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Höttinger Nudl - unabhängige österreichische Faschingszeitung (2002)
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103 Jahre Sängerbund Hötting - Seit 1908 wird geNUDLT

KÜ5CH» i B\H
DER BUSCH

HURMS-
TRANSHlT

<2>

um bün altn
Zum

Schun wieder isch bald a Johr
vorbei und wos weard dös
nägschti bringen? Sicher nix
Guats. Ungfangen hats eigent¬
lich im heilign Land, do wo der
Jesus geborn woarn isch. Seit
1948 isch do entn Kriag und alli
lln Friedn. I a. Isch dös nit a
scheinheiligs Lond? Am
schlimmschtn hats dös Johr die
Ami derwischt. Do hobn a poor
Schtudentn in Deitschland
schtudiart, sein noch Amerika
ummi und hobn si 4 Fliager aus-
glichn und hobn do entn aufn
„Busch" klopft. Alles andri
wißts ös eh schun. Oder nit? Laß
mar dös und schaugn ins in
Hötting um.

Ihuns alm schun gsagt, a Hund
muaß a Hund bleibm. Tiats
die Hund nit so verwöhnen, weil
dös nit guat isch. Monchi Leit
lassn die Hund sogar ins Bött
eini und nocher derfn sie si nit
wundern, wönn sie für nix sein,
wönns drau unkimmt. Andersch
isch es bei der tuschign Irene
aufn Gramart, weil dör halbi
Sennenhund isch ja a ganz a fei¬
ner. Nia grafft hot der in die
erschtn 4 Jahr, nocher hot er si a

nit gscheit wöhrn kennen bei der
erschtn Ausanandersetzung mit
an andern Vierhaxer. Mei hat
dear Hund vun der Irene aus-
gschaugt, ganzi Fetzn sein von
sein Gsicht ouerghöngt, und ins
Oahrwaschl isch er a no einibis-
sn wordn, dass sie vun der
Apotheggn a guati Salbn holn
hot miassn. Krankn versichert
sein ja di Hund no nit, so hat si
dön Apothegger a Rezeptl vun
praktischn Dokter bringen mias¬
sn.

Und weil miar krod vun die
Viecher grödt hobn, hobs
ös schon gheart, wia schlechts
dön Bauern geaht? Der
Rindviechpreis isch in Keller
gfalln? Und i in meiner Einfalt
hun dön Keller gsuacht, leider
hob i nacher den Preis afn
Dachbodn obn gfundn, i
Rindviech. Ober sein miar
froah, dass miar die Bauern
hobn, do bringen miar inser
Geld wenigschtns los.

Sporn isch schon recht ober
alles mit Augnmaß. Der

Bitte umiUttl m

MIR KÖNNEN NIT ALLEWEIL LUSCHTIG SEIN!

Na, was sein mir für verhöll-
te Dolm: Mir geben an mit
unsere Gratten, Traumwoh¬
nungen, Mahletiefen-Urlaub,
Adria-Yacht, superflachen Nar-
renkastl und der Zweitfrau mit
Sillykonvorbau, unsere Fratzen
kosten uns a Vermögen mit De¬
signerklamotten und Handyge¬
bühren - aber was absolut koa
Statussymbol isch, was wir
fressen! Die Hausfrauen, a dö
gnuag Gerstl im Geldbörsl
haben, hetzen wie Furien von
Supermarkt zu Supermarkt, um
no a billigeres Schweins¬
schnitzel im Bestpreisangebot
zu ergattern und sie verfahrn
viel Sprit, lei um an Kopfsalat
im Sonderangebot aufzureißen.
Wurscht ischt ihnen wia dös
Glump produ-verun-ziert wird,
ob's g'sund isch oder wia's
schmeckt: Hauptsach' es schaut
schian aus und kost' fast nix.
Dann sein aufoamal die bösen
Bauern schuld, dö ja gezwun¬
gen sein und von viele
Viechdökta verführt werden,
im Zeitalter der brutalen
Gewinnmaximierung, ihre
Facken mit Wachstumshorror-
monen abzuspritzen und die
armen Hendln und Puten far-
makagedopt in Tierkonzentra¬
tionslagern zu halten, um sich
gegenseitig den Eierpreis her¬
unterzudrücken und einen
Schand-Kilo-Endverbrau¬
cherpreis bei die 30 Schilling
für die Kondummenten heraus¬

