund.
Die Hochzeit des Schwagers von der Stöffele-
Vroni wurde im Schießstand ordentlich begossen.
Auf dem Heimweg passierte dem langen Vronele,
daß sie zum Kugeln kam. Die Passanten, die
durch die Feldgasse gingen, sahen über den Hang
eine Kugel rollen und glaubten, das muß ein
Planet sein, denn einen so großen Medizinball gibt
es nicht. Als die Rollerei aus war, merkten sie,
daß es das Vronele war.
Runö um oen altn Gotting« Tuen
6in Spaziergang
Seit mein lötztn Rundgang isch viel Wasser
und a viel Glump übers Höttinger Bachl oui-
grunnen. Viel isch wieder passiert, und aller¬
hand hat sich zuatragn. Fang mar halt un.
Wia i über die Gassn auerbin, sagt oaner hin¬
ler miar: „Mei, stinkts do in Hötting." I drahn
mi glei um und sog iam, daß dös Gstank no in
der ~tadt stinkt. In Hötting stinkt nix, nur die
Uli liieifn vun die Bauern. Er hat nachher nix
mehr gsagt und i a nix.
Mei, sein do überall nui Gschäftn. A nui Gift-
hüttn hobns da augmacht und glei danöbn a
Gschäftl mit ganz schlüpfrigi Sachn. Brustruck-
säck für Waiberleut und sinscht allerhand glan-
zigs Zuig. Ich hab meini^ugn zuagmacht daß
i nit af ondri Gedankn kimm, und bin weiter. Da
kimmt grod der Ruaß-Tondl mit sein Motorradi
vun Stamserfeld ummer. Hintn obn isch sei Frau
ghockt I moan, es tat iahm a nit schodn, wenn
er sie amol heiraten tat. Do denk i grod dräu,
wia der Igler Zimmermann in Tondl mit drei-
oder viertausend Schülhig einiglögt hat. Oa Un¬
glück kimmt aber seltn alloan, und so hat a an¬
derer Gauner sein Brüader, in Kirchenmoler-
Maxl, mit 20.000 Schilling einiglögt und isch mit¬
samt dem Voikswagn durchbrennt. Ob si dö zwoa
gäx*gert hobn? Mei, wears Geld leicht verdient
der gibts
wieder
leicht aus.
Beim Stomseregg hab i gsöchn, wia sie wieder
bauen tian. Sex Maurer stiahn beinand und hobn
amol berotn, wie sie dös mochn sollte, und nach¬
her hobn sie ungfongen neinern. Wia sie do fer¬
tig gwösn sein, habn sie sich a Ziggrettn ins Maul
gstöckt damit man siecht, wo vorn und hintn
isch. Und nacher hobn sie ungfangen mit der Ar¬
beit. Oaner isch afn öndern obn gstondn und
hobn sich gegnseitig in Löbnsgfohr brocht, so
hobn si dreingschlogn mit schwari Schlögl. Af
mei Frog, was sie da baun iian, sagt miar oaner
vun die Löter, daß sie do^l Auslag machen für
Reklame, 's erschti, wos do einikimmt isch a
Ausstellung über die Wirkung vun Alkohol af
die Textilhandler. I woaß nit, obs wohr isch. Die
Lait liagn alm soviel.
Weil i grod vor aner halbn Stund a Butter¬
milch gsoffn hob, hats mi einitriebn zur ,,dickn
Berta" afs Heisl. Mei, hats miar do die Zacher
in die Augn triebn! Mit wassrigi Augn bin i
außer kömman. Wia i voar die Tür außi bin,
kimmt grod der Stiefl-Hansele mit sein obligatn
Rögnmantele daher. Wenn der gwißt hätt, daß i
für die „Nudl" unterwegs bin, hätt er miar sicher
a Goschn unghängt. Voarigs Johr hat er si soviel
ärgern miassn wögn der „Nudl".
