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Höttinger Nudl - unabhängige österreichische Faschingszeitung (1994)
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Seit 1908 wird g eNUDL'T

Hund um öcn alten
(flöttinger üurm!

• Mei Mönsrh wia die Zeit
vergeaht, je ölter du wearsch,
desto schneller rennt sie. Mei,
wos soll sie denn schinscht a
tian. Friager hats dös oanfach
nit göbn, daß insri Weiberleit so
vielfreii Zeit ghabt hobn. Päßts
lei au, daß miar Manderleit nit
Kitl unlögn miassn. Voar lauter
Longweil giahns sie turnen und
Ballschpieln. Iatzt amol isch
die Tschaupin turnen gangen,
und wia sie aus ihre Klamotten
steigt und in Turnanzug un-
ziacht, siecht sie, daß sie in An¬
zug vun ihrer Tochter mitgnom-
men hat. Iatzt war ober guater
Rat teier, ober es isch nix an¬
ders überbliebn als einischliafn.
Kracht hats schon, ober ghöbt
hats a, wahrscheinlich hat sie
dön Stretch-Body bein Petera

kaft.

Tscharli der Kue(h)ne, dear
geaht gearn z' Fuaß, bsunders
wön ear sein rosarotn Schein
verloarn hat. Die Promille
machn iahm schtändig Sorgn.
Ear fohrt viel sicherer, wönn
ear unter Dampf steaht. Iatzt
schtreitn sie in Wian umma-
nand wögn der Differenz vun
0,3 Promill. Ja Herrgott, solln
die allerlötschtn Wiartsheiser a
nou zuaschpörrn?

Zur Schpröngerkreizfeier
isch inser Pfarrer tatsächlich
um 20 Minutn z'schpat ko
men. Gott gibt's den seinen im
Schlafe, aber ear hat gmoant,
ear weard die Blamasch ver-
gössn und die Andächtign dös

(Bitte

Wartn. Dö Kirchnmander sein
oft z'schpat drun gwösen,. a die
Obern.

Der Lenzi Peater und sei
Traudile sein nochn Koatlackler-
Ball nach Amras zun Schitzn-
ball gfohrn. Bein Hoamfohrn
bleibt der Peater bein Hallnbod
schtiahn und sagt, iatzt schtiahn
miar in Schtau, und dös mittn in
der Nacht. Do moant der Sieb-
Fritz zu iahm: »Warum bleibst
du denn schtiahn?« Dös sein ja
alles Auto vun »ruhenden Ver¬
kehr«. Nouch zwoa Ball kunn
dös schon passiarn, daß man nit
alli Gedonkn beianander hat.
Und alm alkoholfrei löbm, dös
geaht ja a nit! Bei der Inn-
bruggn siecht die Traudl zwoa
Weiberleit, kurblt s' Fönschter
au und schreit außi, fliagts ou,
ös zwoa Altschtadttaubn.

Seit ear in Pension isch, der
Oberguggi Ander, laßt sei Ge¬
dächtnis a bissl noch. Koa Wun¬
der bei dön Schtress, dön ear
bei der Bahn ghabt hat. Do sein
sie af der Brunntol Alm gwösn
und ear hat mit sein Fotoapparat
a poor Aufnahmen gmacht. Ear
schtöckt sein Apparat in Ruck¬
sack eini. Da hat ear ober an
falschn Rucksack derwischt.
Wia ear derhoam gwösn isch,
packt ear sein Rucksack aus
und findet sein Apparat nit. Ear
kunn ihn ja nit findn, weil ear ja
in an frömdn Rucksack war. Ear
hatn ober decht no kriagt, über
a poor Umwog. Sei Frau isch
iahm an nit beas gwösn, weil
sie ja a ihri Handschigg in
frömdi Auto liegn laßt.

