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Höttinger Nudl - unabhängige österreichische Faschingszeitung (1998)
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Ein Herz für Tiere

Die ewige Rufschädigung, er sei
ein zynischer Maastrichtein¬
peitscher, notorischer EUROtiker,
Gentechnikfreak und lobbyge¬
steuerter Viecherschinder, ließ ein
bescheidener Absamer Bürger
nicht mehr auf sich sitzen: So ent¬
kräftete Francois Angler letzteres
Prädikat, indem er sich in einen
Rindertransporter miteinschlie¬
ßen ließ, um den 4000 Kilometer
langen Transport zum italieni¬
schen Zielhafen, von dem aus ja
die Paarhufer zu den nordafrika¬
nischen Schächterschlachtern ver¬
schifft werden, hautnah mitzuma¬
chen. Vorher ließ er sich natürlich
seine EU-Lebendviehtransport¬
prämie von 7000 Schilling auf
sein Absamer Raikakonto über-

weisen. Die Reise sei anfangs
relativ komfortabel gewesen, er¬
klärte der Kommissar aus Brüssel
unserem NUDL-Reporter: Gegen
das Gebrüll seiner halbverhunger¬
ten bzw. -verdursteten Mitreisen¬
den hatte er durch eine Familien¬
packung Ohropax (= Friedensohr)
vorgesorgt, gegen den Kohldampf
und um seine Riesenwampen
nicht zu reduzieren, durch eine
holländische echt Tiroler Speck¬
seiten, und den Brand bekämpfte

er mit ein paar Kartons gähnmani¬
pulierten Grauvernatsch, und ge¬
gen den Gestank half eine
Wäschekluppen seiner Mami.
Doch als die letzten Reserven ver¬
braucht waren, kam das böse
Erwachen (siehe Bild), und
Francois schwor seiner Lebend¬
viehtransportgegnerin M. Piedro-
witsch (siehe Bild), der hoch-
sumpfventionierten Viecher-
exportmafia unbarmherzig den
Kampf anzusagen „bei meiner
Mär!"

I
I

MOLL HEU UND A HASSER,
SUNKHT KREPIER i. 1 .'"

Spielen ist
unsere Sache.

Innsbruck, Museumstraße 6, Tel. 0512/585056

Hobby, Spiel und
Freizeit

mtm

WASCHE

Back tu ruhts?

Mei, o mei, weit haben's insere
Sozieh bracht! Koa Maiauf¬
marsch mehr, dafür für die nicht
mehr Gehnossen a Industrie¬
schnitzel mit Kartoffelsalat für
zwanzg Schilling vorm Landes¬
theater. Und bei ihrem Parteitag
in Innsbruck haben sie g'stritten
wia die Karrner miteinander statt
„Freundschaft" gruafn. Die ak¬
klimatisierten Roatn haben sich
die Edelblume der Bourgeoisie,
die rote Rose, geprockt und statt
der ordinären Proletariernelken
am Revers getragen. Was die
Gewerkgschaftler wieder na
risch gärgert hat, dö ihre
Parteibonzen vorwerfen, sie taten
sich mehr um Postenschacher,
Akzionäre oder Scherholders,
Bankiers und Mulltis kümmern,
als wie um die Verdammten die¬
ser Erde. A sein sie, Heider-
nichterfolgsbegehren hin oder

her, koane EUROtiker, weil sie
vielmehr überzeugt sein, daß die
künftige Einheizwährung no
mehr Arbeitslose produziert und
dös denen Kommissaren in
Brüssel nach wie vor powidl isch,
solange die verhöllten
Maastrichtkriterien
stimmen.

„Wenn Du weiterhin auf
dem „rechten" Weg bleibst,
kommst auch Du einmal in
den Bankerhimmei, und
kannst dort schölten und
wallten, wie Du willst!"

(Foto: V. Adlerpress)

..VERGELT'S GOTT!"

Hat das Elefant terrible der
Innsbrucker Kuhltourszene, das
Bläffer Norbertl, letztes Jahr
zum Herz-Jesu-Fest die

Krischtenheit noch mit seinem
Scheißhäuslalter vor der
Jesuitenkirche unter maliziösem
Lächeln geschockt, so wurde er
heuer vom Saulus zum Paulus,
kroch zu Kreuze und veranstalte¬
te in der Jesuitenkirche ein geist¬
liches Großkonzert. So konnte

ihm die zache Hilde anstelle des
legendären Hosenknopfes aus
dem staa-dlichen Kultursäckel
300 Blaue in den Klingelbeutel
werfen. Das Norbertl, das ja beim
1997-er Volksgartenersatzfest
eine Million privat investiert hat,
,., hofft nun, daß
,^ **"""'' *\ ihm seine zahl-
s reichen Ver¬
ehrer auch
zahl-reich zur
Seite stehen,
um ihn vor
dem Schuld¬
turm zu bewah¬
ren.

Ballonwöchner, staader BM-
Aspirant und Antihaiderrevoluzzer
Rudi Federspitz setzt sich wehe-
ment dafür ein, daß nicht nur die
Markthallensandler in den Inn

Inn-Novatief!

schiffen, sondern der grüne Strom
des Tirolerlandes auch mit Booten
jedweder Tonnage schiffbar
gemacht wird. Gieren doch im
Zeitalter rückläufiger Nächti-

gungszahlen immer mehr Fremde
nicht so sehr nach dem Dosenfraß
und den grantigen Kellnerlarven
unserer Gastronomie, sondern
nach einem echten Erlebnisurlaub.
Auch Kommunalbetriebler Bruno
Wallnherdler, zuständig für das
Sprugger Wasserwesen, ist hellauf
begeistert, da man die traditionel¬
len Bäder jetzt getrost zusperren
kann, weil der Aktivsport im
prickelnden Biowasser sicherlich
ein größeres Iwennt ist als das kin¬
dische Pritscheln in irgendeiner
versoachtn Chlorbrühe. Flippige
Sportgeräte - auf unserem G.
Andrein-Foto testen die beiden
Inn-Promoter einen Raddampfer
vor der geplanten Hafenanlage
beim O-Dorf - werden den
Wassersport auf dem grünen Inn -
falls er nicht von publicitygeilen
Hotelierbubis rot gefärbelt wird -
besonders attraktiv machen. Im
Winter sollen dann die Eisläufer
und -segler auf ihre Rechnung
kommen.

Die Sprugger wissen's

ganz genau,

die beschte isch —

die BTV

Dö Bank,
alt gnuag isch,
Erfahr'n z'sein
Und jung gnuag,
Dynamisch z'bleibn.

Bank für Tirol und Vorarlberg
Aktiengesellschaft

BTV HÖTTING

Schneeburggasse 9
Telefon 28 16 11,28 16 12