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Höttinger Nudl - unabhängige österreichische Faschingszeitung (1967)
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Rund um den nlten Höllinger Turm!

Schon wieder isch a Johr vorbei, mei wia schnell
dös geaht. Wenn si mit dön Kanal a so schnell
förtig warn, ha? Ober miar Höttinger wearn dös
woll nimmer derlöbn. Mit die Kanalgebührn sein
sie bedeitend schneller. Und die Leit hobn damit
o Freid, sog i önk, ober di örgschten Kölber
wähln iahneri Mötzger selber. I hob af alli Fäll
in Kanal voll.

Die Mischtheifn solln a af a Mindestmaß redu¬
ziert wearn. Nur dear vun Samsele soll no bleibn,
als Kulrurdönkmol und weil dös vun alli Mischt¬
heifn decht der schiansti wor. Und grochn hat er
a alm am böschtn, dös muaß iahm der Neid
lassn.

Wia di Maurer in der Höttinger Gassn Nr. 1 zun
arbeitn ungfongen hobn, nachher sein alli Leit der
Moanung gwösn, iatzt weard dös Haus ougrissn.
Na, mei liaber Bua, dö Hüttn muaß bleibn,
sinscht war Innschprugg um a Baudönkmol
örmer.

Wia i durch die Höttinger Gassn aui geah, kimmt
krod oaner vun Stamserfeid ummer und schimpft
af die Innschprugger Regierung. Na, hat er
gsagt, a so a Bauschgandal, do hobn si in Gea-
wög a so schmol gmacht, daß nit amol an dön
Betonmaschtn vorbeikimmst, ohne daß diar in
Grint derschlagscht. Ja, hun i gsagt, dös kimmt
dervun, weil insri Volksvert röter nia z Fuaß giahn,
sundern alm mit die Dianschtwagen fohrn, und
döswögn wearn die Geahwög alm schmäler und
schmäler. Wia man siecht, hat nit nur öschter-
reich an Bauschgandal, sundern miar Höttinger
a. Dear Bauschgandal, der weard der ÖYP gonz
schwar in Mogn liegn, ober mit an Busche vun
Mautner weard si dös schun wieder einrönkn.
Obndrau no an Sönf vun der gleichn Firma, weil
er sovl guat isch, nacher geahts schun wieder
vorwärts.

Haschn iatz amoi gsöchn, ha, in Otto, in Fern-
söchn. Ja, sie liefern uns alles ins Haus. Wia lang
weards öpper dauern und er kimmt wirklich?
Manche kriagn schun 's Zita -rn. •
Erseht in die lötschtn Tog isch es uns gelungen, die
Fuierwöhrkrise in Hötting zu behöbn. Der Pepele

mog halt nimmer, mei er isch a nimmer gor so
jung, und verheiratet isch er ja schließlich, und
endlich muaß er amol zur Ruah kemmen. Bei der
Wohl vun nuin Kommandantn isch nix gmuglt
woarn. 's lötschti Florianiföscht hobn sie afn
Bild obn gfeiert, und huier wölln si's af der Alm
obn machn, mit an Teffile voar der Sönnerin. Na
woasch, die Fuierwöhr hat schun a schlechts Johr
ghabt, oa Krise um die ondri. Der lötschti Alarm
und die Oabung afn Planötzn obn hat die Be-
amtnfuierwöhr loatn miassn, weil der nui Kum-
mandant no gor nit gwählt wor. Weil mir krod
bein Planötzn sein, do dönk i krod drau, daß vor
gor nit so langer Zeit zwoa Familien a groaßes
Föscht göbn hobn. Und wia dös halt so geaht,
bald der Gigl und bald der Gagl, so isch oaner
afn Bodn zu liegen kommen und isch mitn Gsicht
untern Schuach vun der anderen Familie kom¬
men. Und kunsch Diar voarstölln, wia dös in alli
zwider war?

Der Pott gornie, dear hat si vun uns verabschie¬
det und hat gsagt, er winscht uns viel Gluck, viel¬
leicht hat er sogn wölln viel Glugg Glugg. Mei,
wenn er halt gor so schlecht Deitsch kunn.

