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Höttinger Nudl - unabhängige österreichische Faschingszeitung (1997)
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Muni) um büu nkn |>öttmi;er

in die Sauna. Man kunn sogn,
es isch direkt a Wunder, daß
miar Ostariki so reichi Leit
sein. Die Armen inbegriffn, so
gewissermaßn quasi, af
Deitsch gsagt.

Die Umbriggl isch für insri
Politiker a Problem. Wer
soll sie baun? Die Schtadt
oder die Baurn? Wönn die
Höttinger Baurn zammhöbn
tatn, ober dö sogn alm, nur
koan Schtreit vermeidn. Do
isch der Kopp a ganz a ande¬
rer, dear hat afn Wog vun der
ougrissnen Umbriggl bis zu
seiner Hüttn lauter Tulpn und
Hyazintn gsötzt. Ear schteaht
afn Schtandpunkt, lassts die
Bluamen rödn.

Wear af si wos haltet, dear
hat a Bankomatkartn in
Sack. Der Klavierandi hat sie,
weil man ja nia woaß, wönn man
a Geld brauchn tuat. Ear isch hin
zun Bankomat und hat an Blauen
außerdruckt, nacher isch ear zun
Tschigg Peater um Zigrettn
gangen, und wia ear zahln hat
lln, hat iahm der Blaui gfahlt.
Nix wia hin zum Bankomat, und
du glabsch es nit, der Blaui war
no da. Ja, die Höttinger sein ehr-
lichi Leit, ober i glab, daß noch
iahm koaner meahr a Geld oug-
hobn hat beim Bankomatn. Glei
dernoch isch ear wieder zun
Widi und hat sicherlich a bissl
z'tiaf ins Glasl einigschaug, und
wia ear so durchn Wald geaht,

cO?

Steile Karriere: Vom Bletschentandler zum Floristen
I (Foto: Bodamischer Garten)
I

hat iahm sei Gleichgwicht ver-
lassn und hat er sei Handy verlo-
arn, Gott sei Dank die Fiaß nit!

Der I-Lift 1-Klausi hat sicher¬
lich nou koani Kochbiacher
glösn, sinscht hätt er nit a
Eardöpflpürree (Kartoffl derf
man ja nit sogn wögn der
Deitschtümmelei) mitsamt der
Montur Schelfn gmacht. Wia ear
dös zwög brocht hat, dös grönzt
schon an Wunder.

Der Moar Rudi vun der
Hungerburg hat mitn
Warminger Hansi amol die ganzi
Nacht Kartn gspielt. Zerschtl
isch es ganz guat gangen, ober
wia die Zeit fortgschrittn war,
hat der Rudi mit seini Zahnt so
knirscht, daß der Hansi ganz ner¬
vös woarn isch. Ear hat iahm dös
a gsagt und verlangt, daß er seini
Beisser außernemmen muaß,
sinscht spielt ear nimmer weiter.

Beim Haid Pepi sein
Begräbnis hats fürchterlich
grögnt. Trotzdem sein die
Schitzn ausgruckt, weil sie koani
Schianwötterschitzn sein. Wias
der Teifl hobn will und in der
Gschwindigkeit hat der Ungar
Walter sein Huat verkehrt
augsötzt, und zwar vorschrifts¬
widrig mit der Feder nach rechts
statt links. Der Taxler Haller hat
iahm zugflüstert: „Huat umdr-
ahn", er hat ober nur „drahnen"
verschtondn und hat si mitsamt
dorn Huat umdraht, und nacher
isch ear als oanziger verkehrt
dougschtandn, und dös hat den
Bundesmajor Wotschi Heinz
veranlaßt zum Lachn, wos bei
der Leich ja gor nit paßt. Naja, a
Höttz muaß sein, sinscht gang ja
niamand mit.

Long hobn sie wartn miaßn
afn Bus, dön der Sabl
bschtöllt hat, a gschlogne
Schtund. Ja, an Grillausflug
hobn sie machn wölln nach
Wörgl. A die Sänger warn dabei,
wia allaweü wönn a blauer Räch

augeaht. Ear kimmt und kimmt
nit, der Bus. Wos isch denn pas¬
siert, liegt er am Önd gor in an
Schtrassngrobn? Na endlich isch
ear do, der Bus, ober was isch
denn passiert? I sog ja allaweil,
diaz deitlich rödn, daß man önk a
verschteaht. Isch der Schaffär nit
noch Hötting afs Kirchplatzl
gfohrn, sondern noch Hatting ins
Oberland. Leider isch der
Kirchplatz alm verparkt, ober
der Herr Hochwürden hat ihnen
a ganzes Schtuck wöcknehmen
lassn voar der Kirchn, damit die
Gläubigen, dö no vorhandn sein,
leichter einikemmen in die
Kirchn. Ös könnts ja dön from¬
men Schpruch: „Wönn sie alli
eini gangatn, gangen sie nit alli
eini, wönn sie ober nit alli eini-
gangatn, gangen sie alli eini".

