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Höttinger Nudl - unabhängige österreichische Faschingszeitung (1995)
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Runö um öen alten Kjöttinget futm!

Werkschtatt und hat dös Hia-
iteraug oanfaeh auscrgschnitn.
Wönn sie mi g fragt hätt, i hält
schun an Rat gvvußt. A Profes¬
sor und dös sein alles gscheidi
I.cit. wönn sie nit deppet sein,
dear hat oanfaefe, wo dös Hia-
netaug war. a kreisrundes
Loch außergsehniun und der
Schmerz war ver-idssn. unds
Hianeraug ha« a wunderhari
Aussicht ghabt. Nif vergossn
dearf ma a den Luftaustausch.

Nil der Guggaberger sunder»
der öberguggenberger Ander
hat an Kaffee kocht un4 ft&t m
Kat'l'ee nit cinitun in die Filter»
ffcaschin und seliliaßiieh hat
cardic Berghosn verfceahrt un-
zoebn. Oh ear> Hosncürl hintn
ghabt hat» oder ob ear nur die
verkeahrte Seitn de.ru ischt hat.
d&s woa§ t nit. Und erseht wia
sei Frau die Brilln aussetzt
hat» siecht sie die Bescherung:
Ja mei. jeder vveard amol alt.

Nochn Begräbnis vun Valfy,
sein sie zamtnköimncn. der
Toni, der juniii Rudi und der
Marti. Die Trauer war bald
\orbei und nacher höhn dö
gwauet, naeher boin bis halbe
tunfi in der Friah. Der Kjngerl
Hngele hat alni wieder
gschtängen und hat gsagt,
/ohlts in Wiart fulffeig Schil*
ling türs Liacht, und dos allt
Schlund. M oanmol fallt der
Engele afn Bodn. rapplt si au
und schreit, wear hat im
oigschtoassn? Koanen dös isch
ganz um selber gangen. Äfft
höhn si rneahr als /unlassiii im
Bluaf ghabt.

LJer Pepi % un /.woatn Tenor
sehreit /.u seiner frommen
Helene in drittn Stock aui» wirf
miar dös Schparbiachl ouer, i
brauch a Geld. Sie wirft iahrn
dös ßiachl ouer und wias der
Teifl. hobn ml], bleib? ii'cx
Biacbl bei an Bluamenkischtl
in erschien Sehtoek hängen.
Dös isch gflogn wia a Paper-
Otager, so leicht Watescheintich
lieh isch nit viel «inen gwösn.
Und m alln Poch sein dö Leit
vum erschien Sehloek af' Ur¬
laub gwosa, ober a Eise«-
bartner woaß st alm zhelfa; ear
bindet swoa Bmn zsamm *m<J
sdhtierit dös Biachi ouer. Bf öd
sein kunsch wia du willseh,
nur /helfn mua.se h der w. issn.

Neiiieh bin i afn SchiaB-
stand gangen. hv>b rni ins Gartl
ghockt. nacher kimmt der Bra¬
silianer, der Raimondo. und i
frog nach der Kartn. weil i ja
össen wollt. Do tragg ear rni
glatt ob i Spielkartn will. Na
so was.

Der Adi geaht afh Piandten-
hof avi Ross r>$cMogn. Wia ear
fortig war sagt der ahi Ander:
"'Bua iat/.t spann miar ein und ^
pmbiarn mit oaaer Pfiar**.
Kaum hat ear dds gsagt seiü
sie dogjöen. der Büa und a der
Gaul. Passiert isch nix. \^o
kimmi vun A\J ouer der Lauer
Fran/.i und sagt: hättets decht
die Geil /u miar oui tun. naeh-
er hatt i ihnen dö> xiach«
glearnt. Po warn gongen wia
die Fuierwöhr. Sehod isch
sehun, daf.v der Aiti nimmer
Obmann vun die Bauern isch.

Ear hat sei Amt ahn earnscru
gnommen und a \iel Ärger
ghabt damit.

Ja bei der Schafschur obn au*
der Alm, do geahts alleweil
ho/ua und dös isch lei vvos.
f'ür harte Manderleit, sölehene
wos lei mir iß Höttrag h.>bn
Der KOFKAU Matidi geaht,

mtm

1

t/t 1

die NacliC, ziemlich
ins Zimmer und schmeißt do
in Peppile Kueth)n \om untern
Bett i«s Obere. Er fallt eini ins
vorgewärmt« Bell und macht
$ichs bequem. In f*eppi tschüs
aber obn zkak wordn und so
isch er wieder ins untere Bett t
zum Mannile emigschlolfti
und fein warm hobtt ste's
gfiafo. Vom Miu$ der Hund hat
die ganze Nacht Wache ghaltn
und bei an jetfet Umdrahner
vom KOFRAU Mgaini, bat er
iahms G "siebt o*gschleekt Am
nächsin Tog hob» ^Ie gmoant,
er war schun bei seiner Andrea
dahoam und hat sieh abwaschn
laBn. weil er a so saubere
Larfn ghab hat.