An Sprung hob
i
decht ums nassi Ögg machn
miassn zu die zwoa Madonnen. Weil
i
trotz der
versprochenen Vollbeschäftigung koan Buggl
ghabt hob, wollt i frogn, ob sie mi nit als Haus-
dianer oder vielleicht als Hausfreind brauchn
kannte. Do hobn dö zwoa gsagt: »Miar hobn
koani offenen Stölln." Isch dös möglich? Da war
a mords Betrieb in dear Budi. Sie hobn schon
recht netti Fözzlan, dö zwoa. Der Hauptbetrieb
spielt sich da am Budl ab, weil sie die Gösch t
nit gnuag unschaugn könnan. Der wampate Hansi
isch decht allweü da, aber da isch decht nix
z' machn. Do hobn schon ondri probiert, und der
Müch-Erhstl hat a koa Fortuna ghobt bei der
Jüngern. I hob dö Mander genau ungschaugt, und
da isch miar augfalln, daß koaner an Ehring un-
ghobt hot. In die Westntaschn hob i nit eini-
schaugn könnan. Mei, wenn mi mei Alti lasset,
war i a öfters dort.
Um a Heisl weiter bin i gongan, und da isch
krod a Baukommission beinand gstondn. Der
H. Eiland mecht do a groaßi Dampfwascherei au-
machn. Die Hauspartein hobn si gwöhrt mit Händ
und Füaß, und döswögn hat der Dampfplauderer
koa Dampfwascherei aumachn derfh. Eigentlich
isch schod drum, weil er nochher sei dreckigi
Wösch a glei do mitwaschn hätt lossn könnan.
Mei, wenn holt alli dagegen sein.
Wia i ausn Hof außer bin, hob i afn altn Turn
auigschaugt, und do hob i a poor Maurer afn
Rüscht obn gsöchn mit freien Aug, obwohl si sich
nit grührt hobn. I
geah
glei aui, und in der
Kirchn stiahn
a Haufn
Mander
beinand.
Oaner
hat gredet I hobn glei an der Stimm kennt, es
war der Warmi Ernst, vulgo „Der Ordentliche".
„Da, sog i enk, liegt er, der Kanzler Biener, weü
sei Weibele a do liegt. Ich hob schon mit a
Brechstongen ganz vorsichtig einigstoaßn, aber
in;: Laari. Dös, moan i, isch
Beweis
gnuag, daß
er do innen liegt" I bin nachher gongan, sinscht
hätt er sicherlich no behauptet, der Ries Haymon
liegt oben unter der Frau Hitt begrobn, und der
Loam, den die Leit do obn außerstiern, war der
Zeachnkas von iahm.
I geah durchs Scheißgassi oi, bitt schön, ent-
schuldigns miar den Ausdruck, ober i woaß koan
andern dafür, koan bössern, und geah zum
Watschnplatzl, weil do olm eppas los isch. Wia i
hinkimm, steaht grod die Wirtin voar der Tür
mit an Besn in der Hand und kehrt a poor
Zähnt und Hoorwitzl af die Seite, dö die
Gäscht bei die lötschtn Raferein verloarn hobn.
Dö Wirtin isch in der lötschtn Zeit aber recht
moger woarn, direkt derbarmen tut sie miar. Daß
die Zfflertaler Kellnerin weck isch, dös isch a
Segn für die ganzi Gegend, sunscht hätts be¬
stimmt amol an Waiberaufstand göbn. Komisch
war nur, daß es bloß die Lödign hinzochn hat
Wia i so in Gedanken weitergeah, kimmt mir
der Staudnmacher Franz entgögen. Mei Franz,
sog i, hosch es du aber eüig. Ja, sagt er, i muaß
lafn in die Arbeit Stöll dir voar, i muaß von
sexi in der Fruah bis zehni aft Nacht arbeite
und schon war er wöck wia a neier Huat I dran
mi um und siechn krod no übers Ögg saußn. Mei,
denk i mir, isch decht dös a Dolm. Neilich isch
oaner gstorbn, dear hot a Dutzend Postn ghabt,
wenns klöckt, und der Franz hat oan Postn und
dertuat kam dö Arbeit. I hun in mein Kopf aus*
grechnt, wiaviel Stundn so a Tag hobn muaß für
an Menschn, der 12 Postn hat. Für so oan müaßt
der Tag 96 Stunden hobn und 's Schlafn müaßt er
afn Nogl hängen. Nit amol a Viertele trinkn
kannt der armi Hund. Wegn dem Geld nit aber
wögn der Zeit. Aber wenn dear amol sterbn tuat,
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