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ERSTMALS 20 SEITEN
Runö um den alten fljöttinget
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h verfluacht, tat der Trager
Hans sogn, wönn wieder amol a
Schgandal aufliagt und wönn
der Hans no löbn tat. Es isch
oanfach zun Bär frössn, do
kansch wirklich mitn Orsch
Nussn aubeißn. Mönschnhandl
wo du hinschaugsch, sogor an
Schtaatsanwalt hot oaner kaft,
Richter sein a schun kaft woarn
und Beamti am laufenden Band.
Und do soll ma no an Humor
aubrigen!
xm.usgrechnt am Tog vun die
Allerheiligen, wo alli Leit in
Gala sein, kommen in Kassl 4
Kiah aus und lafn übers Feld-
gaßl über die Schtiagn in die
Schneaburggaßn oi. Meingott
war dös a Gfrött. Alles voller
Auto af die Schtraßn und die
blödn Kiah dazwischn. Die Puz
sein mit Blauliacht unterwögs
gwösn, ober dö hobn die Kiah a
nit bändign können. Der Wald-
hartl hat nacher die Kiah mit an
Schteckn in dön Gartn vun der
Heisin einitriebn und aupaßt,
bis der Inhober vun dö Kiah
kommen isch und dear hat no-
cher die Kiah zammen mit die
Freind und Helfer wieder über
die Dorfgaßn in Schtall hoam-
triebn.
Daß
Wähler
fahren
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ma mit die
nimmer Schlitten
kann, dös haben insere Poli-
ticker spätestens seit der
letzten Landtagswahl spitz-
kriagt. Teifi, Teifi, was ha¬
ben »die Menschen drau¬
ßen« ihre Mandatare a wilde
Abreibung verpaßt! Die
Bauern haben ihre schwar¬
zen Volksverdrehter a saftige
Fotzn geben, weil's die
Övaubäh-Groaßkopferten
gar so gnäatig haben mit'm
EG-Anschluß, obwohl sie
wissen, daß die meisten
Landwirt dabei in die Bin¬
sen giahn, wenn die hollän¬
dischen und großdeutschen
Mulltis bei uns ihre Agrarfa-
briken aufbaun. Bei die Gul¬
denschlucker gibt's ja sogar
schon achtstöckige Hoch¬
häuser, in denen sie ihre
Kalbln und Fackn mas-
senweis züchten und ihr
Gmüas, dös was als wia a
feuchtes Styropor schmeckt,
wachst a nimma in der gua-
ten, alten Erden, sondern in
onae chemischen Nährlö¬
sung. Pfuiteifl! Dös roate
Stimmviech hat's nach die
vielen Skandale endlich a
begriffen, daß ihre sozi¬
aalglatten Bonzen meistens
mehr auf den eigenen Sack
schaun, als wie auf ihre Ge¬
nossen, denen sie den Bei¬
trag aus der Taschen ziachn.
Drum bravo, ös damischen
NUDL-Leser, daß ös es dö
da oben oamal zoagt habt 's!
Und a es Effbähö-Wähler
habt's ja a euer blaues Wun¬
der erlebt, wenn's a no kao-
ne Konsequenzen daraus ge¬
zogen habt's, denn daß der
Jörgl für a 200-Millionen-
erbschaft von sei'm Nenn¬
onkel nur ganze 15 Schilling
Steuer zahlt, dös isch gelin¬
de gesagt koa Bär(ental)-,
sondern a Sauerei, moant
der NUDL-Kolummist. Daß
ihn sei BRD-Kommalega
Schönhuaba nit gar so gern
hat, weil der Jörgl, a Wirt¬
schaftstreuhändler genau
wia unser heimlicher Bun¬
deskanzler von der österrei¬
chischen 60prozentig deut¬
schen Inndustriellenvernei-
gigung, der Grätschi, der ja
saftig die schwären Mander
samt dem EG-Briaftrager
Schmock bärig sponsert,
statt stramm völkisch a fana¬
tischer EG-ler isch. Aber
jetzt Schwamm drüber und a
ehrliches Lob für die neuen
Landhausmander, dö aus
der katerstrophalen Wahl-
niederlag' viel g'lernt ha¬
ben. Unser St. Partlmö, den
die NUDL dös letztemal ja
no a paar guate Tips geben
hat, isch z. B. vom Saulus
zum Paulus bekehrt worden:
Koa Red' mehr vom Dorfer-
talstausee, koa Wörtl mehr
vom Plöckentunnel und vom
Drakenflughafen Innsbruck.
Und wia tapfer er sich gegen
die Lei-Profitgeier aus der
Wirtschaft und die erpresse¬
risch streikdrohenden Admi-
rale von die Kapitäne der
Landstraße haltet, dös nötigt
der NUDL den allergrößten
Rehspeckt ab! Koa Wunder,
daß er jetzt weit besser aus¬
schaut wia im letzten Jahr,
weil's iahm wohltuat, wenn
er siacht, wia iahm die
Wipp- und Inntaler, die ar¬
men Hund mit der Gasmas¬
ken auf der Nas' und dem
Ohropax im Ohrwaschel,
dös Nachtfahrverbot dan¬
ken. Und jetzt a no a Bravo
für inseren Verkehrsdirigen¬
ten, den roatn Streicherl,
der jetzt a sei woaches Herz
für die lärm- und abgas-
halbshinnigen Tiroler ent¬
deckt hat und unseren Partl-
mä bei seine Bemühungen
um a lebenswerteres Tirol
brav unterstützt. Und habt's
g'sechn, ös zwoa, wia ihr
die boadn Papiertiger und
Transitmafiosi den Siedtyro-
ler Baumgartier mit seine
1000 Fernlaster, von inserm
goscherten Klauserl redt ma
überhaupt nit, und dem ver¬
kehrten BRD-Minister Zim¬
mermandl die Schneid ab-
kaft habt's?! Macht's weiter
so!
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| Höttinger Nudl - unabhängige österreichische Faschingszeitung (1990) | ||||||||||||||||||||||