Nr. 5.
Mittheilungen des Deutschen und Oesterreicliisclien Alpenvereins.
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wurde 1825 von Christian Heinrich Funck, Apotheker in Gefrees
bei Bayreuth, und Fr. Fleischer aus Esslingen ausgeführt (siehe
„Flora",
IX.
Jg., 1826, p. 283—285; F. v. Hausmann, „Flora
von Tirol", p. 1178).
(253.) Wildspitze. Der Bericht über die Ersteigung durch
die Gebrüder Schlagintweit findet sich im „Tirolerboten"
1848, p. 52, 56 (von Hermann Schlagintweit).
(826, 329.) Similaun. Die genauen Citate der Berichte im
„Tirolerboten" sind: 1839, p. 384, 388, 392 (von Franz Radi)
und 1848, p. 44, 48, 52 (von H. Schlagintweit).
(363.) Eine Darstellung des Ueberganges über das EisjÖChl
(2888 m.) gab Friedrich Leybold, damals Pharmaceut in Bozen,
in „Flora",
XXXVII.
Jg., 1854, p. 657—665.
(371.) Eine sehr poesievolle landschaftliche und pflanzen¬
geographische Schilderung des Ueberganges über den Gurgler-
ferner in das Pfossenthal findet sich in Kerner, „Das Pflanzen¬
leben der Donauländer", Innsbruck 1863, p. 276 (von Hofrath
v. Kerner laut dessen handschriftlichen Notizen am 19. August
1861
ausgeführt).
(381.) Zur Erforschung der Stubaier Gruppe wären die vom
Conventualen des Stiftes Wüten, Josef Anton Perktold, im
Lisenser Thale gemachten und in der „Zeitschrift des Ferdi-
nandeums" in Innsbruck,
III.
Folge, 12. Heft, 1865, p. 59, an¬
geführten Besteigungen hinzuzufügen: Längenthalerferner 7. Juli
1837, Falkenbachferner und Grüne Tazzen 9. Juli 1839, Lisenser-
ferner 8. August 1840, Karljochspitze 11. Juli 1841, Zirmkogel
19. Juli 1841.
(381.) Zu H. Guarinoni ist zu bemerken, dass dessen Be¬
such desStubaithalesin keiner Weise festgestellt ist; dass im Gegen-
theile der Umstand, dass die heutzutage um Innsbruck nur in
diesem Thale vorkommende
Linnaea borealis
sich in seinem
Herbare vorfindet, von Kern er („Oesterr. botan. Zeitschrift",
XVI.
Jg., 1806, p. 321) dahin gedeutet wird, dass diese Pflanze
noch näher bei der Hauptstadt vorgekommen sein müsse, da
Guarinoni sonst sicher auch andere floristische Zierden von
Stubai mitgenommen hätte. Ueber die weitere botanische Er¬
forschung jener Gegend vgl. meine „Vegetationsverhältnisse
des Stubeithales in: Stubei Thal und Gebirg" etc., Leipzig 1891,
p. 339—340.
(403.) Die Angabe auf p. 501 der Besteigung eines der
~
2. September 1870 beruhte auf einer
Kerner's und wäre nach seinen „Bo-
mit 31. August 1871 richtigzustellen.
(410.) Das Datum der Besteigung der Garklerin durch
Kerner und F. Sauter (siehe p. 501) ist 1. September 1870.
(419.) Habicht. Hier möge die Bemerkung Platz finden,
dass als erste Dame Louise Gräfin v. Sarnthein in den Fünf¬
zigerjahren den Berg erstiegen hat.
(423.) Die Priorität der Ersteigung von Riepen- und Kessel-
spitze, vielleicht auch der Kirchspitze, dürfte Dr. Ferdinand
Sauter, k. k. Statthaltereirath in Innsbruck, der in den Sech¬
zigerjahren als Gemeindearzt in Steinach die Gegend botanisch
(insbesondere bryologisch) erforschte (siehe „Oesterr. botan.
Zeitschrift",
XIV.
Jg. 1874, p. 185 — 193, 197—204); jene der
Maurenspitze (2541 m.) Dr.Hans Schmölzer, k. k. Gymnasialpro-
fessor in Innsbruck (1. October 1873) gebühren.
Die „Scharte" (2426 m.) (Stubaier Monographie, p. 80) wurde
in Amthor's „Tirolerführer", 6. Aufl., p. 206, Kirchdachscharte
genannt und diese Bezeichnung in meinen „Vegetationsverhält¬
nissen des Stubeithales" beibehalten.
(474.) Der Birkkogel wurde von Hofrath Kerner v. Ma¬
ri laun laut dessen handschriftlichen Notizen am 18. August
1862
erstiegen.
Den Hocheder besuchte bereits in den Zwanzigerjahren
Andreas Sauter (siehe oben bei Hohe Munde).
Der Rosskogel wurde ebenfalls von Andreas Sauter und
am 23. August 1837 von L. v. Heufler mit George Bentham
aus London bestiegen. (Heufler's handschriftliche Notizen im
„Ferdinandeum".)
(491.) Im östl. Abschnitt der Sarnthaler Gruppe wäre noch
als hervorragender Aussichtspunkt der Zinseier (2422 m. Sp. K.)
(„Höhe des Stilfserjoches" bei Staffier
II.
2. p. 21; siehe C.
Fischnaler in Amthor's „Alpenfreund",
XI.
Bd., p. 147) zu
erwähnen, auf welchen nach erhaltenen Mittheilungen schon in
den Vierzigerjahren Ausflüge von Einheimischen gemacht wor¬
den sind.
beiden Feuersteine am
mündlichen Mittheilung
tanischen Tagebüchern"
(495.) Die Sarnerscharte wurde von Dr. Otto Sendtner
aus München im Jahre 1844 bestiegen. (Siehe F. v. Haus¬
mann, „Flora von Tirol", p. 1186.)
