Dr. B. Wagner, Geisslerspitzen.
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nennen, dass wir trotzdem den Versuch unternahmen, wenigstens,
eine Terrain-Recognoscirung zu unternehmen. Bald jedoch trieb
uns der Regen wieder aus dem Tschislerthal zurück, und nur die
beiden Bernard erklärten, sich in ihrem Entdeckungseifer nicht ab¬
halten lassen zu wollen und soweit vorzudringen , als nur immer
möglich erschiene. In der That kehrten sie erst Abends, nachdem
sie die ganze Zeit dem Unwetter Trotz geboten hatten, nach Dossens
zurück, mit der nicht unwillkommenen Kunde, dass sie die Ersteig¬
ung für durchführbar hielten, und ihrer Meinung nach schon nahe
bis zur Spitze vorgedrungen gewesen seien.
2.
Gipfel Höchste Spitze Joch vor dem Beginn des
(unerstiegen) 3018 m. (3182 m). Steiukars nach S.
Die
Geisslerspitzen
aus
dem
Vilnössthal.
Nach einer Skiire von Th. Sendtner.
Als wir unter solchen Auspicien am 4. Juli früh 4 Uhr auf¬
brachen, hatte sich das Wetter schon erheblich gebessert. Wenn¬
gleich noch immer feiner Regen vom dunkeln Himmel herabträu¬
felte, so waren doch die Nebelmassen durch den Morgenwind schon
etwas aus ihrer trägen Unbeweglichkeit aufgerüttelt, und zwischen
den Wolkenballen funkelte hie und da ein freundlicher Stern. Es
war empfindlich kalt ; trotz der enorm raschen Gangart, die Bernard
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