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Mitteilungen des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins Bd.40 (1914)
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17 u. 18.

Mitteilungen be3 ©cutfdjen unb öfterreid)ifcf)en Sltpcnöereinä.

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gefd)td)ttid)e Stufgabe au fdjütjen tjaben. Qßenn ber 211»
ptnift jcijt ben ^idel mit bem Sdjtoert »ertaufdjt, fo
bleibt feine Strbeit bem gleiten 3beal gemeint. (ES ift
Kulturarbeit bjer tt>ie bort.

5)iefe Strbeit greift über etaat unb Q3ol? bJnauS. QSie
ber beutfcfye SttpimSmuS — jener beutfdje 2ltpini<§mu3,
ber bem Ktetterfport ber (Englänber Dielfad) gegenüber»
ftet)t, tt)ie bie (Etyarafterbitbung ber SeibeSübung —
burd) feine ftetige Q3ertiefung unb Q3erinnerltd)ung alten
Q3öt!ern bofje Kutturtoerte erfd)loffen t>at, fo kämpfen
tjeute unfere Krieger nid)t nur für Q3otf unb Q3atertanb,
fonbern für ganj (Europa, aud) für biejenigen Q3ötfer,
bie unß fcerleumben, anfeinben unb mit QSaffen be»
broben, gegen bie 33arbarei. 2)afe baß nid)t bie felbftge»
fältige (Einbilbung unferer. Übergebung ift, mag unä baß
QBort eines unbefangenen gremben fagen, eines Sd)n>
ben, ber über baß 9fteer herüber mit bem befomteuen
23lid ber QBiffenfc&afr bie ©rofjmädjte ber (Erbe befrag¬
tet. ^Kubolf hielten ruft «nö in feinem eben in beut"
fdjer Stuögabe erfd)ienencn 53ud) 5)ie ©rofjmädjte" ju:
Hm (Europa^ tt>illen, al$ <£>d)ui)tvct)v feiner Kultur
gegen gefäbrlidje ^yeinbe im Offen njurbe ber öfferreid)i«
fdje Staat gegrünbet imb biefen Gtjarafter l)at er bureb.
alle 3eiteu behalten ... 2)ie ^rontftellung gegen 9lufj»
lanb, bölferredjtlid) fanftioniert burd) ba3 93ttnbniö mit
bem neuen 2)eutfd)tanb feit 1879, ift jet)t ber nncbtigfte
äußere 3ug feinet ©efid)tc3. (Europas QBad)tpoffen im
Often unb fein 'puffer gegen niebrigere .Kulturen: ba3

ift bie gefd)id)tlid)e Gignatur unb baß politifdje
ber ätteften ©rofjmad)t." Unb t>on ben ^Patrioten im
©eutfdjen 9leid;e: QBie ein fategorifdjer Sntperatit)
ftetjt itjnen bie Stufgabe be3 Q3olfe^ t>ov Stugen, ber QBelt
bm Stempel feiner nationalen 3bee aufjubrüden. 2)ie^
ift baß innere ©eb,eimni£ beö mobernen 3ntperali3mu3:
nid)t bto§ ein Streben nad) materiellem ©en>inn ober
nur ein QSitte gur Wafyt, fonbern baß Q3eranttt)ortlid)»
!eitögefül)t einer 9Jllffion für bie ^enfdjljeit.... SOZit
ber Stufgabe unb bem 9ttfifo ift baß Q3olf geh)ad)fen.
®enn biefeS Q3otf befit3t nod) alte Stnseidjen einer pt)p»
fxfd>en, pfpd)ifd;en unb moratif fyen ©efunbtjeit. (£§ ift
ein Q3otf, baß nid)t nur auf ber 5}öb.e ber Kultur, fonbern
aud; auf ber ber £eben3traft unb beß Seben^mute^ ftef)t.
2luö folgern Stoff werben QBeltmäd^te geformt." 9Ztd)t
»iet anber^ mu§ ber Kampf ber mitteleuropäifdjen
'JJlä^tc ben Wenigen erfd)einen, bie ftd) im feinblid)en
QSeften ein unbefangene^ Urteil bett>at)rt t)aben. 3^)
t)abe biefe QBorte au^tjrlid) n?tebergegeben, n>eil fte
u ein 3eugni^ aufteilen, baß unfere 23efdjeibent)eit
ftd)fetbftt>erfagt. (E3 getjtäitm ©ipfel! (Einem
©ipfel, beffen 2luöfid)t fo tt>eit unb
fd)ön unb gro^ift, ba^ bie füb.nfte (Er»
luartung neben it)r »erblaßt, daneben
aber Hafft ber für d)terlid)fte Stbgrunb.
©lüdauf, it)r toaderen ©ipfelftürmerl
3 eigt, tvaß 3l)r in ber Sä)ute ber 23erge
gelernt fyahtl Robert Sieg e

