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Mitteilungen des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins Bd.54 (1928)
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Nr. 12

Mitteilungen des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins

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Mlpiner Schilauf.

Kostenlose Alpenvereins-Schikurse in Sonthofen (Allgäu).

Um Mitgliedern von Flachlandsektionen die Möglichkeit zu
geben, Schifahren zu erlernen, ist die Ortsgruppe Sonthofen
des D. u. Q. A.-V., S. Allgäu, bereit, unentgeltliche Schi-
kurse abzuhalten. Dabei hat Sonthofen das weitaus Herr»
lichste Schigebiet ganz Bayerns. Anmeldungen an Herrn
Sebastian Mayr, Architekt, Sonthofen (Allgäu), Untere
Vahnhofstraße 1.

Veranstaltungen der Schi»Vereinigung der S. Austria.
Turenkurs im Gebiete der T urracherhöhe vom 20. bis
26. Januar 1929. Kursbeitrag für AV.°Mitglieder 8 14.—
(M. 9.—); Turenkurs im Gebiete derKitzbühlerAlpen
vom 20. bis 27. Januar 1929. Kursleiter: Adolf Chudzi»
kowski. Kmsbeitrag für AV.»Mitglieder S 14 —
(M. 9.-).

Ständige Echikurse. Unsere S. Mitterndorf im
steirischen Salzkammergut veranstaltet gemeinsam mit dem
Wintersportverein Mitterndorf in ihrem herrlichen Schi-
gelände von Mitte Dezember bis Ende März fortlaufende
Schikurse für Anfänger und Vorgeschrittene unter Leitung
des in Wintersportkreifen bestbekannten diplomierten Schi»
lehrers Sepp Groß. Anfragen, beziehungsweise Anmel»
düngen sind zu richten an Schischule Sepp Groß, Mit-
terndorfim steirischen Salzkammergut, von wo auch Pro«
spekre eingeholt werden können.

Turen'Schifahrten. Die Schi-Abteilung der S. Stutt»
gart unternimmt folgende Türen, zu denen unsere Mitglieder
eingeladen sind, und zwar: 27. Januar bis 3. Februar:
Schneelauskurs in Holzgau für Anfänger und Fortgeschrit»
tene; 3. bis 10. März '1929: Fahrten in den Stubaier und
Qhtaler Alpen, nur für Fortgeschrittene; 29. März bis
1. April: Osterfahrt ins Allgäu oder Lechtal, nur für Fort-
geschrittene; 28. März bis 7. April: Fahrten in den Öhtaler
Alpen oder in der Silvretta, nur für Fortgeschrittene. Kurs-
beitrag für AV.-Mitglieder M. 12.—. Anmeldungen erbeten
an Alfred Welfch, Stuttgart, Danneckerstraße 7.

Schikurse von Oberst Vilgeri in der Winterperiode

1928/29. Infolge der mit Ende 1928 endenden Auslands-
berufung beginnen Vilgeris Schikurfe in diesem Winter
erst im März 1929. ^.. Alpine Schilauftechnikund
Geländefahrten: 1. bis 8. März in Kihbühel, I
struktorenkurs der österreichischen Vundesgendarmerie;
10. bis 16. März für Schikursleiter des (^lub ^Ipin 3ui88e,
<Ü. <Ü. Lausanne. L. Schi hochturen: 17. bis 23. März
für Leiter von Hochalpinkursen des Schweizer Alpenklubs;
24. bis 31. März in Vivio, S. Uto" des Schweizer Alpen-
klubs; 3. bis 10. April in der Großglosnergruppe, Treff.
Punkt Iell am See am 2. April abends; 13. bis 20. April in
der Ötztalergruppe, Treffpunkt in Sölden am 12. April
abends; 23. bis 30. April in der Iillerralergruppe, Treff-
punkt Mayrhofen am 22. April abends; 4. bis 11. Mai in
der Silvrettagruppe, Treffpunkt Galtür am 3. Mai abends;
15. bis 21. Mai am Steinernen Meer, Treffpunkt Saalfelden
am 14. Mai abends; 2. bis 9. Juni im Nerner Oberland,
Konkordiahütte, S. „Uto" des Schweizer Alpenklubs. Diese
Kurse sind unentgeltlich, soweit nicht von den alpinen Ver»
einen für Vereinszwecke ein Beitrag eingehoben wird. An»
Meldung zu den Schihochturen sind Oberst Vilgeri 14 Tage
früher bekanntzugeben. Ferner leitet Obstlt. a. D. Viktor
Mach eck, Oberst Vilgeris bester Schüler, einen Vilgeri-
Schikurs vom 27. Januar bis 2. Februar und anschließend
einen Kurs im Gelände» und Turenfahren vom 3. Februar
bis 9. Februar in Oberiberg, Schweiz. Anmeldung für diesen
Kurs an Dr. h. Kunzman n, Zürich, Marktgasse 4. ,

Schikurse in Obdach bei Iudenburg. In der Zeit vom
26. Dezember 1928 bis 2. Januar 1929 (achttägig fortlaufend)
finden in Obdach bei Iudenburg (Oberfteiermark) Bilgen-
Schikurfe für Ansänger und Fortacschrittenö statt. Kurs»
leiter: dipl Gendarmerie»Alpinist Emmerich Wagner in
Obdach. Anmeldungen an den Genannten. Kursbcitrag
820—, für Mitglieder des D.u. H.A.-V. 8 10.—.

