/ 16 pages
Höttinger Nudl - unabhängige österreichische Faschingszeitung (1989)
Search


1 luinö um öen alten
Dötting« furml

zwoa mitn Holz zun Bergland
aui gfohrn und hobn dös Holz
in Pepi sein Vater um tausnd
Schilling verkaft. Ja, der Alko¬
hol macht frei.

w

ear heit koan Hund hat,
sogn die Leit, dös isch öbn a ar¬
mer Hund. A der Egon der Kar¬
ge, hat einen Hund. Taufname
Bella, isch zwar a welscher Na¬
men, ober a schianer, wenn er
bellt a. Nur ab und zua hat er
die Gwohnheit, in Herrl seini
Drittn zu zerbeissn, mei nocher
muaß halt 's Herrl a Zeitl
faschtn. Schodet iahm a nix.

o

heiliger Antonius hilf
miar in meiner Noat, so hat die
Hedwig betet, wönn nur a Vö¬
gele kam und miar die Geld-
taschn wieder bringen tat. Wo
hob i nur die Geldtaschn hin-
brocht oder isch sie am Önd
decht gschtohln woarn? Soll sie
betn oder soll sie fluachn oder
gor die Puz verschtöndign? Do
kimmt grod oaner vun der
Mullmarine bei der Tür einer
und do ischs ihr gschossn. Die
lötschti Rettung isch der Mull-
kübl und tatsächlich hat der An¬
tonius ihr Gebet erhört, und hat
sie zun Mullkübl gfüahrt. Und
do isch sie innen glögn.

D

JLPein Luis hats Graschlt wia
ear mit die Bergschuach afs
Brandjoch aui isch mit sein
Hintl SUSI. Bein ouergiahn hat
sei Hintl Angscht kriagt. Hinau
geahts leicht ober hinou? Dös
woaß a niader Bergschteiger,
daß zruckkemmen schlechter
_ isch. In der Politik isch es grod
1 umkeahrt. Der Luis isch ja a
g guater Mönsch, nimmt dös
Bruschtgschirrl aus sein Sack
und soalt sei Susi ou. Do kimmt
a Garns mit ihm Jungen daher
und mecht dön Hund ungreifn,
ober der Luis nit faul und geaht
mit dön Kletterhammer af die
Garns los und hat a so sei Susile
voarn sichern Toad grettet. Und
döswögn rödn vieli vun Jäger¬
latein.

a, Luis spiel-man nit den
Unschuldign. Du hasch ja
gsöchn wia dö Frau aus der
Kiahltruchn 's Weihnachtsössn
außergnommen hat und du
hasch gmoant dös sei dei Alti.
Nit nur ear, miar alli teischn
uns, wönn miar moanen miar
kennen insri Alti. Na sog i, die
Weiber learnsch tu nia kennen
und mogsch sie no so lang ken¬
nen, du kennsch sie nit.

Ochaugs nur hear, wia durch¬
trainiert meine Wadl sein. Zun
Beweis zoagt sie ihri Haxn und
mit dö kannt i bis nach Linz ra¬
deln. I die Vera.

onn du wissn willsch,
wia die Summerzeit eingschtöllt
weard, nacher fragsch krod in
Schmoller Albert und sei
Greatl. Nacher kunsch um
zwoa Schtund länger schlafn.
Dö zwoa hobn nämlich die Uhr
in Fruahjahr zrugg und nit voar-
tun, und in Palmsunntig ischs
nacher passiert.

H

Loamweah isch a ganz a be-
asi Krankheit, dös mogsch miar
glabn. Alli dö vun Hötting aus-
gwandert sein, dö ziachts alm
wieder zrugg nach Hötting. Ja
nit nur die Leit, a die Rindvie¬
cher. A Kuah isch wieder
hoamkömmen vun der Alm,
weil sie Hoamweah kriag hat
nachn Samsele Pepi. Direkt
nassi Augu hat sie ghabt wia sie
in Pepi gsöchn hat. Am
liabschtn war sie iahm um an
Hals gfalln. Und dös isch nit
nur oamol, dös isch a 2 oder 3
Mol schun passiert. Iatz derf
koaner meahr zu seiner Altn du
blöds Rindviech oder blödi
Kuah sogn.