»Die dümmsten Kälber wählen ihre Metzger selber«

Ös verhüllte NUDL-Leser

Grüaß Enk Gott, aber lei.
wenn i damit nit oanen von die
mullahtikuhlturellen Scheinhei¬
ligen auf sei' Diskriminierungs-
krawattn treten tua. Ja mei. ob¬
wohl in Domestik Menthol vom
landestheatralischen Musen¬
tempel schon die halben Abon¬
nenten davungloffn sein, weil er
die Katholen alleweil so sekkie¬
ren tuat. hat er sie schun wieder
wild liegen g"habt. Rechtzeitig
zum Advent hat er im »Werk
Raum« seiner Mimenbude den
Klamauk »Messias« aufführen
lassen: Wieder hat die Maria
als Depressive herhalten müs¬
sen und der Josef als »frustrier¬
ter Polterer«. Auf der Anti-
kreuzzugswelle schwimmt a der
verfelixte Witterer, und hat was
Ähnliches aus dem OHRF-Loch
lassen. Wer. wer mit'm zungen¬
bleckenden und von Landes-
sumpfventionen g'fuataten
Frosch am Kruzifix leben
muaß. der werd a dös derheben.
Genauso wia die Industriellen-
verneigigung. dö die kirchli¬
chen Feiertag abschaffen will.

Wetten daß der Kriag bei die
Jugos schun vor zwoa Jahr aus-
gwesen war. wenn dort unten
an Haufen Bohrturmattrappen
aufg'stellt hätten, wenn sie
schun selber koa Erdöl haben.
Dö Ami warn drauf einigfall'n,
wia damals auf n Saddam seine
Sperrholzpanzer, weil, wo die
Brüada an Erdöl schmecken,
sein sie z'sammt der UNO
schnell wia der Blitz da und tian
gach Frieden stiften. Daß dö
Krawotten. Bosniaken. Serben
und Muselmanen sich no alle¬
weil abkragln, hat a ganz
Schlaucher g'moant, der
gescheiter sein will wia insere
Mattscheibenmanipullierer und

die Schurnahlisten, hängt damit
z'sammen. daß Milliarden
mit'm Waffen- und sunstigem
Nachschub verdiant werd. Und
dös Blabla mit die täglichen
Friedensverhandlungen der
EG-ler und EU-ler sei a Augen-
auswischerei, weil z. B. die
nicht frommen Hellenen als eu¬
ropäische Unionisten sich
dumm und deppert verdienen,
am Embargobrechen, dös von
ihnen selber gegen die Serben
mitbeschlossen worden isch.
Und weil die Groaßindustriel-
len schun lang nimmer wissen.

wo sie ihr Graffl loswerden
können, freun sie sich, wenn
sie beim Jugowiederaufbau bä¬
rig liefern derfn. Und die Welt¬
banker jubeln schun heut, was
iahnen dabei die Krehdite für
Milliardenzinsen bringen.

Moant der Halblapp. der Super-
gscheite!

Der Äff soll sich a Beispiel
nehmen an inserm intelecktuel-
len Bundeshaäuptling Franz-
nitzky. der ohne »Wenn und
Aber« im Eilzugstempo in die
EU-EG will. Weil dort derfen
sie. wia der »Kuhrrirr«
schreibt, die Gummibärelen aus
»angefaulte Schweineschwarten,
modrige Knochen, mit Kot ver¬
schmutzten Rinderhäuten und

Resten aus der Tierkörperver-
wertung« herstellen, während's
bei ins decht no an »Fleisch¬
skandal« geben kunn. Die
Hauptsach, ma macht an Profit,
oder? Für 20 Milliarden Mit¬
gliedsbeitrag im Jahr können
mir dann a an der 12prozentigen
EG-EU-Arbeitslosigkeit teilha¬
ben. Den Transitvertrag, über
den sich dös Lieberaale Forum,
dös ganz narrisch auf die Ho-
moehen und aufs Engelema-
chen und dös Heroinspritzen

auf Krankenschein isch. kön¬
nen mir dann als Häuslpapier
für den EG-EU-Hintern, in den
diese samt die Roatn und
Schwarzen einischliafn. ver¬
wenden.

1933

199**

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