Bei der Bundesbohn giahn sie
ja alli als Jugendlichi in
Pension, weil sie der Dianscht
total augrieben hat. Kaum sein
sie in Ruhe gschtöllt, entwickeln
sie unhoamlichi Kräfte. Der
oberi Guggenberger isch a so
oaner, dear isch zach wia Löder
und hart als wia Kruppschtahl.
Wönn ear Auto fohrt, hat ear am
Sitz alm an hartn Polschter,
damit ear übern Kiahler außi
dersiecht. So manches Mol ver-
folgts in Ander schun wögn sei¬
ner Orientierung. Do kunns pas-
sirn, daß ear a holbi Schtund vor-
ausgeaht, derweil seini Kumpl a
halbi Schtund af iahm wartn
miassn. Ear moant ja alm, daß
ear z'spat drun isch. Do fallt
miar krod a kloans Gedichtl ein:

Puschterer Buie luschtig sein
tanzn af oan Fuiße
Unter der Woch geits Wirelesupp
und Sunntigs nachr a Muise.

Und iatz winsch i önk alli dös,
wos ös miar winschz!

önker Nudlschreiber

HÖTTIIMGEB NtJDI_ 1997
BAUERNREGEL:

Isch euch der Spaß in der

heurigen NUDL zu trocken -

lest' ss es sie Halt mit nafte Socken

Fackenwahnsinn

Zerscht haben wir glaubt, die EU bringt uns dös Paradies und nit den
großbritannischen Kuahwahnsinn. Jahrelang haben die Dickta-toren in
Brüssel dö BSE-Sauerei vertuscht, und die Engländer haben weiter ihre
Rindviecher mit verreckte Schaf statt inserm saftigen Almgrasele gfua-
tat. (In der Schweiz haben sie die Küah sogar pulverisierte Poppelen
zum Fressen geben). Ja, die „Fränkli" sein halt heit überall Trumpf. Mir
Facken kriagn a jetzt statt die Trebern Ganslwein für die Mast, weil die
EU den „Wasserschinken" zum Verkauf freigeben hat, der 50 % Wasser
als mit Emulgatoren versetzter „Folienblock" enthalten derf. Daß die
Brüsseler Kommissare a viele Zusatzstoffe, die bei uns lt. Lebens¬
mittelkodex streng verboten waren, freigegeben haben, kann i als
Schwein lei als a mords Sauerei bezeichnen. Vor allem weil sich insere
EU-Machthaber in die Brüsseler Luxusbeisel, z'sammen mit ihre
Lobbyisten, die Wampen mit Hummer und Kaviar anstatt mit „Novel
Food" vollschlagen. Guatn Appetit!

„Wenn dö gscherten Sauhund ins weiter so fuatan, kriagn wir no den
Fackenwahnsinn" (Foto: B.B. Hummer)

„HÖTTINGER NUDL". unabhängige österreichische Faschingzeitung.
Für den Inhalt verantwortlich: Sitz-Redakteur und Nudlaug Peter Kodera,
6020 Innsbruck, Schulgasse 4, Herausgeber und Verleger: Sängerbund
Hötting. - Satz: GRAMONT, Innsbruck - Druck: Rotations Druck
Weikersdorf.

NARRENVOLKSGARTNER

Tyrols Kulturschickeria
und die heimische
Intelligentsia rollen
ihm den roten Deppich
aus, aber dös oanfache
Volk betrachtet ihn -
schon aufgrund seiner
„Larven" - als furchter¬
regendes Luziferele:
Mit oan Wort, der
heimliche Kulturpapst
im „eiligen Land" - dös
Bläffer Norbertl - laßt
niemanen cool. Vor
allem seit er als Beitrag
zu die Herz-Jesu-Feiern
mit Steuergeldern den
Platz vor der Jesuiten¬
kirchen für 30 Blaue
gemietet hat, um, ganz
wia dö neuen Welt¬
ordner es sich wün¬
schen, als wackerer
Antikreuzritter an riesi¬
gen Altar aufstellen zu
lassen, dessen Krönung
zwoa Klomuscheln bildeten.
Zsammengschwoaßt hat den
blasphemischen Schaas der
Unterlandler Bildverhauer
Aloisius Schildbürger. Da isch
selbst unser sonst so toleranter
Oberhirte in Saft gangen, aber a
die zache Cooltour-Hilde. Dö
„Installation" - seit dem Ossi
Opernhuper seine Spitalsröhrln
kennt man ja dö Sanitärafter¬
kunst - wurde dann aufgrund der
massiven Proteste entfernt. Da
hat aber der Bläffer Gift und
Schwefel gespuckt und wollte
noamol dös Graffl aufbauen las¬
sen. Aber der Aloisius, beleidigt
durch das künstlerische Unver¬
ständnis der Katholen, hat das
untersagt.