zupressen. Längst könn ma a nim¬
mer frohgemut von die „Tulpen
aus Amsterdam" singen: Weil von
die Hohlländer kimmt nit viel
G'scheits, es sei denn ma steaht
auf Wassertomaten, warme
Brautpaarin, offiziell erlaubtes
Opa-Killekille, behördlich ge¬
nehmigte Giftler-Coffeeshops
oder auf das größte Viecher-KZ
Europas: Es steht in Rotterdam,
isch oan Kilometer lang, 600
Meter broat, hat 6 Stockwerk und
beherbergt Zehntausende Schwei¬
ne, die sich in ihre Stahlrohrkäfig
nit amol umdrahn können, dane¬
ben Turboküah und, und, und.
Aber dafür, Habe Hausfraun und -
männer, garantieren enk die
Agrarfabrikanten jede Menge
Billigstangebote, da werd decht a
bissl BSE und a paar Antibiotika
dabei sein derfen, oder nit?! Da
lobt sich die NUDL schon den
Tyroller Lebensmitteltandler
M.Preuss, der seinen 874.
Kohnsumtempel nit mehr von oan
international renommierten Ar-
schidekten, sondern von oan sim-
pln heimischen Zimmermann aus
im richtigen Zoachn gefällte
Bahm errichten laßt. Dafür gibt's
in der Supermarktfiliale koane
Best-, Tiefst- oder sunstigen Re¬
kordpreise mehr, sondern, wia ma
dös von München und Wian schun
kennt, kontrollierte, g'sunde und
g'schmackige Bio-L eben s-Mit-
tel um an gerechten Preis, von
dem a a kloana Bauer leben kunn
und nit vor die undurchschaubaren

Massenproduzenten in die Knia
giahn muaß.

Der Fasching, a der Villacher
kimmt bald wieder und der NUDL
graust no alleweil vorm letzten:
Da haben sie den Jesus als läpper¬
ten Oberguru verarscht und am
End als Himmelfahrer an oan
Strick in Theaterhimmel auffizo-
gen. Warum tian dös auffällig
viele Narren und Schauspüler lei,
lei?

Da hat der wamperte Bad Tölzer
Stier beharrlich dö Kläriker liegen,
im Sinan-Toprak-Krimi montiert
der lieberaale Herr Kommissar 's
Kreuz im Büro ab, zu Ostern isch
dös Kommbutterbild von an
Toatnkopf, der in Krischtus
g'hören könnt und wo er aus¬
schaut wia a b'soffner Schwerva-
brecher, durch die Welt gangen,
der Manfred Kanne hat sich als
Maria-B lasphemist g'falln und der
göttliche Schalk verarscht pickeli¬
ge Katholenmadln. An Bewohner
vom angeblichen heiligen Tiro-
lerlandl, a wenn er lei a NUDL-
Schreiberling und koa berufs¬
mäßiger Gutmensch isch, geaht dö
Inntolleranz halt am Keks.
Genauso wia dö Sauerei mit dö
zwoa Wiana Postgewerkg'schaft-
lerbonzen, dö sich mit Super-
gaschen becircen haben lassen, der
Entlassung von 6000 Komma¬
legen zuzustimmen. Der Tiroler
ÖGehbä-Oberpostler hat dö zwoa
Personalverdrehter aber ganz schi¬
an den Marsch blasen, bravo!
Wenn dös lei guat geht mit dem

globalen Arbeitnehmer-Außi-
werfen, lei damit die Divi¬
denden steigen.
So konnte die NUDL, dö ja
Kontakte a zu andern Inntel-
ligäns-Blättern hält, in der
Hamburger „ZEIT" kürzlich
einen Alptraum von unserm
Absamer EU-Kommissar le¬
sen, der gar nit lustig isch: Er
sieht für 2030 bluatige Auf¬
stand voraus, weil die Reichen
immer reichen g'worden sein
und vier Fünftel der Mensch¬
heit koa Arbeit mehr g'habt
hat. Also aupassen, ös Groaß-
kopfert'n!

AUS'M INN-HALLT


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