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2.50
LIBERR
SPÄTNIK!
Nitschewo! Piep, piep, dxa, cha! Nix gut mit
deine Amerikanski? Seit viele Wochen warte ik
auf
dik. Du immer noch nix da? — Von die Mars
bis
zu die Venus sukke ik die ganze Weltall ab,
aber keine Spur von deine Dasein. Alle Räume
sind leer, nix als nitschewo. Warum sein du noch
nik
gekommen? Deine Wissenschaftler sein
sdilekter als meine in Moskawa. Chat sich deine
Raketen zerrissen und du nix fliegen können,
weil is in Eldorado alles kaput. Russische Proleti
serr gut studiert. Germanski alles gemacht, so
daß
meine Sputnik immer nok mit mir Fußball
spielen in die große Weltall.
Warum nicht du chaben
V3
gestohlen mit die
ganzen deutschen Konstrukti in Pennemünde.
Amerikanski viel dummer gewesen wie meine
Moskowitü! Darum immer du noch nix fliegen. Du
nur preußische Maul
gestohlen, mir aber preußische Wissenschaft. Nix
dobre! Cha, cha, dia! . . .
Piep, piep, piep! — Koomt schon Sputnik 3?
Ik chör
chinter
mir
neue Genoosen. Wo bleiben
die Boys.
Schlafen noch immer
in
Atomograd?
Und die arme Väterchen Eisenhauer auch nok
krank. Verfluchte Pech, diese amerikanische
Grippe. Chat mein Genoose „SPUTNIK I" ganzen
Bazillen in Neue Welt verjagt? Verdammte Ge¬
meinheit,
cha,
cha, cha!
Was
gibt es Neues auf die alte Ende? Hat der
liebe Genoose Chruschtschow den alten Bulganin
nooch
nix liquidiert? Goomt die „Sputnik 4"
nooch
nix bald nach mit mein alten Freind, den
lieben Elektrodirektor Malenkow und den Ge¬
noosen Molotow,
der
so viele Reden gegen euch
Amerikanski gesproochen chat? Und nun in die
lausige Mongolei sitzt, wo ex nix tut als Memoaii
schreiben? Werden nix gut sein für Chrusch¬
tschow. Bin gestern ganz bei Mars vorbeigeflo¬
gen und chabe alte Freund Beria gesehen. Ist
jetzt dort Stattchalter für neue Legionen, die sie
zu dritte Weltkrieg brauchen.
Bin serr froh, daß ik nix mehr auf die alte
Errde zurückkoomen muß, denn dort wird nix gut
sein. Die
ganze NATO geht
flöten,
weil die Genoosen Franski die algerischen Parti¬
sani für wichtiger ehalten als ganz Europa.
Warum chaben Amerikanski Waffen nach Tunis
geliefert? Chatten russische Genoosen ohnehin
genug alte Stalinpanzer gechabt zu verkaufen.
Was macht unser lieber Freind Tito auf die
schöne Insel Brioni? Chat seine liebe elegante
Genoosin Jovanka ihn nooch nix getröstet wegen
die arme Schukow, die chat gehen missen nach
Beograd, weil sie nix chat gscheit geredet für
Chruschtschow. Oder ist Genoosin Partisani
Jovanka nok immer ganz untröstlich, weil is
gestorben ihr lieber Freind Dior in Paris, der
ihre Kleider chat gemacht
und
jetzt sitzt bei die
schönen Mannequin auf die Venus. Is nix gut,
daß kann Genoosin Jovanka nix mehr gut reprä¬
sentieren für ihre liebe Joschi Broz, Marschall
Tito. Is alt geworden, der arme, leidet an Chexen-
schuus und mag keine Wodka mehr saufen in
Moskau, sauft lieber Sliwowitz in Jugoslavia.
Stieielabdruck
in die
Sitzfläche
Mein lieber Kaputnik, seit einigen Woochen
begegnen mir
in die
Weltall
eine
Unmenge
„Fliegender Holländer". Sie koomen alle von
Indonesien, wo ihnen Genoose Sukarno seinen
bohrte. Nirgends aber sitzt eine Senta und singt
ihnen ein
üeimkehrlied. .Die
Frist ist um,.»"