er Kolderer Franzi und sei
Gaul, dös isch so, als wönn dö
zwoa zammgwaxn warn. Ohne
Gaul isch der Franzi a halber
Mönsch. Manchmol reitet a 's
Simonele und in Summer
kimmt der Gaul nach Kiathei
eini, damit er si wieder erholn
kunn. In Hörbscht holtn der
Franzi wieder hoam. Und weil
er nit ganz sicher war, isch der
Langi Wianer Hansl mitgangen,
dear kennt ja den Gaul be¬
stimmt wieder. Die Wianer sein
halt decht alm gscheider wia
miar depeten Tiroler. Und wia
dö drei nacher hoamkömmen
sein, hobn sie erseht an falschn
Gaul mitbrocht. Vielleicht hobn
dö zwoa iahneri Augnglöser
vergössn ghabt, oder sie hobn
in andri Glöser einigschaug.

D

"er Gottfried, vun Beruf
isch ear Bodnlöger, hat amol an
ganz beasn Schturz tun und so
sein iahm die Rippn brochn. Er
hat vor lauter Weah nimmer
lachn können. A Mönsch dear
nix mehr z'lachn hat, isch a ar¬
mer Hund. Seini Kollegn hobn
iahm alm wieder Witz derzöhlt
und ear hat nimmer lachn kön¬
nen voar lauter Weah. Er hat in
die Sudtiroler Klinik miassn
und hat seini Gratn in Gips lögn
lassen wölln. Die Klinik isch
iatz umtafft woarn, weil meahr
Sudtiroler innen liegn als wie
Einheimischi.

er Bu-resche Rudile der
Jüngere hat a Geländefahr-
schual eröffnet. Af der Jung¬
fernfahrt hat ear in Purtschi Ot¬
to mitgnommen, dös hoasst, ear
hat iahm ouschleppn miassn. In
Oberdorf obn isch halt schlecht
umdrahnen. Bein Kapellele
ischs nit gangen und do sagt der
Otto, fohr weiter, hinter der
Bruggn isch a Platzl, do geahts
leichter zun drahnen. Und wia
der Rudi sein Wogn umdraht
hat, gibt er Gas und fohrt
pfeiznkrod in Bach eini. I nimm
un, daß boadi derschrockn sein,
ober wos hilft dös? Gor nix. A
Traktor muaß hear und der
lötschti Noathelfer war der Ka-
rele Julius. Bein erschtn Mol
reißt die Köttn und erseht bein
zwoatn Mol hat ear dön Grattn
aus'n Bach außerderzochn.
Wönn oaner amol in Bach eini-
fohrt, der Karele spielt in 14ten
Nothelfer.

Die große Koalition

An der Defregger Stubn steaht
der Schtammtisch vun Dad. Do
kimmt oaner bei der Tür einer
und reahrt fascht. Ja was hasch
denn, fragt der Dad. Mei sagt
dear, miar isch der Schlissl in
Gulli einigfalln. Kam hat dös
der Dad gheart, isch ear außi af
die Schtrassn, reißt in Kanal-
döckl au und isch in Kanal ver-
schwundn. Na ja, ear isch ja
Höttinger und ear hat viel vun
Höttiger Surtaucher glearnt, al¬
lerdings nur theoretisch. Wia
ear außerkemmen isch aus dem
Kanal, hat ear ausgschaug, als
wia a Fack. Ober in Schlissl hat
ear gfundn, und dös war ja die
Hauptsach. Wia guat isch so a
Anti-Gulli-Schlüsseldienst.