Angst vorm kommenden Fasch¬
ing herrscht im altstädtischen
Kulturamt. Werden die 15
„Rebellen von Liang-Chan-Po",
angeführt vom obigen Luzi¬
ferele, wieder die Tintenburg
stürmen und den Schreibtisch
vom Fränzel-Walterle, obwohl

KUJRiAlMEXCElSlS

(Collarsch: P. Florl)

„Du"-Spezi vom Bläffer, ins
Klärwerk befördern? Wird der
dort bleiben und der Volks¬
gärtner demnächst vom Treib¬
hauszelt - eine der letzten großen
Attraktionen dort die „Fete
d'Amour", 2. Tiroler Kondom-
Modenschau mit den neuesten
Modellen 96 - als neuer Chef ins
Cooltour-Amt übersiedeln?

Liebe NUDL-LESER

Zunächst möchtn mir uns bei Euch bedankn, daß ös die NUDL 1997

erworbn habs. Mir und unser Verein lebn nämlich davon.

Mir betrachtn es als unverantwortlich, die Hauptverantwortlichn für

den unverantwortlicn Inhalt verantwortlich zu machn.

Solltn mir aber merkn, daß ös die NUDL 97 ausgliechn, die oane oder

andere Seitn kopiert oder sunstwia vervielfältigt und in Umlauf geb-

tracht habs, nacha steahts bei uns mit mindestens oan nuin Blödsinn in

der Kreidn.

Drum bittn mir, des entsprechend zu würdign und die HÖTTINGER

NUDL 1997 deswegn nit als Klopapier oder zum Kuchneinwickln zu

verwendn.

Diese Warnungen sein nit unbedingt ernst z'nemmen - aber auf dö Art

und Weise hobn mir wieder a'blödsinnige Seitn mehr.

Eure Nudl-Redaktion!

Der Boxeraufstand

Oh mei, oh mei, was hat unser
Kanzlerimitator, der Vraanz
Wahnitzky, am 13. Oktober für
wilde Schlag kriagt ! Aber die
meisten Zuschauer haben trotz¬
dem wia narrisch klatscht, als
der Pennsionistenbriefonkel, der
halt so viel a Lugentschippl isch,
k. o. gangen ist, und sie haben no
dazu „O.K." brüllt. (Insern
Landeshäuptling, den Reben-
gartler Wendehin, siegt ma nit
auf dem Bildl, weil er sich grad
auf der Garderob sei blaues Aug'
mit an Kriegl Hoferbräu küahlen
tuat). Aber a der Beerentaler
Jörgele, der sich gern als die par¬
lamentarische NUDL bezeich¬
net, der freche Hund, hat a paar
einstecken müaßn. Nit von der
Koalizion, sondern von seiner

eigenen Buberlpartie: Sei Gschäfts-
führer a. D., der Rumpoldl, hat
iahm 30 Millionen kostet, weil er
dös Wahlkostenrückerstattungs-
g'suach ohne Einschreiben
(Sparpaket!) und viel z'spat in
Briefkasten g'schmissen hat.
Und a Meischi, der Grinsemann,
macht dem Chef und der Finanz
nit gar a soviel Freud als
Fuaßballbetreuer. - Rearn könnt
a inser Brocken Herrberti, weil
sei golfender Boss in Wian part¬
out nit den Linksverkehr ein¬
führen will. Derweil war der
Brocken so guat beinander, weil
als Coach hat er a ganz und gar
nit sc-husslige Visioteerabeutin,
bei der er und sei Frauele leben¬
senergetisches Qi-Gong-Train-
ing täglich absolviert.

I SEiUNKE WM I

o

(Foto: Agentur „Ohne Maske")

Karl von Habenichts

Als Charli aus dem Flieger stieg
Sagt der Zöllner wia i siehg
Harn sie was zu verbergen
und betrachten mi als Schergen?
Nein sagt er, seins nicht so klein¬
lich

Der Zöllner sagt, ists ihnen pein¬
lich?

Was er mithat ist die Krone
Da sagt der Zöllner, gar nicht
ohne.

Das sind saublöde Gschichten
Mein Opa wird das schon wieder
richten
Er sitzt wie ich im Eurorat

Die Leute sind dort nicht so fad

Die werden schon an Ausweg

finden

Und mir vergeben meine Sünden

Die Monarchie und ihre Erben

Drohen niemals auszusterben.

Sie hoffen auf die Wiederkehr,

Das freut viele nicht so sehr.

Es sind zu viele schon am Trog

Gerade so wie bei einem Sog.

Das war doch Schüsseis Einfall

Und wurde prompt zu einem

Reinfall

Wir werden es genießen

Das Hornberger Schießen.

DACHRINNENREINIGUNG

für das GANZE JAHR
BEZIRKS-RAUCHFANGKEHRERMEISTER

TONI SPIELMANN

Stamserfeld 4/6020 INNSBRUCK
Tel.: 285374