Väterchen Eisenhauer chat sich geladen braune
Marokkaner in die Weiße Haus. Marokkanski
aber chaben Feuerchen in Spanien angezündet.
Mohammed der Fünfte is nix so gut wie Moham¬
med der Erste. Sind viel zu viele Mohammeds in
die arabischen Länder: der Trockene von Aegyp¬
ten und der Nasse von Jemen, der Zar vom Jor¬
dan und Genoose Saud in Schweindiarabien und
die rote Genoose von Syrien. Von Ost bis West
arbeiten alle Waffenschmieden für die kleinen
Mohammeds.
Im Tirolanski-Landhaus kehrt ein neuer Besen.
Wird serr gut kehren, der alte Finanzgenoose
Tschigg, is ein bißerl knauserig, aber nix dumm.
Is halt eine sparsame Oberlander. — Eine feine
Posten chat sich der oberste Hammer, unser
Väterchen Vinzenz, geschafft. Is von Wien nach
Tirol übersiedelt, weil is in Tirol besser bezahlt
und sicherer. Auch muß er darauf wachen im
Landhaus, daß in der Viktoria-Passage wird
neues Kino eröffnet. Sind viel zu wenig Kino in
Innsbruck und noch so viele^ Gangsterfilme, die
man kann aufführen. Seine hebe Frau Genoosin
Soonja wird schon dafür sorgen, daß wird die
Jugend merr verführt durch merr Kino, und die
guten amerikanischen Filme gespielt werden in
die Viktoriakino und die schlechten russischen
in die andere Kino. Ob die neue Landhaus wird
genau die Geigen spielen, die der Unterhammer
dirigiert? Sein Freind, der SS.-Sputnik Gatterl,
hat schon die Raketen aufgestellt, damit um die
neue Südtiroler Platz alles explodiert. Nur schade
um die neuen Bäume, wenn
Dreck von Explosion
sie zudeckt und man von ihnen nix mehr sieht,
wird sich dann eine Insel finden von die
viele Inseln auf diese Platz, wo man sich kann
von Skandalkatastrophe retten? Aber is serr
gut,
daß stehen diese Kiefern, damit eure lieben,
guten Fremden nicht immer schauen
auf
die ver¬
patzten Bergisel-Bäume von Heiler.
Lese ik richtig in eure neue Amtsblatt,
daß
sind alle Innsbrucker Weinhändler und Wirte in
Konkurs gegangen, weil die Genoosen Finanzer
jetzt lassen zwei Liter rinnen statt einen am
Brennero? Die arme Schuhhändler schreien für
alle Brennerfahrer: „Komm zurück
zu
Rück."
Am
liebsten wäre ihnen, wenn endlich alle Patschen¬
händler am Brenner die Patschen aufstellen
würden.
Cheute Nacht bin ich geflogen über Greitero-
grad. Chab ik aber nooch nix gesehen von
Schwimmbad, großer Kongreßhalle, neue Fest¬
spiele, Kunsteislaufbahn, unterirdische Garage
am
Bozner Platz, Autobusbahnhof am Bahnhofplatz
usw. Dafür chab ik aber gechört, daß is der Ge¬
neralsekretär der Festspiele, Dr. Pfandl, mit seine
berühmten „Sonntagsbilder" geworden
Weltphotograph
von
Format,
angefangen von Alpbacher College bis nach
Wien. Sein kleiner Präsidente, unser Genoose
vom AABBB, Gamperlingow, chat trotz aller Ge¬
genstimmen die alteingesessene Regierungsbank
im Landchaus mit seinem Chintern wieder er¬
reicht. Alle Genoosen gratulieren.
Meine lieben Genoosen Spätnik. Was is eigent¬
lich mit eure Rundfunkgesellschaft? In eure
Tiro¬
ler Radio kann man nok nix Fernsehen,
und
fal¬
len seit Wochen alle Wellen durcheinander
von
erste bis dritte Programm. Seitdem
die Hinter-
arlberger die Grete Dunser nik mehr chaben und
die yorderarlberger
die Dr. Scnädie mit sein«
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