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Mitteilungen des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins Bd.54 (1928)
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Nr. 7

Mitteilungen des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins

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alpe oder Große Furka, Alp Fasons, Ganey; 10. nach Maien»
feld über Varthümeljoch, Stürwis, Ienins; 11. zur Var°
günhütte über Lavena. Im Vereich der Hütte liegende
Gipfel sind: Naafkopf (2574 m) 1^ St.; Tschingel
(2545 m) 2^/, St.; hornfpitze (2540 m) 3 bis 4 St.; Panüler
Schrofen (2861 in) 5 St.; Schesaplana (2969 m) 5 bis 8 St.;
Fundelkopf (2403 m) 5^2 St.; Gallinakopf (2196 m) 5'/2 St.;
Gorvion (2311m) 1 St.; Graufpihen (2601m und 2577 m)
3 St.; Falknis (2566 m) 5 bis 6 St.; Gleckhorn (2451m)
6 St. Die Hütte wird erreicht aus dem Liechtenstein«
fchen von Vaduz (Bahnstation Schaan, Postauto nach Va»
duz) aus in 5 St., aus dem Vorarlbergischen von Feldkirch,
Frastanz, Nenzing, Vludenz aus in 6 bis 8 St., aus der
Schweiz von Seewis, Maienfeld und Sevelen in 5^2 bis
6^ St. Die Pfälzerhütte beherbergt 24 Personen in Bei»
ten und 24 auf Matratzen, hat Selbstversorger», Jugend» und
Winterraum. Sie wird zunächst im Sommer bewirtschaftet.

Preisbegünstigung im Nupertihaus in Heiligenblut. Im
bestens bekannten Nupertihaus in Heiligenblut wnd
an AV.»Mitglieder gegen Vorweis der gültigen Mitglieds¬
karte ein gutes und reichliches Mittagessen zum ermäßigten
Preise von 8 2.50 (sonst 8 3.50) verabreicht. Dasselbe be»
steht aus Suppe, einer Fleischspeise mit zwei Beilagen und
Mehlspeise. Auch sonst erhalten AV.-Mitglieder dortselbst
alle gewünschten Auskünfte und Nachwels von Privat»
zimmern.

Aus den Deferegger Alpen. Die unserer ehemaligen S.
Neichenberg gehörige neue Neichenbergerhütte am
Parnagenkamm- wird ab 15. Juni bis 20. September ständig
bewirtschaftet und bietet 45 Perfonen Unterkunft. Zugangs»
weg von St. Jakob und von Matrei über die Pebellalm er»
neuert und gut bezeichnet. Von St. Jakob i. D. ist die Hütte
in etwa 356 Stunden bequemen Anstieges erreichbar.

Talstatton für Bergsteiger und Schifahrer. Die Pension
Schnarf in St. Gallenkirch im Montafon (Wiener Küche,
Bad, 20 Betten, modernes Sammellager) bietet AV.-Mit»
gliedern volle Pension um 8 7.— (drei ausgiebige Mahl»
zeiten und Bett), nur Bett 8 1.50, Matratze 8 1.—. Gesell¬
schaften genießen Ermäßigung nach vorherigem übereinkom»
men. Bei überfüllter Pension wird in benachbarten Häusern
für gute Unterkunft gesorgt. Anfrage bei Lehrerin Dora
Schnarf, Wien, 6., IoaneMgasse 5, oder in St. Gallenkirch,
Vorarlberg.

