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Mitteilungen be3 ©eutftfjcn
unb
öficrreid)ifd)cn 2npcnt>erem3.
17 u. 18.
föauten, bie bei
QSinterS bebrängenbe
Wot
nid)t fürd)-
teten,
um
niebetretenen getS unb girn fiegreid; einau-
nehmen.
93eröbet ftnb nun Säter, Sllmen
unb
©ipfet; fein
ftirrenber 'pidel, fein 3ctud>aen. 2Bo ftnb fie äße ge¬
blieben,
bie
froren, braunen ©efellen, benen
bie
23erge
bie att>eite Seimat waren?
5)ie Saat ift reif geworben, bie fie in langer frieb-
tidjer
3eit
in Seele unb Körper fenften, ber Sag fam, ba
ei
t)iefj: 2ßo
Wut unb
$raft
von Wöten, ba
ftetje ber
23ergfteiger im erften ©tieb. 9ttd)t fd)öne „Sltpenblumen,
nid)t SlmmonSfjorn" bringt er freute
von
feiner QBanbcruug
mit
— „3etjt gefyt er einem
anbeten
QBeibwerf nad)".
Saufenbe t>on2ltpem>erein<§mitgliebern fte^en im gelb,
taufenbe brängen ftd), bem Q3atertanb fonft nti^lid) a«
fein. QBaS wir in ben 23ergen gelernt, all ber groty-
ftnn
bei
Kampfes, all bie Sreue, bie wir
uni unb ben
Sltpen getobten,
bai
ift Eingegeben bem teuren Q3ater-
tanb.
S)aS QBort,
bai
einmal ein Kletterer im über-
brang jugenbtidjen
yitutei
fprad): „9!JZtt bem
?pidel
ober auf
bem
^idet" ift nunmehr au feinem ernften fpar-
tanifd)en Hrfprung aurüdgefe^rt: „^it bem Sd)ilb ober
auf bem Sd)itb."
QBie oft.warb nid)t jener 33egeifterung§fturm, jener
witbe 2)rang betädjett, ber mit bem (Einfa^
bei Qebeni
bie getfen beawang! 2>er ©ereifte fagte fid>: Saff' fie
mafyen, ein tiefet
5?ern liegt
in
ber Sadje unb
bai
Q3otf
ift nid;t »erforen, bem
bai 2eben
nidjtS,
ein
3beal altes
gilt! — Q3iet würbe gefagt unb gefd)rieben über
bie et-
aie^erifdje QSirfung
bei
SttpiniSmuS. §eute ftetjt biefe
(Eraie^ung,
tyeute
ftet)t bie beutfd)«öfterreid)ifd)e greunb-
fd)aft im
VllpenVetein vot
ber Feuerprobe. Siegreid)
Wirb fie fte befielen, um — gebe
ei ($>ottl —
i^re 2trbeit,
itfte
greunbfcf)aft balb wieber
in
^rieben fortaufe^en.
033er fo
tvie
ber Sltpinift bie QBorte ,,5)urd) unb fjinauf'
7
unb „Sreue
bem
©efäfjrten" auf feine galjne fdjrieb, i
ber wirb aud) Sapferfeit unb Sreue
oü
in ben Sob bem
Q3atertanbe gegenüber walten taffen. Hnb wenn er brau¬
sen im Often ober QBeften, im Süben ober korben —
benn fo ftnb wir
von
geinben umaäunt — auf nädjtlitfjer
(Erbe liegt, nid;t^ über ftd)
ali
bie ewigen rutjigen
(Sterne, fo mag er ber Sage bertfen, bie er im Stampf
unb
Sieg in ben bergen »erbrachte. (Emporgehoben
buvä)
(Erinnerung wirb fid) bann in it)n Q3ertrauen auf
ftd) felbft fenfen unb wieber mag er mit Seil fpredjen:
„2Ber frifd) um^erfpctyt mit gefunben Sinnen,
2luf
®ott
»ertraut
unb
bie getenfe &raft,
2)er ringt fid) leidet
au§
jeber
^ai}t
unb 9Zot."