Sem Setttf^en xrnb Oftetteic^if^en

jeber, ber allfommerlid), n>enn er in bie 23erge
äog, an bem alten Stäbtdjen Sd)n?as üorüberfam, er¬
innerte fid) beim Stnblid beß Surm^ t)on greunbäberg
an jene^ Itrbilb beutfd)er Kraft am (Enbe beß bittet»
alters, an ben (Eigentümer bieje^ ehemaligen Sd)toffeö,
ben £anb^fned)tfüt)rer ©eorg von ^yrunböberg. Sein
5Bort: Q3iel <Jeinb viel (Et?r y/ \oUten n>ir l)eute in ftam»
menben Settern auf biefen Sitrm fd)reiben, benn eß l;at
in unferen Sagen in einer QBeife aufgelebt, wie hnr
e^ unß nie l;ätten träumen laffen. 9^ingöum ^einbe,
ringsum 9Zeib unb §a§ gegen Stllbcutfdjlanb, 9Zeib unb
9)a$ gegen baß attet)rnritrbige öfterreid), ba^ feine ^otje
gefd)id)tlid)e 9}iiffion gegen Often 51t allen 3eiten treu
erfüllte.

QSir 2tlpiniften benfeu tjeute an Seil. 2tud) n>ir lebten
ja ftia unb tjarmloS". 2tber:
2)u $a\t auß meinem ^rieben miä) tjerauS
©efd)redt, in gäbrenb 2)rad>engift Ijaft 3>u

9?Jitd) ber frommen Senfart mir t>ern?anbelt. /y

Itnb tt?ot)l un3, ba§ e^ bei un^, faft mödjte man fagen:
bei un3 in erffer £inie, möglid) ift, nid;t nur gätjrenb
2>rad)engift gegen Unveä)t in ber Seele 5U Ijegen, fonbern
aud) bem b,äfjtid)ften aller ^yeinbe, bem 9Zeiber ent-
gegenäufebteubern. 2)enn tt>enn je einer atte 23ebingungen
in ftd) trägt, sm>erftd)ttid) in einen Krieg, ättwat i n
biefen, 5U ziehen, fo ift ber 2tlpintft.

3a^rset)ntetang f>at ber 2ttpem>erein bte ^reunbfdjaft
än?ifd)en 2)eutfd)lanb unb öfterreid) forgfam gepflegt
unb eine brüberliä)e 23egeifterung beiber Sänber für
einanber erjogen. S^rje^nte ftnb bem Q3erein oergan-
gen in friebttd)er angeftrengter Slrbeit. QBer I)tnauf5og
in bie 23erge, ber freute fid) ber füllen 9?atur, ber er»
baute ftd) an £anb unb Sat, baß it)m su ^ü^en lag, ber
fog Kraft ber Seele auß att ber frifä)en urfprünglidjen
Sd)önt)eit, bie itjn umgab, unb fein Körper ftäb,lte ftd)
in langen, ttne oft entbe^rung^reidjen QBanberungen.
Kampf aber unb tru^iger Sturm \>at biejenigen burd)=
brungen, bie bem Zob furd)tlo^ in^ grinfenbe