Nie Sulzenauhütte der S>. Leipzig. Eine alte Sektion, die
mit den Alpen so eng verwachsen ist, verzichtet nicht so leicht
auf ihr heimatrecht im Hochgebirge, und es wurde 1925 als
teilweiser Ersatz der Neubau in der Sulzenau in Angriff
genommen. Der höchste Gipfel der Stubaier Alpen, das
Iuckerhütl, wurde schon im Jahre 1862 aus dem Unter»
bergtal, über Sulzenaualm und den Sulzenauferner zum
erstenmal erstiegen. Aber es fehlte bisher in diesem wildesten
Stubaier Hochkessel an einem Stützpunkt für Freiger, Pfaff
und Iuckerhütl. Diese Gipfel sind zwar auch aus den näch¬
sten Seitentälern erreichbar, so aus dem Langental von
der Nürnberg erHütte, aus dem Unterbergtal
über die Fernau von der Dresdnerhütte. Aber die
Wahl verschiedener Anstiege macht Bergfahrten abwechs»
lungsreicher. Vor allem soll die Hütte aber für den nicht
weit davon, auf dem Becher, den deutschen Bergsteigern ver¬
lorengegangenen Stützpunkt Ersatz bieten. Belästigungen
durch italienische Grenzer, Änderungen der Verkehrsvorschrif»
ten — ganz unverhofft — sind dort an der Tagesordnung und
keine Aussicht auf Besserung!

Der eigentliche für das Vecherhaus beschlossene Ersatz soll
auf den Aperen Freiger kommen in der Art einer kleinen,
rein hochalpinen Hütte. Diese ist aber ohne einen entfpre»
chenden Stützpunkt gegen das Tal nicht möglich, und den
wird die Sulzenauhütte bilden. Die Sulzena
hütte steht 2200 m hoch. Sie wurde am 22. August 1927
eingeweiht, und man hat sie nicht nach der Sektion, sondern
nach ihrem Standort benannt. Es ist ein solider, ansprechen¬
der Bau, der sich unaufdringlich in die Landschaft fügt. Der
Architekt hat als Vergfreund nicht nur außen, fondern ganz
besonders im Innern eine mustergültige Zuflucht geschaffen,
die etwa 25 Bergfahrern Unterkunft bietet.

Die Hütte ist mit Nücksicht auf die beiden nächsten AV.-
Hütten vorläufig unbewirtschaftet und nicht verproviantiert.
Sie besitzt AV.»Schloß, doch befindet sich während der gan¬
zen Neisezeit ein Aufseher dort, der auch seine Almerzeug»
nisse, wie Milch, Butter, Eier, verkaufen darf.

Man erreicht die Sulzenauhütte von Nanalt aus über die
Grabaalpe und die Sulzenaualpe in etwa 3 Stunden. Von
der Nürnbergerhütte über die Maierspitze mit Führer in 3

bis 4 Stunden. Von der Dresdnerhütte über das Peiljoch
ebenso in 3 bis 4 Stunden. Auch bei der Besteigung des
Wilden Freigers, des Wilden Pfaffen und des Iuckerhütls
von der Sulzenau aus kann man zu diesen Hütten absteigen.
Das Vecherhaus wird aber besser gemieden.

Im Winter besteht mindestens ebensolche Lawinengefahr
wie bei den Nachbarhütten. Die Schäden, die in diesem
Winter durch den Winddruck einer Lawine entstanden sind,
werden bis zur Neisezeit wieder behoben sein. K. I.

Von der Landshuterhütte. Diese (2840 m) am Wildsee,
joch (Iillertaler) stehende AV.»Hütte ist seit 24. Juni 1928
bewirtschaftet. Die kürzlich von der Presse berichteten Mer¬
griffe der italienischen Iollwache in diesem Gebiet dürften
nunmehr bestimmt dadurch ein Ende gefunden haben, daß
ein österreichisches Gendarmeriekommando fast ständig auf
der Hütte weilt. Dieses sowie österreichische Militär»Offi»
zierspatrouillen forgen dafür, daß die Besucher des Gebiete»
auch auf den Grenzwegen (Besteigung des Kraxentragers)
keinerlei Schwierigkeiten mehr begegnen. Der Zugang durch
das Venntal von der neuen österreichischen Grenz-Schnell»
zugsstation Vrennersee ist bereits fast vollständig schneefrei.
Ein Übergang ganz über österreichisches Gebiet ins Valser-
tal befindet sich im Vau, der Zeitpunkt der Eröffnung wird
später bekanntgegeben.