Aber a Mitternaeh!s-F-in!at!
hat's gebrt. obn aut der Ahn
atid ZW& an echm "HÖTHN-
CaSR MÄNNER-STRIP", vor¬
geführt vum Laner Fran/.ile
vulgo H ANN AI HR. Die oan-
/,igen Weiberleit wos /uag-
schmig hobn, worn aber lei die
Rosa und die Ilrika und do
hobn ihre Augn austgstelli. wi-
ar der Fr&m Stück! für Stückt
falln hat laßn. Dm Erika haf s
so schian gfündn, daß sie vor
lauter Freud in Fran/He sein

Hintern mit Servieitn auput/t
hat.

Ausgsehaug soll er nacha höhn
wtar a richtiger Hömimzer
SPIEL-HAHN'

Ober dös war not nit altes vum
HANNALER Franzi:
Wiar er nacba schlafn gangen
i$ch, l*ater l & falsche Zimmer
derwischt Mei dös kuaii ja
amol passier«, Er isei* zum
HEI MARDER Horst! dm.
Der Horst! laßt sich do$ aber
nif gfötta und hat tahis glei
bied ungred: ^FJiag o do und
hak dei Gosehn. weil &xt bisch
Ja a Mittel-Loser!". Mehr
hasch aber nacrta nimmer
braucht dös laßt sich a so a
Ehrenbürger wiar x s inser Fran-t
zi «söuer iscfe, nit gfaßn und gih^
den HorsU giei xwoa furehter-;

liehe WaispftR.

Ä der schiane Horstl laßt sich

dös nit - aoamai- biatn md ge¬
aht mit seine Halbsefiuacr* ym
a Föufe in der Fraah, beleidigt
\ an der Alm ins Tal.
VerfJuacfit* vu» so oaner Wat¬
sch« vum HANNERLE ftmn
hats schüft viele ins *TAL*' obi
zoeha, besser gsag aufn Bod»
guort'n. Es soll ja »o viel mehr
passen s,em, do bei der Schof-
Sehur. nur leider hat die
MIDI. a huier lei 20 Scitn.

So iiabi Leiu i mach iatz
Schluss, ös war ja sicher nou
mehr zun Sehreibn gwösa,
ober weltbewegend isch es nif.
Wichtig isch, daB miar wieder
bei an t?roaßen Haufn sein.

(Vnker Nudlschrciher

SehtkikFrou!

Daß im Programm der liberaal-mulltikuhlturellen Gesellschaftspolitick die Bevorzugung und Ver¬
hätschelung der sogenannten Randgruppen einen bevorzugten Platz einnimmt, ist heute jedem Nor¬
malbürger hinlänglich bekannt. Mitleid erwecken wollende Presseberichte - aber nit in der
NUDLU! - bedauern dauernd, daß arme Sandler nicht mehr ihr Wasser an der Annasäule abschlagen
und jugendliche Falotten die Birnen nächtlicher Passanten in der Maria-Theresien-Straße als Ziel¬
scheiben für ihre Bierflaschen verwenden dürfen. Krokodilstränen vergießen auch falschgepolte Dä-
monkranten über verscheuchte Exhibitionisten und verhinderte Vergewohltätiger oder giften sich,
wenn verhüllte »law & order« - Parkwächter an neben Kindern am hellichten Tag koitierende Aus-
geflippte oder massenhaft am Adolf-Pichler-Kinderspielplatz gefundene Giftlerweg werfspritzen An¬
stoß nehmen. - Doch einer städtischen Politikerin geht die Tolleranz ihrer Kollegen allmählich auf
den Keks: Sie will zumindest der Gewalt ihren Geschlechtsgenossinnen gegenüber endlich Einhalt
gebieten. Entweder, so rät die zache Hilde, den Evastöchtern, bleibt nach Einbruch der Dunkelheit
dahoam, fahrts mit dem Taxi oder besuchts einen Selbstverteidigungskurs! Hier dämonstriert die
Cooltourstatträtin bei einem Volkshochschulseminarr die Abwehr eines ganz besonders gefährlichen
Sexstrolches, der sich bei seiner Attacke sogar eines Viehbrators (Pfeil) bedient!

(Werkfoto: B. U. See)

»HÖTTINGER NUDL«, unab¬
hängige österreichische Fa¬
schingszeitung. Für den Inhalt
verantwortlich: Sitz-Redakteur
Peter Kodera, 6020 Innsbruck,
Schulgasse 4. Herausgeber und
Verleger: Sängerbund Hötting. -
Druck: Druck 2000, 6300 Wörgl,
Loingerstraße 12, Telefon
05332/70000.

Der Reservewirt vom Ober¬
dorf, unser EGGN Kurti hat
sich denkt, daß es eh schon
lange her ist, seit er der
AGNES ihr Auto z'sammen-
gfahrn hat. Ganz nervös von die
alltäglichn »Lockrufe« des
Chefs: »Kuartalan, Kuartalan-
austiahn, arbeitn giahn« und
dem Gastwirtedasein, hat er
sich von sein AGNESELE des
Auto ausgeliehen und hat sein
Frust ablassen.

