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[1993-01] Dorfzeitung Inzing Nr.27 (1993)
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Editoria

Werte Leserin, werter Les<

In dieser Ausgabe der DORFZEITUNG finden
Sie ein Programm und eine Beilage.

Zum Einen handelt es sich um das Programm
/.ur 1. Inzinger VERKEHRSWQCHE. Diese Ak¬
tion, die im Zeitraum von 22.3. - 28.3.1993 stattfin¬
det, ist eine dorfweite Aktionswoche initiert von
juf. Besonders erfreulich ist die Tatsache, daß sich
zahlreiche Institutionen (Schulen, Bücherei, Land¬
jugend, MUKI Treff, Kuratorium,...) und Perso¬
nen bereit erklärt haben, an dieser VERKEHRS¬
WOCHE mitzuarbeiten. Ein Danke auch an alle
Sponsoren, die entscheidend zur Verwirklichung
dieser Idee beigetragen haben.

Der Gedanke, der hinter dieser Aktion sieht, ist
die Erkenntnis, daß die Verkehrsentwicklung heute:
Kraftfahrzeuge haben prinzipiell Vorrang vor al¬
len anderen Verkehrsteilnehmern einerseits und
die mit dem Verkehr verbundene starke Luftver¬
schmutzung andererseits - an einem Scheideweg
steht. Wenn diese Impulswoche zum Startschuß
für die Entwicklung eines Inzinger Verkehrskon¬
zeptes wird, sind alle Ziele erreicht.

Für die Koordination und monatelange Vorbe¬
reitung dieser Woche ist Heidi Dejakum, Betty
Walch und Martin Spiegl im Besonderen zu dan¬
ken.

Als Beilage finden Sie die Vorstellung einer
neuen österreichischen Organisation, die es sich
zum Ziel gesetzt hat, die Umweltinteressen von
Konsumenten und Herstellern massiv zu vertreten.
Der "Vater" dieser Aktion, der Publizist und Um¬
weltchemiker Hanswerncr Mackwitz, schafft mit
OSCAR eine Institution, die einerseits unser
Umweltgewissen stärken soll und andererseits die
zahlreichen Formen der Ökotricks und Bio-Schwin¬
del der Wirtschal't entlarven soll. Näheres entneh¬
men Sie bitte der Beilage.

Neben den lesenswerten Beiträgen des Chroni¬
sten und der, von Kindern gestalteten, Kinderseite
haben wir wiederum versucht, politische Bericht¬
erstattung einerseits und Ideenanstößc und Kom¬
mentare andererseits in diese Nummer einfließen
zu lassen. Um den Vorwurf der politischen Einsei¬
tigkeit zu entgehen, darf ich erneut die Einladung
_ an alle Interessierten aussprechen, ihre Meinungen
und Beiträge in der Dorfzeitung, entsprechend
dem vorhandenen Platz, zu veröffentlichen.

Viel Spaß beim Lesen dieser Ausgabe wünscht
Ihnen im Namen aller Autoren und des Produk¬
tionsteams

Bernhard A. Ernst

Lieber Kollege Bernhard Ernst!

lis ist mir ein Bedürfnis, als Haupt beteiligter bei der Planung der letzten Jungbürgerlei¬
er einiges ins rechte Licht zu rücken.

Bei der ersten Besprechung am 30.9.1992 habe ich (ich gebe es sogar zu) den Vorschlag
gebracht, heuer (1992) einmal auf die Jungbürger-Messc zu verzichten. Ich gehe mit Dir
konform, daß die jungen Leute ein Recht auf das Angebot der Hl.Mcsse haben. Dieses
Angebot war bisher jedes Jahr vorhanden - mit einem bekannt deprimierenden Ergebnis.
Leider gehen mit diesem Alter generell sehr wenige Jugendliche in die Kirche, und schon
gar nicht, wenn dies von oben, sprich Gemeinde, verordnet wird. Die Teilnahme der Inzin¬
ger Jungbürger ist leider in den Jahren vorher teilweise auf unter 5OT gesunken.

.Sicher gehört einiger Mut und Verantwortungsbewußtsein dazu, eine erfolglose Situa¬
tion zu ändern. Bs ist nicht richtig, daß mit dem Hr. Pfarrer wegen einer Vorverlegung der
Messe auf 18.30 Uhr geredet wurde. Deshalb geht der Vorwurf, er habe abgelehnt und sei
halt stur, völlig ins Leere.