Aus den Iillertaler Alpen. Die Still upp Hütte der
S. Kassel ist vom 15. Juni ab wieder durch den Bergführer-
obmann Andrä Pfister bewirtschaftet. Sie steht in den
Iillertaler Alpen im Talschluß des Stilluppgrundes, 2200 m
hoch, auf dem Westgrat der Stangenspitze und ist von der
Bahnstation Mayrhofen in 6)4 Stunden zu erreichen. Iwi-
schenstationen bilden die Verggasthöfe Lacknerbrunn, Stil»
lupperhaus und Grünewandhütte (Erfrischung und Aber»
nachten). Die Hütte hat 25 Betten, 10 Matratzen» und
4 Pritschenlager und bietet einschließlich der Notlager
45 Personen Unterkunft zum übernachten. Ein anderer Zu»
gang bietet sich von der Greizerhütte im Floitental über die
Lapenscharte. Der Übergang von der Hütte über das Keil»
bachjoch nach Südtirol (Steinhaus im Ahrntal) ist zurzeit
gesperrt! Als mehr oder weniger fchwierige Gipfelbesteigun»
gen sind zu nennen: Noßwandspitze (3454 m), Vordere und
Hintere Stangenspitze (3122 und 3242 m), Wollbachspitze
(3197 m), Grünewandspitze (2951 m), Kasselerspihe (2900 m),
Keilbachspihe (3097 m), Großer Löffler (3376 m). Für Un»
geübte sämtliche Gipfelbesteigungen mit Führer.

Bergsteiger» und Schiläuferheim hohentauern der

S. Austritt. Es haben bereits zahlreiche Schiläufer im ver¬
gangenen Winter Hohentauern als Standquartier gewählt.
Hohentauern bietet aber auch im Sommer einen günstigen
Stützpunkt für zahlreiche Fahrten. Besonderen Anreiz geben
die schönen Kammwanderungen in den Nottenmanner Tauern.
Um den Bergsteigern den Aufenthalt zu erleichtern, wurde für
den Sommer bei einem mindestens achttägigen Aufenthalt ein
bei der guten und reichlichen Küche besonders niedriger Pen»
sionspreis von 8 5.— festgesetzt. Einfache, aber nett einge»
richtete Zimmer zu 8 1.20 für die Nacht stehen den AV.»
Mitgliedern zur Verfügung. Anfragen und Anmeldungen
sind an Otmar Haselwanderer, hohentauern bei
Trieben, zu richten.

Hüttenfeier. Mit heurigem Sommerende werden es
50 Jahre, daß die bergmännische Unterkunft auf dem Hoch-
obir in ein Turistenhaus umgewandelt worden ist.

Hüttenweihe. Die S. Bergfried (München) hat an»
läßlich ihres achtjährigen Bestandes am Nachsöllbera bei
Westendorf, Tirol, ihre ganzjährig bewirtschaftete Unter»
kunftshütte „Alpenrose" am 1. Juli eingeweiht. Die Hütte-
faßt 40 Besucher und ist von Westendors in 2 Stunden, von
Kihbühel in 3 Stunden erreichbar. Vergziele: Nachsöllberg,
Flaiding, Gampenkogel, Vrechhorn, Großer und Kleiner
Nettenstein. Übergang zur Kobingerhütte am Harlaßanger
2 Stunden, zum Wildseekogelhaus 4 Stunden.

Wegverbesserung im Gesäuse. Die S. Steyr hat den von
Gstatterboden zur Cnnstalerhütte führenden Weg einer
gründlichen Ausbesserung unterzogen. Der Weg ist durch¬
wegs auf 120 cm verbreitert worden. Die Cnnstalerhütte am
Tamischbachturm (der bequemste Aussichtsberg im Gesäuse)
ist auf dem neuen Steige in 3 Stunden mühelos zu erreichen.

Die neue Salmhütte am Großglockner. Obwohl die feier»

liche Einweihung dieses prächtig gelegenen Vergsteigerheims
unserer S. Wien erst im nächsten Jahre erfolgt, ist
dieses Haus bereits Heuer seit 1. Juli bewirtschaftet und