D

ös isch alm saublöd, hasch
a bissl eppes trunkn, glei hobn
sie die bei der Faltn, die Puz.
Iatzt hat sie, die liabi Traudl, an
Klotz an ihre Fiaß. Sie fohrt bei
der Schualgassn aui bein Ver¬
einsheim vorbei und schon hat
sie die Ankündigungstofl in Vi¬
sier. Glei drau krachts, sie hat
dö Tofl mitgnommen und bleibt
auf der Wiesn schtian. Glei
warn die Puz do und die Traudl
hat oan dervun bettlt, er soll
ihm Wogn aus der Griananlag
außerfohrn, damit sie hoam-
fohrn kunnt. Nix isch woam
draus, sie hat miaßn z'Fuaß ho-
amhatschn. S' Auto kapores,
die Tofl muaß sie in Ratn ousch-
tottern. Do fallt miar eigentlich
a ganz a netts Gedichtl ein.
Der größte Feind, Mensch
merk es wohl,
Das ist der böse Alkohol.
Doch in der Bibel steht ge¬
schrieben

Du sollst auch Deine Feinde
lieben.

Ja, wos solisch iatz toan?
Sollsch die an die Bibl haltn,
oder?

fs isch a Ollend, wenn si a
alter Höttinger, dear no nia mit
der Bahn gfohrn isch, in Höt¬
ting nit auskennt. Dö Leit sein
wirklich arm drun. Do hat si
decht der Fredl, ausschaugn
tuat ear wia a Schaup-Measl,
afn Wog vun Gramart noch sei¬
ner Wohnung in der Schnea-
burggassn verirrt. Ear hat oan-
fach nimmer gwißt, wo ear um-
geaht, der Dolm. Ear weard si
dönkt hobn, iaz geah i halt
amol, vielleicht kimm i decht
no haom, bevoar i einschlaff.
Af oanmal schteaht ear af der
Höhnschtrassn. Vun do isch ear
af alli Vieri hoamgroppt, so wia
er dös bei die Soldotn glearnt
hat.

Di

ie Höttinger Lahn geaht ja
jeds Johr in Grobn eini. Der
Schnea ischt allweil no 6 Meter
hoach übern Bach glögn. Ja,
und iatzt wos tian? Die Böcker
Wallfahrer fohrn mitn Auto af
die Hungerburg, die andern, dö
nit guat bei Fuaß sein, fohrn bis
zu der Gramartwiesn und giahn
nacher rosnkranzbetend zun
Höttinger Bild. Bekanntlich,
sein die Böcker alli fascht mit
an groaßn Bauch unterwögs und
do hat si der Kommerzienrat
Toni gfürchtet, daß die Schnea-
bruggn dö schwarn Löter nit
aushöbt. Ear hat gsagt, do
muaß oanfach gschpröngt we-
arn, i laß mi af koa Risiko ein.
Schtöllts önk voar, do tat oaner
in Bach durch a Loch einifalln?
Ober i moan, dear kamat vun
Mund au in Himml eini, weil
ear ja zun Himmldati unterwögs
war. Am böschtn wars gwösn,
sie hättn aus Sudtirol an
Schpröngmoaschter kemmen
lassn, weil dö sein iatzt krod im
Training.

Na ja, i hätt nou viel zun
schreibn, ober dös war önk
decht a bissl z'viel, moant der
Nudlschreiber

Warum meckern die Wähler immer? Wir ziehen doch immer am
gleichen Strang!

Aktuelles

Die Gebietskranke Kasse in
Salzburg sucht einen neuen Di¬
rektor mit reiner Weste.

Knapp vor Redaktionsschluß
erreicht uns die Nachricht, daß
sich die SPÖ entschlossen hat,
in den Räumlichkeiten der AZ
eine Großwäscherei einzurich¬
ten, da in allerletzter Zeit un¬
saubere Dinge vorgekommen
sind. Sämtliche Waschmittel¬
erzeuger werden aufgerufen,
Offerte einzureichen und Mu¬
ster einzusenden, die einer ge¬
nauen Prüfung unterzogen wer¬
den. Jenes Mittel das geeignet
ist, auch schwarze Westen rein¬
zuwaschen, erhält den Zu¬
schlag. Es handelt sich vorerst
um eine Waggonladung. Sollte
sich das Mittel tatsächlich dafür
eignen, kommen künftig größe¬
re Mengen in Frage. Dieses
Produkt wird mit dem Gütesie¬
gel ausgezeichnet und darf das
Staatswappen im Schilde
führen.