Richtig ist vielmehr, daß ich ihm gesagt habe, daß wir keinen Gottesdienst planen,
worauf er mir erklärte, daß an Sonntag-Abenden generell ja keine Messen mehr gelesen
werden, also auch nicht am Tag der Jungbürgerleier (Sonntag 25. Oktober 1992). Hr hat
dabei keinerlei Bemerkung gemacht, daß ihm die neue Planung nicht passe. Deshalb auch
die "Überraschung" des Bürgermeisters, daß der 1 Ir. Pfarrer im letzten Moment die
Teilnahme am Festakt absagte.

Ich sehen daher keine schwarzen Wolken /.wischen Gemeinde und I Ir. Pfarrer, jede
Änderung hat seine Überraschungs- bzw. Gewohnungsphase.

Weiters war es mir ein Bedürfnis, bei dem obligaten Vorbereitungsabend, der von
unserem Uemeindesekretär eine Woche vorher abgehalten wurde, persönlich dabeizusein.
IDen anwesenden Damen und Herren Jungbürgern habe ich dabei die neue Form der Feier
vorgestellt, wobei diese allgemeine Zustimmung fand. Nur ein einziger junger Mann fragte
an, aus welchen Überlegungen denn die Messe ausgesetzt wurde. Zudem möchte ich
festhalten, daß ich als Mitwirkender schon seit vielen Jahren bei diesen Feiern dabei bin und
mir des öfteren von jungen lauten zu diesem Thema Meinungen eingeholt habe.

Was mich an Deinem Artikel sehr stört, ist

a) Dein mangelnder Wissensstand in dieser Sache läßt keine objektive Betrachtung zu

b) mein Vorbericht bzw. die neue Form des Festaktes wurde in der GR-Sitzung vom
13.10.1992 einstimmig (also auch mit Deiner Stimme) für gut befunden

c) die Nachbetrachtung der Jungbürgerfeier von GR Sergio Grüner in der GR-Sitzung
vom 3.11.1992 fiel positiv aus - wiederum kein Hinwand von Deiner Seite

d) die Tatsache, daß die Teilnahme der Jungbürger wieder auf rund 80% gestiegen ist,
blieb unerwähnt.

Ich muß Deine Zeilen nur als politische Wichtigmacherei bzw. als reinen Boulevard-
Journalismus einstufen.

Abschließend darf ich Dich herzlich einladen, Deine ohne Zweifel vorhandenen
Fähigkeiten positiv umzusetzen und bitte Dich in den Planungsausschuß für die nächste
Jungbürgerleier. Bernhard Sailer .Obmann Kulturausschuß

Zum Ersten: Danke für Deine Bereitschaft zur Veröffentlichung der wahren Vor¬
gänge um die Jungbürgerfeier 1993. Insiderwissen ist nur wenigen vorbehalten und
daher ungeheuer wertvoll.

Zum Zweiten: Leider oder "Gott sei Dank" ist es auch in Inzing so, daß über
Geschehnisse im Nachhinein geredet wird. Zur bereits abgehaltenen Jungbürgerfeier
erreichten auch mich zahlreiche Anfragen und Meinungen. Ich hielt es daher für not¬
wendig, einige dieser Gedanken niederzuschreiben. Politische Wichtigtuerei und Boule¬
vard Journalismus ist eine Sache. Betroffenheit, zugegebener Maßen mit etwas Verspä¬
tung, und das Wahrnehmen der versprochenen Infomationspflicht gegenüber der Bevöl¬
kerung, eine andere. "

Generell: Jugendarbeit läßt sich weder durch "Aufpfropfen" noch durch "Allein
lassen" durchführen. Es braucht ein partnerschaftliches Miteinander und lirnstneh-
men. Die Jungbürgerfeier 1994 könnte der Beginn von einer außervereinsmäßigen
Jugendarbeit, die auch in unserem Dorf angebracht wäre, werden. B. A. Ernst

Blumenschmuckwettbewerb

Ich bin mit der Fr. Herta Hashvanler einer Meinung, speziell der letzte Satz Ihres
I .eserbriel es trifft den Nagel auf den Kopf. Der Gemeinderal hat au£ meinen Antrag bereits
vor dem Erscheinen der letzten Dorfzeitung, am 3.10.1992 den einstimmigen Beschluß
gefaßt, zukünftig keine Bewertungen mehr vorzunehmen.

Bernhard Sailer, Obmann Kulturausschuß

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Dorfzeitung

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