ALO docView - Höttinger Nudl (1974)

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Höttinger Nudl - unabhängige österreichische Faschingszeitung (1974)

	RunO um öen alten Höttinger Turm! Iwoaß nit, heit freits mi wirklich zun schreiben. Außn ischs windig und kalt, und weils Benzin sovl tuier isdi, und man eh nit meahrer fohrn derf wie hundert, nachher hun i miar dönkt, bleib i derhoam. ■ kunn önk gor nit sogn, wia mi dös I Kongreßhaus freit. Na so eppas ■ muafi i nou derlöbn. I hob schun a bsunders Glick. I hobs in Radio gheart, wia der Lugger sei Unsdiprach von Zöttl ouerglösn hat. Und schtöllts önk voar, i hun föschgschtöllt, daß dear gor nit lösn kun, nit amol vun an Zötl! Wißts wos ear gsagt hat, Doppi- punkt und Anführungszeichn: „Wir blicken voll Zukunft ..." ja um Gotts willn wohin, Herr Präsident und Bür- germoaschter in oaner Person? So hob 1 mi gfragt, ober sicher isch afn Zötl koa Antwort gschtandn. Ear weard schon gwißt hobn, daß er si verlösn hat und seini Kollegn wearn lahm dös a gsagt hobn, wia sie nacher beim Frössn und Saufn beinanderghockt sein. Ober do kunsch öbn nix machn. Ear weard a in der Schual in deitsch a bissl schwach af der Bruscht gwösn sein. Na ja, s nägschti Mol weards schon besser giahn, gell Herr Präsi¬ dent. I hob miar nur dönkt, lösn kannt i bösser wia ear. Also Luis, wenn mi für a Rod brauchn kunsch, nacher sagschs miar seil? Habts es schon gheart, miar kriagn an nuin Kalender! Iatzt geahts nimmer nochn Pabst Gregor. Iatzt kriagn miar an Prager Frihling, an Carintisdin Summer, an Steirischn Hörbst und in Horst Winter. Es isch canfach a Kreiz mitn Otti, wenn dön knapp voar Mitternacht derwischt, nacher muasch mit iahm hoam die Baurnstubn unschaugn bis ums fünfi in der fruah. I kimm halt alm hoam mit an mordstrum Fetzn und in nögschtn Tog stoaßn miar no alm die Kasomlettn auer. Iazt isch natirlich beierisch die groaße Mode. Es isch ihnan a no nia, nit amol bein Adolf, so guat gangen wia iatzt. Der Edi hat zwar in Fernsöchn gsagt, daß a Bauer mit 20 Schluck Viech nit löbn kunn. Dös kannt i wieder nit sogn, weil miar ziemlich viel Subventionen kriagn, dös Viech dös hobn miar nur in Schtall, weil miar sinscht koani Subventionen kriagn tatn. Liaber tatn miar aus insri Schtall Frömdnzimmer machen oder Garaschn, ober nacher kriagatn miar öbn koane Subventionen meahr. So isch die Lag, ober vielleicht tats der Edi decht richtn. Bei der Arzler Alm isch a Schafer- hittn obn. Und weils halt in die Baurn so guat geaht, miassn sie si gögnseitig schon a bissl tratzn. Ja sogor handgreiflich wearn sie. Der Stolzi Kurtl hat gor probiert a nui Rass zu zichtn. Ear hat a Schof mit a Schuachkröm schwarzi Flödc gmacht und hat nacher dös Schof zualassn, weil er gmonat hat, da gibts nacher schwarz-weißi Schof ou. Dear hat a Ahnung vun Biologie. Der Hotelier vun der Höttinger Alm, dear hat an schian Schtall baut, und wia ear a trogete Kuah in Schtall einitoan will, hat er ganz dumm dreingschaug. Sie isch so dick gwösn, daß er sie alloan gor nit durch die Tür einibrocht hat. Drei schtarchi Mander hobn nacher dö Kuah mit Ach und Krach durch die Tür brocht. Ent¬ weder sie war zu dick oder aber der Kassl hot die Türschtöck zu schmol gmacht. Ja, ja, so sparsam sein insri Baurn. Ier Henneier Pepi isch a wieder aktiv. Dear hat