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WELTPOLITIK
Obwohl .Otto der Unvollendete" noch im¬
mer nicht auf die tausendjährige Habsburger-
Tradition verzichtet und dafür die Entschä¬
digungsmillionen unseres herrlichen »Felix
Austria" in Empfang genommen hat, die ihm
schon die Raaben zugekrächzt hatten, stand das
Jahr 1960 trotzdem im Zeichen der Grafen.
Begonnen hat ihre Herrschaft mit der Errin¬
gung der Lufthoheit über dem österreichischen
Raum. Die Tommys - wir meinen durchaus
nicht die bekannte Mayonnaise - haben sich
zwar keinen Deut darum gekümmert, sondern
sind auch heuer wieder über unsere Köpfe hin¬
weg zu Lumumba geflogen, um drunten im
Süden, gleich hinter dem Äquator, die Schwar¬
zen vor den Roten zu schützen. Angesichts
einer solchen Riesenaufgabe konnten natürlich
unsere Schwarzen
nicht untätig bleiben. Ob¬
wohl vom linken Innufer aus unter Führung
der Lago di Cota die massivsten Warnungen
nach Wien gesandt wurden, rüstete unser
schneidiges Dickerle, der Graf, ein Expeditions¬
korps und ließ sich dazu sogleich jene Millio¬
nen genehmigen, die das Budget nicht gefähr¬
den. Es handelte sich ja nicht um die elenden
Kaffeeschalerl-Rentner landauf, landab, sondern
um eine militärische Großaktion, die dann
allerdings in ein Scheißküberl- und Medizin-
flascherl-Detachement umgewandelt wurde.
Aber Don Quiohote und Sancho Pansa unterm
Tropenhelm haben sie vor der weiland kaiser¬
lich-königlichen Hofburg verabschiedet und gar
nicht auf die .Roten-Kreuz-", sondern die
wunderbaren Armbinden .Österreich" geschaut,
die nun die Welt erobern werden. Der .Herr
Graf" - zwar nicht Durchlauchtigst, sondern
rein demokratisch-republikanisch - rief ihnen
noch ein dreifaches .Hoch" zu und die Musik
intonierte .O du mein Österreich!"
Damit war den Schwarzen diesseits und jen¬
seits des Erdumfanges geholfen und die Kot-
lackler hatten umsonst zum .Retraite" geblasen.
Inzwischen hatten sich die österreichischen
Hubschrauber zur Sicherung des Luftraumes
der .Felix Austria" von Kranebitten aus zur
Axamer iizum erhoben, um dort das neue
olympische Feldlager zu beziehen. Infolge
Föhn war leider unser Verteidigungsminister
und Landesfürst Graf samt dem DDDDr. Luggi
von Innsbruck verhindert, an der olympischen
Staatsaktion teilzunehmen. .Abstürzen wollen
wir nicht! Das kann uns bei den Wahlen pas¬
sieren, dazu brauchen wir keinen Hubschrau¬
berl " erklärten die beiden Helden.
Damit war auch die Devise für die Pioniere
in Sohwaz gegeben, die nun statt zum kriege¬
rischen, zum rein friedlich-sportlichen Wett¬
bewerb eingesetzt wurden. Zwar erfolgte dieser
Einsatz nicht als
„Blitz von Kitz"
oder als
.Nurmi", sondern unsere blonden Anderln
dürfen nur als Schauflerkommandos, Baraber¬
brigaden und Holzhackerkompagnien die herr¬
lichsten Pisten zu den herrlichsten Siegen für
1964 vorbereiten. Die Kleinigkeit von 400 Mil¬
lionen Schilling, die der Rummel kosten wird,
spielt keine Rolle, seit der Schah in Schah in
Innsbruck war und sich von den Jenbacher
Werken eine Diesellok schenken ließ zur steten
Erinnerung an seinen Tiroler Aufenthalt. .Sou¬
venir, Souvenir . . . ! "
In dankbarstem Gedenken hat er nunmehr
auch das Seine geleistet. Unsere persischen
Uni-Schahs erklären zwar, man soll von dieser
weltpolitischen Leistung nicht soviel Aufhebens
machen. Doch jedem das Seine: Dem Schah
seinen Pfauenthron und der Diba ihren Biz.