Echikurse in Jugendheimen. Vom n.-ö. Landes»Iugend»
amt werden auch Heuer eigene, methodisch nach erzieherischen
Grundsähen aufgebaute Schikurse in der Arlbergcr Technik
abgehalten. Cs kommen achttägige Kurse für Anfänger und
Fortgeschrittene fowie Turenkurfe in Betracht, an welchen

Jungen und Mädchen, Haupt« und Mittelschüler sowie die
erwerbstätige Jugend sich beteiligen können. Um Sonder»
wünsche in bezug auf Kurszeit oder »ort berücksichtigen zu
können, wird eheste Anmeldung beim n.»ö. Landes Jugend»
amte, Wien, 1., Herrengasse 13/111, empfohlen. Den Teil»
nehmern wird ein zehntägiger Urlaub vom Schulbesuch ge»
währt.

Für Besucher Vorarlbergs. Schikurse im Alpenheim
Schnarf (St. Gallenkirch, 900 m, im Montafon), Pension
8 9.—, Anfängerkurse wöchentlich 8 14.—, Cintagstur 8 20.—.

Neue Abfahrtsbezeichnungen. Die Schimarkierungen im
Gebiete des Schladminger Kaiblings, kurz Planei genannt,
sowie auf der Hochwurzen bei Schladming, welche zu dem
Arbeitsgebiete der Schi»Vereinigung der S. Austria gehören,
wurden in diefem Herbst einer vollständigen Neuherstellung
unterzogen und die Abfahrtsmöglichkeiten von der Plane:
nach Schladming durch eine vollkommen neu angelegte Schi»
abfahrt vermehrt. Die neue Abfahrt, welche über das Vraila-
lehen führt, kann wohl schon heute als eine der schönsten
Abfahrten des Cnnstales bezeichnet werden, nachdem die
Abfahrt fast ausschließlich durch lichten Wald und offene
Flächen führt. Sie beginnt bei der Schladmingerhütte auf
der Planei, führt von dort direkt nordwestlich über die unter»
halb dieses Berges gelegenen ebenen Flächen zur nächsten
Kammerhebung, mit herrlichstem Ausblick auf die gegenüber»
liegende Dachsteingruppe, und von dort in einer ununter»
brochenen leichten Abfahrt bis ins Tal. Außerdem wurden in
diefem Herbste die anderen Markierungen, die alte Abfahrts¬
strecke nach Schladming fowie jene über die Mitterhausalm
zur Gföhlsäge, welche die herrliche Verbindung mit der
Krummholzhütte herstellt, wieder mustergültig instand geseht.
Ebenso die kurze, aber beliebte Abfahrt von der Hochwurzen.
— Im Gebiete des Stuhlecks und der Kampalpe wurden
ebenfalls die verschiedenen Schimarkierungen neu hergestellt.
Die Besucher des winterlichen Stuhlecks werden mit Freude
und Interesse erfahren, daß auch in diesem Gebiete die Lei»
tung der Schi»Vereinigung der S. Austria eine vollständig
neue Abfahrt vom Lcchnerhaus längs des Hochecks über den
Arzberg in die Fröfchnih bezeichnet hat, und kann dieselbe,
nachdem sie fast stetig über ausgedehnte Schläge führt, allen
Anfängern als eine genußreiche und leichte Abfahrt emp¬
fohlen werden. Dieselbe führt die Bezeichnung „Arzberg»
abfahrt" und ist durch besondere Tafeln am Beginne der»
selben, unterhalb des Hochecks, gekennzeichnet. Aber auch die
anderen verschiedenen beliebten Abfahrtsstrecken in diesen Ge»
bieten wurden für die kommende Winterszeit instand gesetzt.

Fahrtenberichte.

Kaukasus.Expedition. Die Teilnehmer der im Juli 192s
von Wien abgegangenen Kaukasus-Expedition, Dr. Otto
Wahl (Wien), Prof. Karl Swoboda (Wien) und Nolf
Singer (München), sind Ende September zurückgekehrt.
Die Genannten haben eine Durchquerung des Gebirges von
Kislowodsk, einem Kurort am Nordfuß des zentralen Kau»
kasus, nach Euchum am Schwarzen Meer unternommen und
hiebe: die geplanten Untersuchungen der Holzgewächse und
Pilze (Wahl, S i n g e r), beziehungsweise der eiszeitlichen
Vergletscherung (Swoboda) ausgesührt. Sie verließen
am 27. Juli Kislowodsk, erreichten nach zweitägiger Wagen»
fahrt durch das Vaksantal die Hauptkette des Kaukasus und
gelangten weiters nach Überschreitung des Dongusorunpasses
in das Nakratal im freien Ewanetien. Von hier aus wurde
die Neise wissenschaftlich überaus interessant, da sie durch
botanisch und besonders glazialmorphologisch fast unerforschte
Gebiete führte. Um in das Kooortal zu gelangen, das als
spezielles Arbeitsgebiet ausersehen war, mußten zwei wei»
tere Pässe überschritten werden. Am 12. August bezog die
Expedition ein Standlager in Adschara, einem swanetischen
Dorf am Kodor. Von diesem Stützpunkt aus wurden län»
gere Ausflüge in die südlich gelegene Godschalgruppe und in
das obere Sckantal unternommen und diese Gebiete floristisch
und glctscherkundlich untersucht. Als große Schwierigkeit
beim Begehen dieser Gcbirgsgruppe erwies sich die dichte
Bewaldung, die häufig ein weiteres Vordringen unmöglich
machte, zumal menschliche Siedlungen hier ganz fehlen. Als
günstiges Moment kann das fast immer schöne Wetter gc»
nannt werden, eine Seltenheit für die so niederschlagsrciche
Gegend. Nach Abschluß der Beobachtungen, die durch Photo»
graphische Aufnahmen und Sammlung von Gesteinen und
Pflanzen ergänzt wurden, verließen die Teilnehmer der