greilid), 5^rieg^gefaf)r unb S^riegönot ift tüdifdjer
unb
furd)tüarer
aii
bie ber 33erge. QSotjl werben mandje
unferer ^itglieber ba^ Opfer if?re^ gebend bringen
muffen, fo wie einft ber 23efteü einer, 5?arl Sofmann, ber
Selb
von
Seban. Slber
ii)ve
Straft unb itjre Sreue wirb
un§ ftetig leben unb wirb foVtwirfen auf bie nadjfommen-
ben
©efd)ted)ter im Q3erein.
5)a^ ift'§,
tvai bem
Stlpini^mu^ in biefem Stugcu-
blid in jebem (Einaetnen feine fd)Were 23ebeutung gibt.
%8>a$
aber unferen lieben Sltpentjerein al3 fotd)en be¬
trifft, fo wirb er neu gefeftigt
au$
biefen 3eiten I;ert)or-
geljen. 5)er beutfd)e Sieg Dorn Safjre 1870/71 orad)te bie
©runblage für bie potitifd>e (Einigung
t>on
S)eutfd)tanb
unb öfterreid) — er brad)tc aud) bie Q3erfd)metauug ber
beiben Sllpenoereine au bem SDeutfdjen unb öfterreid)i-
fdjen Sllpenoerein. Sieghaft fa)ritt ber Q3erein feine
griebenöba^n, fieg()aft wirb er fortfd)reiten aud; burd)
ben
&rieg. geft awfammengefdjmiebet finb in ifjm bie
beiben Sänber — untrennbar, unaerreifjbar wirb burd)
biefe Prüfung
ba$
23anb werben. Itnb wirb bereinft ber
fjotbe Stern be3 ^rieben^ wieber über
ben
23ergen
lenkten, fo mag ber Seutfdje
unb
öfterreid)ifd;e Sllpen-
herein mit Stola fdgen:
2tud; id; n?ar
babei,
eud)
beutffye
93erge a« fd)üf)en,
auä)
id) tjabe mein 23efte£ gegeben,
ba§
Q3aterlanb a«
retten!
3«liw^ ^apr«23rannenburg.
fütr
®axl
§ofmann.
3n
bem
jetjigen großen fingen,
ba$ un£ x>oft
berung
unb
Stola erfüllt ob
bem
Setbenmut ber
beutftyen
imb ber öfterreidjifdjen SSktffenbrüber, bie
ba
mit tjeßfter
33egeifterung unb größter Sobe^t>erad)tung fämpfen
gegen bie mäd)tigen
unb
a<$freid>en (Erafeinbe, woUen
wir jeneö SetbenjüngtingS in 2)anfbarfeit unb Sreue
gebenfen, ber einer ber erften unb DerbienftooUffen ^fttt-
grilnber unfereö 2tlpent>erein3, fein erfter Sd)riftfüf)rer
feit 1869 gewefen ift unb ber bei Seban am 2. Sep*
tember 1870 ben öelbentob fanb.
5?art Sofmann würbe
am
26. Oftober 1847 au
d;en geboren,
too
fein Q3ater at^ ltnit>erfität£profeffor
lebte. Seine ungewöt)ntid)e geiftige 23egabung würbe
t)on feinen (Eltern, oefonberS
von
feiner t)ortrefflid;en
Butter, bie fid) bi^ tjeute trof) ifjrer 91
<$oi)ve
einer be-
wunberungSwürbigen geiftigen griffe erfreut, burd)
eine überaus forgfättige (Eraieljung
%uv.
fd)önften (Ent¬
faltung gebracht. Seit
ben
Sagen ber $mbtyeit war in
feinem Seraen eine unaustilgbare Siebe aur witben,
großen 33ergnatur emporgewad)fen. 3n ber gtänaenben
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