Es sind schon so manche Kaiserreiche über das
Bett regiert und erhalten worden, sonst hätten
sie nicht in der Weltgeschichte von .Felix
Austria mibe" geschrieben: .Heiratn ma halt
a bisserl."
Die traurige Witwe
wird sich schon
mit einem spanischen Grafen trösten, wenn
schon der italienische Fürst die bildschöne
Soraya sitzen ließ. Auf alle Fälle fliegen jetzt
in Persien die kleinen Schahs in der Luft
herum, die Windeln heben sich und werden
braun, ein neues tausendjähriges Reich beginnt,
wobei wir nur hoffen wollen, daß die tausend
Jahre länger dauern als die unseres lieben Adi
aus Braunau.
.Heiratn ma halt a bißerl", hat sich auch die
schöne Margaret gedacht. Und wenn sie schon
keinen Townsend- Düsenjäger errang, hat sie
sich halt mit einem Hubschrauber begnügt.
Wenn auch kein Graf, so war es doch ein
Foto-graf. Neidvoll bückt die hohe Königin
auf den ehemaligen .Hof-Fotografen" und die
Lisi verwehrt ihm ihren Hof. Der Herr Graf
sitzt im Austragsstüberl mit der .nackten
Brust". Nicht einmal einen Hosenbandorden
haben sie dem Armen um die Lederne ge¬
schlungen. Bleibt nur zu hoffen, daß in diesem
bürgerlichen Falle der .Kaiser von Hötting"
eingreift und dem schmucklosen Grafen von
London einige .Blätschen" von seiner hoch¬
verdienten Heldenbrust schickt. Bei ihm tritt
kein Mangel ein und dem andern wäre gehol¬
fen. Im übrigen lasen wir im Haus- und Hof¬
anzeiger der Stadt Innsbruck, der jetzt von
einem Wiener zeitgemäßest asphaltiert wird,
daß dem .Kaiser von Hötting" ohnehin ein
neuer großer Ordensregen bevorsteht, wenn er
als Amtsbote des die Tore schließenden Lan¬
destheaters in den endlich verdienten Ruhe¬
stand tritt. Es soll ihm der Großorden der
.Bühnenritter am Kulissenband" verliehen wer¬
den und außerdem wird ihn der Radfahrer¬
verein .Schwalben" zum Ehrenpräsidenten für
die Tausende verdienstvollst herabgeradelten
Kilometer ernennen und ihm außerdem erst¬
mals den .Ehren-Tannenbaum in Gold" ver¬
leihen. .O Tannenbaum, o Tannenbaum, wie
grün sind deine Blätter! "
Wie uns der Landeshäuptling mitteilt, hat er
den armen Dudlern der T. N.-Redaktion
in Anerkennung ihrer hervorragenden druck¬
technischen Leistungen eine Straßensammlung
bewilligt. Sie wird am St.-Nimmerleins-Tag statt¬
finden und mit einem Riesenpreisausschreiben
verbunden sein, dessen erster Preis
die erste
beschissene Windel
des Schahkronprinzen ist.
Dadurch soll die außerordentliche internatio¬
nale Verbundenheit Tirols mit allen afrikani¬
schen und asiatischen Staaten anerkannt wer¬
den, wenn es nicht schon durch das Wörgler
Wiegenlied der haselbraunen Lehrerin gesche¬
hen sein sollte.
In die Reihe der Ausgezeichneten ist auch
der liebe, gute Tieronkel Hansl Penner aufge¬
nommen worden, dem der Titel .Professor der
Murmologie" verliehen werden soll für seine
einzigartige weltweite, über das europäische
Format hinausragende Idee eines Alpenzoos
hinter der Weiherburg. Zwar hat sich der gute
Maximilian in seinem leeren Grab in der Hof¬
kirche umgedreht, weil man ihm seine alte
Idee vom Tiergarten so traditionell-leichtsinnig
einfach abgepaust hat. Aber trotzdem: eine
Auszeichnung für den Hans Penner! Sein Zoo
bringt nämlich die einmalige Gelegenheit, alle
mit Mitteleuropa abrasierten hohen Viecher in
Innsbrucks Umgebung unterzubringen. Welche
Attraktion, wenn der Virtschinerl-bewaffnete
Raabe nicht mehr in Wien, sondern in Inns¬
bruck residiert, vorausgesetzt, daß es ihm ge¬
lingt, das Schuldenbudget 1961 noch schulden-
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