Und iatzt lassn miar uns nimmer länger auhaltn
und giahn zun Franzi aui ins Gschloß. Dear baut
au und baut aus, i moan, er will gor Schloßhear
wearn. Im Zimmer innan hängt a glosener Lusch-
ter. Ear isch a bißl klianer als wia dear, dön miar
armen öschterreicher in die Amerikaner gschönkt
hobn für die Oper. Sicherlich wearn si gsagt
hobn, dön schönkn miar önk im Namen des
ganzn österreichischn Volkes, ober mi hobn si
gar nit gfragt und di vielleicht a nit. Ober zohln
hobn miar kennan, gell? Du und i! Hasch du dös
Theater no nia gsöchn, der Bauer als Millionär?
Mönche Leit sogn, der Franz will mit seini zwoa
Geil, wenn si nit krod in Inpark untn grosn, a
Reit- und Springturnier in Kinigschlössl veran¬
stalte Internazional natierlich, mit vieli Fran-
zosn, Deitschi, und Höttinger sein a dabei. Damit
er alli unterbringen kunn, baut er vieli Zimmer,
damit alli am Turnierplatz schlafn können, was

sehr wichtig isch. A guats Bött voar so an Ritt,
dös isch dös A und O, do schlaft man soo!
Hötting isch unterentwicklt, dös hobn miar schun
in der löschtn Nudl föschtgschtöllt. Nif amol a
Heisl hobn miar, koan Fuaßballplatz, koa
Schwimmbod und der voarlötschti Mischthaufn
in Unfong vun Feldgassl, dön wölln si a schleifn,
weil do a 8 Meter (in Worten acht Meter) broati
Schtrossn baut wearn soll. <Hobn sie no nit gnuag
Bauschgandal? Wahrscheinlich weard durchn
Buttererbichl a Tunnel gmacht. Den erschtn
Schpatnschtich dön macht oaner vun Butterer-
gschlecht. Die Schtrassn werd nachher Butterer-
Veit-Schtroßn hoaßn, und bei der Einweihung

kimmt nocher der Veitstanz' durch die Burgstodler
zur Uraufführung. Die Höttinger Musigg aus
Karntn weard sie begleitn. Erseht neilich isch die
Höttinger Musigg derhoam in Körntn gwösn. I
kuns verschtiahn, si wearn holt Hoamweah ghabt
hobn. Bei ins sein sie halt soviel valosn wia a
Stan af der Strousn.

Zach geahts schun hear mitn Begrobn lassn in
altn Friedhof, koa Mönsch will do aui. Scheichn
die Leit die Höhnluft oder wölln si aus politischn
Grindn nit, i woas nit. Am böschtn War halt decht
verbrönnen, nachher braucht man viel wianiger
Platz, und af alli Fäll war wichtig die Witwen¬
verbrennung. In Indien isch dös a so der Brauch,
und weil miar decht viel Geld do^ummischickn,
kanntn miar decht die Breich a bißl unnömmen.
Dös war a gsunder Austausch.
Isch önk nit augfalln, daß huier in Summer fascht
alli Gaschtheiser in Hötting während der örgschtn
Saison zuagwösn sein? Der Kurort Hötting war
trocknglögt. Die Wiart sein alli af Urlaub gon¬
gen, die meischtn sein in Mallorca gwösn und af
die ka narrischen Inseln. Si mögn hält a nit nur
innen, sondern a vun außn naß weärn. Seit Bixn-
hausn gschpörrt iscH, miassn sie noch Mallorca
fliagn.

Unser Kaubua, der Toni, isch noch Südamerika
umi und hat do entn mit no a poor Gold gsuacht.
Ob er oans gfundn hat, dös hob i nit erfohrn
können, ober i frog mi, braucht er wirklich a
Gold oder braucht er a Geld? Hat ear alm no
zwianig? Oder will er sein Vötter Toni unter die
Arm greif n?

In Völs außn isch a groaßes Gloshaus baut
woarn, und do innen waxn hunderttausnd Nelkn.
Man riacht sie bis noch Hötting, und sie duftn
störcher als wia die Rosn.

Bei die Schitzn sein a ziemlich ooni ougsprungen,
nit mitn Fallschirm, sondern nur so. Der Toni,
dear in die Schitzn alm die Munition gmacht hat,
dear isch o wöckgangen, und iatzt hobn die
Schitzn woll Gwöhr, ober koa Munition paßt.
Iatzt weards natierlich schwar sein, die Taubn zu
derschröckn.

Bald hät i vergössn, önk zu sogn, daß die Höt¬
tinger Schitzn mit iahneri Schitznbriader aus der
Sahtadt a Kapelln af der Höttinger Alm baut
hobn. Bei der Einweihung isch es natierlich ganz
groaö hergongen. Die högschtn Würdenträger
sein obn gwösn in Uniform und Wix und Wax.
Meischtns sein sie bei der Einweihung derbei, bei

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