Es ergeht somit an alle Ge¬
nossen und Genossinnen sowie
an den Club 45 (Proksch ist dzt.
verschollen) die Aufforderung,
die verschmutzten Westen abzu¬
geben, auf daß sie gereinigt
werden. Die Kosten hiefür
übernimmt aus solidarischen
Gründen die Partei. Einmütig
wurde festgestellt, daß sich die
Partei noch lange nicht im Kel¬
ler befindet.

Wie wir von unserem Ge¬
währsmann erfahren, ist man
im Umweltministerium zur An¬
sicht gelangt, daß ein Furz, im
Volksmund Schaß genannt, die
Luft verunreinigt. Man hat die
TU beauftragt, einen Minikat-
holisator zu entwickeln, der in
den After eingeführt wird, so¬
bald sich der homo sapiens au¬
ßer Haus begibt. Es ist ja be¬
kannt, daß Marilies hier wie¬
derum die Vorreiterrolle über¬
nommen hat. Sollte sich dieser
bewähren, soll er europaweit
eingeführt werden, damit der
Wald nicht stirbt.

Altstadt-Zuckerwatteerzeuger
hat so viel Zuckerwatte erzeugt,
daß er in der Watte verschwun¬
den ist. Sei Pfannile hat schun
die Fremdenpolizei in Khenia
verständigt, weil sie die vielen
Konditoreien nicht alleine leiten
kann und schließlich möcht sie
von ihrem Mann ein bißchen
sexuell auch noch was haben.

Der Wetten Schöni hat jetzt
endlich einmal Glück gehabt.
Nach jahrelangem Umadum-
Basteln ist es ihm gelungen,
einen Vierkleesohn auf die Welt
zu bringen. Er tuat jetzt alles
für sein Schönele, er isch sogar
nebenberuflich Lehrer
(Aschenbecherausleerer) ge¬
worden und sucht jetzt natürlich
garantiert Verlierer für sei Wett¬
klinik.

Bauen neues grün-schwarzes
Klupphaus und suchen deshalb
repräsentatiernde Funktionärs-
Nobelgegend. Außerdem wären
noch einige goldene Clubmit¬
gliederkarten frei, aber nur für
finanzkräftige Fußballnichts-
versteher und nicht für billige
Autowerkstättler und Teppich-
eini -leger.

Guat isch's gangen, nix isch g'schehn — bei der Bäckerwallfahrt
zum Höttinger Bild sein alle Toagaffn guat über'n Höttingerbach-
Gletscher ummikemma. Daß die Bäcker dann im Koreth besser
»blasn« haben als die Bläser am Bild oben, isch inzwischen bekannt.
Wenn a der Wiltener Abt während der Zwoastundnred' vom Pradler
Karl bald verdurstet wär. Aber, daß ma so oan verdienten Tiroler In-
nungsmoasta, wia dem Lener Toni nach 23 Jahr viel z'sagn hat, isch
eh klar. Der hat in Raab-Figl-Manier bei jeder Bezirksversammlung
jedes Problem mit an Röatl glöst, und der Karl, als sein Nachfolger,
will's genau so machen (boade sein auf unserer lausigen Fotomon¬
dasch verewigt). Foto: Hahnes Goaßa

LETZTER SCHREI:

Der »NUDL«-Tanz

Dem bekannten Sportsmann und heimlichen Bürgermeister
von Hoch-Innsbruck, vulgo Hungerburg, Docktohr Johann R.,
ist es nach monatelangem Training in der Zirbenstube seines
Hochfügener Leistungszentrums gelungen, sich durch einen
neuen Modetanz schlagartig bei den bisher sich eher rehserw irt
verhaltenden Höttingern einzugriaßln: Der »NUDLER«, wie ihn
der Gemeindemanndatar taufte, soll in diesem Fasching noch
popoleerer werden, wie seinerzeit der Vogeltanz.

Foto: Turnherrschaft

Die Sprugger wissen 's
ganz genau,
die beschte isch —
die BTV

Dö Bank,
Dö alt gnuag isch,
Erfahr'n z'sein
Und jung gnuag,
Dynamisch z'bleibn.

Bank für Tirol und Vorarlberg
Aktiengesellschaft

BTV HÖTTING

Schneeburggasse 9
Telefon 81611, 81612