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Höttinger Nudl - unabhängige österreichische Faschingszeitung (1991)
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Bund um ben alten Mtinger lEurm!

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Me

Leini iiabn Leit, do kansch
mitn Orsch Nussn aubeißn, wönn
alm nur hearsch von Waldsterbn,
Baurnschterbn, Ozon Loch, die
Umwelt schtirbt. der Schutzwald
schtirbt. nur daß der Mönsch a
schtirbt. dös heart man wunder-
seltn. Do werd nit gjammert. Ös
kommen ja alm wieder nui daher,
warum eigentlich so a Lammento
machn?

Rödn miar liaber vun wos ver-
nünftign. Die Ölberg-Runde isch
a loser Haufn vun Manderleit und
Weiberleit, dö manchmol an Aus¬
flug machn. Z lötscht sein sie bei
der Vögele Hedwig gwösn und
hobn do dös Vögele Menü gössn.
Dös war a grauer Kas mit Ol und
Ossig und a Brot derzua. Der
Kas. dös woaß a niader, liegt
monchn schwar in Mogn und dös-
wögn obn drau a Schnapsl. Die
Frau OAR Britt Ried hat a Was-
serglasl voll kriagt. Die Buchhol-
zerin hat gmoant dös isch ja nur
a Wasser und hat der Frau OAR
lln dös Glasl wöckreißn und dö
isch fascht vun Schtuahl oigfalln.
S'halbi Glasl hat sie ausgschüttet.
Ja. ös war schoud um dön Guri,
die ganzi Budi hat vun Schnaps
gschtunkn. Ober dös hat dear Öl-
berg-Gsöll schaft nix ausgmacht,
dö sein hart im Nömmen.

An Gaschthof zun frommen
Lamm isch der Frau vun Schmidl
Hans a Malör passiart. Nochn
Össn. dös isch ja allgemein be¬
kannt, bilden si im Darm ganz
bestimmte Gase, dö außi miassn:
miar isch dös ja a schon passiart.
ober bei an Waibats? Wönn sie a
um die Gleichberechtigung
mpfo, ober do heart si die
Gmiatlichkeit au. So a Furz, in
Volksmund Schas genannt, isch a
Telegramm aus Darmschtadt, daß
die Frankfurter bald unkömmen.
Ja in Hausgan isch also der Fer-
nanda oaner auskommen und
akurat an dear Schtölt wo
gschriebn schteht: »Bei Gasge¬
ruch sofort lüftn«.

JL ensionischtn hobn vor lauter
Arbat koa Zeit. Schon uma fünfi
in der Friah schpialt der Mairang¬
ger Peppele in Hausgang, in viar
Göng. Voarschpialn, Reibn,
nachschpialn und ganz zun
Schluß trocknen. Glei kommt ear
nacher zu die Schtiagn vun seiner
Tochter, dö iahm ganz verwun¬
dert fragt, was ear do eigentlich
macht. Ja sagt ear, derf i deini
Treppn a schpialn? Ja, ja, so isch
ear halt der Peppele.

(Ritte utmblaW'n

¥:

Ander
schau oba!

O mei, O mei, was haben dö
Deixl aus inserm Tiroler Landl
g'macht! Statt mit der Tracht laffn
die Affn lei mehr mit die
ung'fetzten Bluhtschien umma-
nand. wia in oana amerikani¬
schen Sprachkolonie traut si koa-
na mehr Deitsch oder im Dialeckt
reden, statt an Speck 'und an
Knödl fressen sie Tschüssbörga
und a Packlsupp'n und statt an
Röatl saufen die Deppen a Kohla
leit! Ja. Ander, und weil die
dümmsten Kälber ihre Metzger
selber wählen und der Esel aufs
Glatteis tanzen geaht, wenns
iahm zu wohl isch, lassen sich
viele Tyroler von dö EG-Ratten-
fanger für'n nächsten Anschluß
vertuhrn. Do werd iahnen dös Pa¬
radies versprochen, daß die hol¬
ländischen Keks um fuffzg Gro¬

schen billiger werden - und die
groaßdeitschen Kratten um an
Blauen und schun verraten sie ihr
Landl und scheißen's ins eigene
Nest, daß es a Grausen isch.
Grad kimmt's die alten NUDL-
Redaktöhre vor, wia anno Acht¬
unddreißig vorm adolfinischen
Anschluß: Alle jammern sie. daß
mir schwachen Österreicher eh
nix ausrichten können: Gegen die
drohende EG-Transithöir, . die
Überschwemmung mit billige
Lohnsklaven aus die armen
Ecken Europas, gegen die offenen
Grenzen, über die jeder Fallott
und Rauschgifthandler ungehin¬
dert einreisen derf, gegen die
EG-Großagrarier, dö unsern Bau¬
ern dös Gnack brechen und die
Supersupermärkt, dö unsere
kloanen G'schäftsleut dös Gas

•Mander, 's isch Zeit!«

odrahn und zum Schluß gegen dö
Eurogeldfacken, dö unseren
Grund und Boden aufkaffen, aber
a die Häuser und Wohnungen,
daß die Mieten für an Einheimi¬
schen unerschwinglich werden.

Und so. liaba St. Partlomä.
bitten Dich die NUDL-Leser. a
wenn Dich viele nach der kater-
strophalen Wahlniederlag von Enk
Schwarzen Mander no mehr lie¬
gen haben wia zuvor, schau aui zu
unserm Ander, der sich a gegen a
fremde Übermacht tapfer g'wehrt
hat. Kämpf weiter gegen die er¬
presserische Frechter-Maffia, dö
uns mit ihre Blockaden auf die
Knia zwingen will — Gott und
Streicher sei Dank, isch der
Obertransitsatanus, der Anti-
baumgärtner aus Sidtirol an die
französische Grenz o'gflogn!
Kämpf a weiter — a Ehren-Nudl
für'n 8. Dezember-Erlaß — gegen
die geldgeilen G'schäftsleit, dö
am liabsten jeden Feiertag ab¬
schaffen tatn, damit sie vielleicht
a no am Heiligen Abend vor lau¬
ter Gier nach der Marie um's
g'spritzte Goldene Kalbl ihren
Registrierkassen-Lahmbader tan¬
zen können. Und bittschön, sag
Deim verkehrten Sprecher, dem
Büschl. er soll den Blödsinn
lass'n — a wenn er dafür von der
Industrie Schimpfa kriagt — mit
seine Autoführerschein für
16jährige. Es steif n eh iatz
schun gnuag junge Leutln Woche
für Woche durch ihre jugendlich¬
dumme Raserei die Patsch n au!
Vielen Dank a, St. Partlomä, daß
Du die Tittl in Landhaus abschaf¬
fen tuast: Wenn der Hofrat a mehr
schloft wia der Normalbürger, a
Mensch isch er trotzdem a!