in die Höttinger Baurn zoagt, wia man Traktor fohrt, wia man umschmeißt und dabei gor nit hin weard. S nägschti Johr macht er wieder Vorführungen in Kra¬ nebitten. Die Bauernkammer hatn schon verpflichtet, weil ers sovl guat können tuat. Die Baurn hobn schon glearnt, ohni Führerschein zun fohrn. Ja warum solln dö an Führerschein machn, wenns so a geaht? Und recht hobn sie. Besunders gearn fohrn sie durch die Weitgassn aussi, weil do viel wianiger Puz sein. Der Ander isch iatzt ganz alloan, alli seini Vögl sein ausgflogn. Mei dös isch iahm a gleich, macht er halt selber die Wiartschaft, die Kiah sein eh Selbstverpfleger, und hobn muaß er sie ja schon wögn der Land¬ wirtschaft, wögn die Schteiern. Mei dös isch seltn, daß i nit woaß, wos i tian sollt, und do bin i in Friedhof einigongen, es war krod a Leich wia man bei ins sagt. Und wia si in Sarg in die Gruabn oi lassn, schreit oani wia nit gscheit: „Du . . .". I kunn diar sogn, der Pfarrer isch wirklich a guater Mönsch, ober so öppes ischn a no nia passiart. I mog enk gor nit sogn, wos dö alles ins Grab einigschriern hat. I tat mit wirk¬ lich ins Grob einischamen. So eppes passiert a alli hundert Johr amol. Da war dös Begröbnis vun Zircher Hansi no a Kindergspiel, wia oaner a Flaschn Schnaps ins Grob oi gworfn hat, da¬ mit der Hansi nit verdurschtn soll. Ear war ja sinscht ganz derlexnt, bis er ummikemmen war. Wenn du in Höttinger Wald spa- ziearn geasch, nacher dönk alm drun, wöm du dös zu verdankn hasch. Fufzg Prozent kearn iahm schon. Dös geaht mir gor nix un, hat der Luis gsagt, wias Höttinger Betagtnheim ein¬ gereicht woarn isch, dös isch Sach vun die Höttinger Gemeinderät. Und wos hobn dö tun? Nix, gor nix hobn si tun, nit amol Höttinger hobn si singen lassn, na die Wiltener Sängerknabn hobns sein miaßn. Zerscht hobn sie gsungen: „Sah ein Knab . . ." Und obn- drein wia die armen Leit ums Geld kemmen. Der elektrischi Robert vun Sadrach isch amol beim Groaßn Gott gwösn, selbstverständlich moan i s Gascht- haus. Do hat ear unbedingt über die Rutschn wölln. Freilich hobn sie gsagt, dös kunsch hobn mei liaber Robert, ober tikisch wia halt die Höttinger sein, hobn sie dö Rutschn voars Was- seibeckn hingschobn und der Robert isch mit voller Wucht in dös Wasser einigsaust mitsamt sein Gwand. Als wia a Wassermaus war er. Mein Gott, i wollt sogn mei groaßer Gott, dös war a Hailoh. Wos iatzt alles gschtohln weard, dös geaht af koa Kuahhaut. Na schtöllts enk voar, in Hall hobn sie a Leich gschtohln mitsamt dön Sarg und hobn die Leich noch Belgien bracht. So a Schweinerei. Wenn man sich dös so voarschtöllt, koa Mönsch hat eppes gmerkt, ja nit amol die Zöllner. So a Blamasch. Und die Sicherheitsbehördn? Wo sein denn dö um derer Zeit gwösn? Na ja isch ja wurscht, die Leich war koa Österreicher und Leichn hobn miar eh schon gnuag. Jedn Tog sterbn gnuag Leit af der Schtrassn, dös isch nix meahr nuis. Ober passts iatzt nur auf in Sunntig wearn viel wianiger schterbn, wia friager. Der Toldberch Hansi junior hat af sein Onkl Luis sein Gsicht a Fluign gsöchn und patsch, hat er si glei derschlogn af sein Gsicht, die andern hobn dös gsöchn und hobn gsagt, recht hat er ghabt. Der Schbielteifl isch schon a Teifl, wenn er oan packt hat. Der olte Hansi hat mitn Pfitsch Hansi omol oan (Fortsetzung auf Seite 2)