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Höttinger Nudl - unabhängige österreichische Faschingszeitung (2003)
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104 Jahre Sängerbund Hötting - Seit 1908 wird geNUDL'T

Kmtfc um Wn altn

Mein Gott, wia si die Zeitn
ändern. Heit muasch eng¬
lisch können, damit die TT lösn
kunsch. Wia miar no kloan
worn, hobn sie uns derzühlt, wia
beas die Indianer woarn und wia
brav der Andreas Hofer gwösn
isch. Heit woas mans bösser, die
Indianer und der Hofer sein
boadi brav gwösn. Sie wollten
koani Frömdn in iahrn Landl
hobn. Die Türggn hobn voar 3
oder gor vierhundert Johr
Öschtreich nit erobern können
ober heit isch dös viel leichter.
Voar alln Dingen die Grianen
mechtn lauter Frömdi zu ins ein-
erlassn, damit miar tanzn mias-
sn wia die andern pfeifn tian.
Die Roatn sein a nit bösser. Die
Indianer tatn si heit viel schwa-
rer mitn Skalp, weils zuviel
glatzate Manderleit gibt. I frog
mi jedn Tag, wiaviel echti
Höttinger gibt's nou. Der Ander
und a poor andri. Seit kurzer
Zeit hobn miar an doppltn
Baurndokter als Landesheipt-
ling. Iatzt hobn sis gschafft, die
Bauern, iatz wearn sie unschaffn
und in die andern zoagn, wo der
Partl in Moscht holt. Dös hat der

Walli schon gmacht und vieli
Bauern ins Landhaus eini-
gschtopft, ober alm nou zwia-
nig. Und die ÖVP ischs Klavier,
af dorn dö spieln tian.

Friager wias nou vieli Höt¬
tinger göbn hat, do hun i mi
viel leichter tun. Ober iatz? Heit
passiert nimmer viel. Friager
hats mehr Gaschtheiser göbn,
die meischtn hobn zuagspörrt,
weil die Leit Haber derhoam
saufn tian.

Alli Johr dönkn die Burg-
schtodler der Toatn bein
Schprönger Kreiz. Otto der
fröhliche macht dös alm ganz
guat mitn organisiern. Ear hat
mitn Busfohrer ausgmacht, daß
alli Burgschtodler obern Ölberg
ausschteign tatn, ober wias der
Teifl hobn will, der Busfohrer
war a Zuagroaster Ausländer
und hat in Otto nit verschtandn
(oder nit wölln) und isch a nit
stiahnbliebn und so sein sie alli
af di Hungerburg aui gfohrn.
Iatz hobn sie wartn miassn, bis
der Bus wieder nach Inschbrugg
zruckgfohrn isch und bein

V,itU umiUtÜ k

Droht bald Verhfiterli-Verbot?

Dass unsere G'scherten und
sunstigen geistig Unterbe¬
lichteten, eben die typischen
NUDL-Abonnenten, an mords
Gizi auf die Innteeleckduellen
haben, isch koa Wunder. Da
haben uns die Depposkopen, die
Meinungsforscher halt, mona¬
telang eingredet, dass es a Grind-
zu-Grind-Rennen geben werd
und dös hat natürlich die Ankreu¬
zeltaktik beim Urnengang ma߬
geblich beeinflusst. Wia's, Jörgl
sei Dank, ausgangen isch, hat ma
ja g'sechen. Die NUDL hat
sowieso den Eindruck - wer zahlt
schafft an - dass die verhüllten
Wahlwahrsager eh lei dös pro-
phezeihen, was ihre Auftraggeber
hören woll'n. - Ja, was wirklich
g'spielt werd im Welttheater der
Hurnspolitick, dös können lei'a
paar Auserwählte von ihre Lo¬
genplatz' aus überziach'n und
den Strippenziehern der Politma-
rionetten hinter den Kulissen bei
ihrer Arbeit zuaschau'n. (Oana
von die Puppenspieler soll an¬
geblich „Oil" hoaß'n, wenn's
wahr isch!).