III.
Band. (p. 66.) Grosser LÖffler (3382 m.). Die ausführ¬
lichen Berichte über die Erstersteigung durch Lipold finden
sich im „Boten von und für Tirol und Vorarlberg" 1844, p. 352,
356, 360, 364, 368, dann 1846, p. 180, 184, 188, 192.
(86.) Der Wild(berg)karkopf (3078 m.) wurde von Josef
Traunsteiner, Apotheker in Kitzbühel, im August 1830 be¬
stiegen, wie aus folgender Mittheilung in der Zeitschrift „Flora",
XIV.
Jg., 1831, p. 62—63, hervorgeht:
„Von der Krimi gieng ich auf die Platte, dann links ins
wilde Kar, von dort hinauf zum ersten Gletscher und dann
über diesen zur Seekarspitze, wo man über das Pinzgau recht
hübsch hinabsieht. Auf diesem einzigen Berge habe ich fleissig
botanisiert, aber leider das Gebirge so trocken, kahl und arm
an Pflanzen gefunden, dass ich dieses Granitgebirge in dieser
Hinsicht fast mit den hohen Kalkgebirgen vergleichen möchte."
(96.) Schrammacher (3416 m.). Für diesen zweithöchsten
Gipfel des Tuxer Hauptkammes kann eine Ersteigung Thur-
wieser's vom 19. August 1847 angeführt werden. Dieselbe ei*-
folgte 27 Jahre vor der im Ostalpenvverke als ersten verzeichneten
Tour Moriz v. Döchy's, was um so interessanter erscheint, als
gerade dort die verhältnismässig späte Erschliessung des so
hervorragenden und auffallenden Berges betont wird. Ueber
jene Besteigung, welche nach einem fehlgeschlagenen Versuche
ganz in der nämlichen Weise ausgeführt wurde wie von den
nächstfolgenden Besuchern, nämlich von der Rothmoosalpe im
Pfitschgründl über den Stampflferner, findet sich im „Boten von
und für Tirol und Vorarlberg" 1847, p. 288, 292, eine Schilde¬
rung von Anton Farbmacher (Cooperator in Dornauberg), und
es sei mir bei dem Interesse, das sie beanspruchen darf, und bei
der Entlegenheit des Originals gestattet, dasselbe hier wörtlich
zum Abdrucke zu bringen:
(p. 288.) „Ersteigung der Schramaspitze. Dornau¬
berg, am 22. August 1847. Der seiner vielen Bergreisen und
Höhenmessungen wegen, insbesondere durch die erste Ersteigung
unserer grossen Möhrenspitze im vorigen Jahre rühmlich be¬
kannte Hr. Prof. Thurwieser aus Salzburg, ein treuer Sohn
Tirols, erfreute uns auch heuer mit seinem Besuche. Kaum an¬
gekommen, hörte derselbe am Vorabende des Festes Maria
Himmelfahrt und am Tage selbst bereitwillig Beicht, predigte
und zelebrierte sowohl in der Frühe als Nachmittags."
„Am folgenden Morgen (16. Aug.) gieng er, in Begleitung
des Georg Lechner („Schneider-Jörgl") aus Maierhofen und
des Jakob Huber („Gainer-Jakl") dahier, über Breitlahner und
Zams nach Rothmoos, einer Alpe, 6 Stunden von hier, hart am
Pfitscherjoche gelegen, um von dort aus die in der Umgegend
vielbesprochene, von unserm Schulhause sichtbare, aber wegen
ihrer Wildheit und Höhe von Niemandem versuchte Schrama¬
spitze („Schramacher") zu besteigen, wenigstens zu probiren."
„Es war den 17. d. M., als die ersten Sonnenstrahlen die
Giebel unserer gewaltigen Bergkette im Westen vergoldeten
und ihr Widerschein die drei Reisenden bei ihrem Hervortreten
aus der Sennhütte begrüsste. Mit Seil, Steigeisen und Berg¬
stöcken versehen, übersprangen sie heiter und frohen Muthes
die vereinzeinten Bäche aus dem nahen Stampflferner und ge¬
langten in nordwestlicher Richtung über grobes, mitunter
rutschiges Gestein, grossentheils Abfälle morscher Felsen; müh¬
sam nach 2 Stunden an das obere Ende des Ebenleukahrs, wo die
Steile des Bergaufschwunges und eines kleinen Gletschers (beide
von unserm Widum zu schauen) die Ueberraschten nöthigte
links auszubeugen und eine bedeutende Strecke weit über einen
wüsten Abhang zum Stampflferner niederzusteigen; eine ärger¬
liche Verzögerung und der erste Anstoss zum Misslingen des
Unternehmens für diesen Tag!"
„Zwar kam nun ausser massigen Klüften, über Schnee und
Eis hinan kein besonderes Hinderniss vor, jedoch merkte man
bald aus dem sich in die Länge ziehenden Wege und der vor¬
gerückten Tageszeit (lO
1
^ Uhr), dass diessmal, wenn auch die
Spitze noch zu erklimmen wäre, gewiss keine befriedigende
Messung derselben mehr geschehen könnte, und auf den Genuss
der Aussicht nach überstandenen Strapazen völlig verzichtet
werden müsste. Auf noch nicht halbem Wege kehrte also Herr
Professor um, -wogegen seine Leute gemäss Auftrag die weitere
Richtung ausforschten und den zweiten Versuch vorbereiteten.
Sie drangen bis nahe 5 Viertelstunden unter das ausgesteckte
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