Er hat sich auch gleich ein
paar andere Lokale angeschaut
- man lernt ja nie aus - und ist
dann über die Höhl heimge¬
fahren.

Wie er gerade übers Briiggele
beim BROWN hinüber will,
zu schnell war er wirklich
nicht dran, hüpft da der As¬
phalt auf und den Kurti schleu-
derts auf das Brückengeländer.
Es ist Gott sei Dank nichts
passiert aber der AGNES ihr
Auto war Totalschaden und
wie wir erfahren haben, muß
der Kurti den Schaden abdie¬
nen.

Das Unfallauto wurde unserer
Redaktion von der Gastwirte¬
genossenschaft zum Druck
überlassen.

Wenn oana ins eigene Nest scheißt, dann hebt's an zu stinken und
jeder sich die Nasen zua. So isch es a beim Innteerjuh vom Drei-
tagebartl, dem braunen Andidokterle gwesen, wo er die Hohllän¬
der vor dem Tiroler Gulasch gwarnt hat. Es stimmt schun, in Ty-
rol in an Gasthaus oder Hotel a gscheits Päppele zu kriagn - da
machst eher an Millionentreffer im Lotto. Alles aus die Hurnsdo-
sen außa oder der Fritteuse, dö ärger stinkt wia a Teerkocher und
dazua an Bims aus Styropor. Und dö Gaggelen aus'm Hennen-
KZ und dös Fleisch vom Fließbandkalbl und -fackl, vollpumpt
mit Annapolika, Antibiodicka, Beruhigungstabletten und einge¬
spritzt mit Wachsdummshormohne.

Bald kriagn ma a dös Retortenfuata von die Gähntechniker und
die atomstrahligen hohlländischen Paradeiser und waischen Erd¬
beeren.

Alles serviert von grantige Kellnerinnen und Ober, denen der
Frust in die Mundwinkel hängt. Koa Wunder, wenn jetzt die
Fremden aufoamal die Gucker aufgiahn und sie nimmer auf inse-
re Almdodelmaschn einifallen. Aber mei Habs Brownmandl,
wenn a ös Schmähtandler aus der Tourismusbranche enk gegen¬
seitig in onanistischer Selbstbeweihräucherung oan Preis nachn
andern verleihts, schuld bischt am meisten Du selber, daß der
Fremdenverkehr im Arsch is. Die NUDL denkt lei an den kopflo¬
sen, halbnackerten Sandlertyp mit Schwoaßerbrilln und Spagat¬
befestigter Hosn, mit dem ös Anwandgardisten jahrelang für zig-
zig Millionen Werbung gegen unser Landl machts. Koa Wunder,
wenn der köpfte Hungerleider a Tiroler sein soll! Daß der Loter
schon Millionen abgehalten hat, aus Angst so an Typn im Urlaub
zu begegnen, isch logo. Recht gschieht Dir übrigens, daß di Dei
Sponsor, der Wendelin, fallen lassen und zum Bundesheer ab¬
kommandiert had, damit Du dort endlich a anständiges Gulasch
kochen lernst.

Noamal guatgangen!

Teifi,Teifi, isch da inserm NUDL-Buzeleireporter der Arsch auf
Grundeis gangen, wia der antifaschistoide Gerweich Hetzfleischl
seine Sturmscharen zum lezten Gefecht gegen die schmissigen
Akademiker aufgruafen hat, die sich beim Freiheitskommers in
der Congreß-Festung am Renn weg verschanzt hatten. Um das
heilige Land endlich nahziehfrei zu machen wurden alle Anti-
rechtsgläubigen aufgeboten, vom schnauzbärtigen nahorientali¬
schen Mustafa bis zum vermummten Wiana Anarcho, und auch
walsche Neofaschisten marschierten mit der antinazionalenso-
zieheaalisstische Herr Dockta wollte damit die Burschenschaftler
quasi homöopathisch - gleiches mit gleichem - von ihrem bösen
Geist kurieren. Sogar die jesuitische Geistlichkeit macht mit und
versperrte den zur Meßfeier, herbeigeeilten Gott-sei-bei-uns-Aka-
demikern die Kichentore! Wäre ja noch schöner, wo doch Aus¬
trias Oberhirten wie weiland anno 1938 zum Anschluß, kurz da¬
vor die Gläubigen zum EU-Beitritt animierten, einer internationa¬
len wahrhaft gottesfürchtigen internazionalen Institution der Mul-
tis- und kultis. Doch Stadtmann sei Dank, der Endkampf blieb
aus, die vielgeschmähten »Bullen« sorgten als ausgleichende
Schiedsrichter dafür, daß vor lauter "Toleranz" keine chaotischen
Straßenschlachten, wie regelmäßig bei den Germanen, stattfinden
konnten. Die Berufsdemonstranten mußten diesmal auf ihren
weltanschaulichen Orgasmus verzichten und die Nudl einziehen,
hen.