Guat lei, daß wir Tyroler iaz a
klobal a Wörtl mitzureden haben
mit unserer Weltstadt Innsbruck.
Weil sie oba koan blauen Dunst
haben, tuan insere Toristikguruhs
mit an Plakat werben, auf dem

ma a tschickende Dame von Welt
siecht. Dös isch aber a Dame von
gestern, weil dös Nikotinzuzeln
z.B. in der wirklichen Weltstadt
New York, längst verpönt isch, und
der Federstiel jetzt fürchten muaß,
dass koane Amis mehr zu uns kem-
men. Für die Sargnagelkonsumen¬
ten setzt sich aber der AK-adami-
sche Pfeifendampfplauderer Din-
kelheimer wehement ein, der gegen
die unbezahlten Raucherpausen
beim Schwaroffski Sturm läuft und
dös geplante EU-Rauchreklamever¬
bot mit seinem polternden Dialeck-
tick zu Fall bringen will.
Alle Jahr' wieder, alleweil unrecht¬
zeitig zu Ostern, schicken die neuen
Weltverordner ihre tolleranten Anti-
kreuzritter in den Kampf, um den
verhöllten Krischten anständig die
Fresse zu polieren. Dös faule
Osterei hat heuer der Weana Übel¬
reiter-Verlag gelegt - ein vom
Tuifelemaler Garhart Vernaderer
gepinseltes Karikathurenbüachl, in
dem Tschisus Kreist als ewig
Haschisch smokender Giftler unter
dem frenetischen Beifall der linken
Kuhltourschickeria verarscht werd.
Insere Freund' aus dem Auf-
Klärwerk werden aber gar nit
begeistert sein, was die unverdäch¬
tig Andersgläubigen, der Adorno
und der Horkheimer g'schrieben
haben „Die vollends aufgeklärte

Erde strahlt im Zeichen triumpha¬
len Unheils" und sie fürchten, der
freistänkerische Vernaderer könnte
demnächst sein primitiefes Mach¬
werk „Der koksende Rabbi an der
Klagemauer" herauszubringen.
Als Zeitungsente muss der NUDL-
Vorstand das Gerücht dementieren,
das Weltblatt würde auf Befehl der
Grüanen demnächst auch in Tür¬
kisch erscheinen. Wahr ist aber, daß
die NUDL-Redaktion ab jetzt auch
als Postamt geführt wird und den
10.000 österreichischen Matturant-
Innen, die 2003 zur Abschlussfete
in die Türkei reisen, kostenlos T-
Shirts mit dem unverfänglichen
Aufdruck NUDL" zur Verfügung
stellt. Heuer trugen sie - ehrlich! -
Leibelen mit dem sinnigen Logo
FUT" (Frauen und Technik).
In Tyrol hat iaz endlich die Zukunft
begonnen mit seinem AK-Futura-
zentrum. Der Dinkelheimer Fritzi
will dafür sorgen, dass auch aus
dem letzten Dorfdeppen ein
Minieinstein werd und die Flucht
aus dem Land im Gebirge auch der
anderen Innteeleckduellen ein für
allemal verhintert wird. Er muaß lei
schaug'n, dass ihn bei seiner
Talentesuacherei nit zuviel sei
Tobakdunst benebelt. Ob dös
stimmt: Weil der guate Reben-
gartler bereits die kinderfürchtigen
Tyroler die Leviten g'lesen hat, will

der neie Landeshäuptling den
Verhüterliverkauf überhaupst
verbiat'n. Dös Kohndomi-Ladele
in der Altstadt hat ja bereits
zuag'sperrt. Der NUDL-Gesell-
schaftsrehporter werd 2003 den
Faschingsdienstag-Umzug nim¬
mer kommentieren: „Da kunnst
ja verhungern und verdursten bei
die geizigen Innenstadtkaufleut',
dö's letzte Mal lei 11 Faschings¬
krapfen, 23 Huast'nzuckerlen
und a Tragele Kohla leit spendiert
haben, dö Hundling!"

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