568
c:^U8N Schwäbischer Chronick
l.
II.
unter der Regierung Conrads, des Zweyten
mußte. (^rsperg«^.) EbendieserScribent berichtet,
Römischen Königs. An dem Ort, welcher genanüt wird,
daß Guelph an dem Fest St. Thomä von König Eon.
torch, im Nahmen Christi Amen.
rag bey Weinsperg überwunden worden, f A. 1140.
>. «^ ^ ^ <-.. - , ^ e. ^ -^ >
wurde das Schloß Weinsperg von Körig Conrad bew
< Hltr steht das Komgllche Handzelchen.)
g^t .in welcher Belagerung Welf, Hertzoys Heinrichs
Er fthreibt sich Conr^um 8ecun6um. weilen ohngeachck
Bruoer, sich den 20. >lovembr. mit dem König an elxl!
tet drey con«äi gewesen, doch der Erste und Dritte nur
diesem Ort in eine Schlacht eingelassen, worinn der
Römische König waren, und allein der Andere von dem
König endlich das Feld behalten, viele von Welfs Leu«
Pabst zum Kayser gekrönnt worden. Durch den
ten Niedergehauen / etliche gefangen genommen, und
Schirms-Herrn Friderich verstehet er ln<j«ticum ü,tb2<
nickt lang darauf das Schloß erobert, nach Ooäeckn,
loss,m,semes Bruders Friderichs des Einäugigett,Sohn.
Anhang. In der Schlacht bey Weinsperg war bey
5 In diesem Jahr erhielten die Genueser., ein mächtiges
Welfs Armee, das LosungS - Wort, (auff Griechisch
und berühmtes Volck, von König Conrad das Recht,
s-^^«, das ist,Kriegs-Zeichen, Nerm. Höituuz heiß«
güldene und silberne Muntzen zu schlagen ; wie sie dann
die Kry,) wordurch man die Soldaten zur tapfferen Ge<
zur Dankbarkeit vor dies« empfangene Wohlthalt noch
genwehr auffmuttterte: Hie Welf! daher befahl Fw
heut zu Tag güldene Muntzen prägen, welche die Auff,
derich, König Conrads Bruder, um den Feind in seinen,
Grifft fuhren :. cunr«clu5 k«x, wie 5,ß«mu5 und der Ur-
Geschrey irr zu machen, seinen Leuten, sie sollen dar,
Heber der zu Nürnberg 4.1493. zum Truck beförderten
gegen schreyen: Hie Bideling : (in einem andern Mr.
Chronick, Georg Alten anzeigen; doch setzt solches >
steht : Hie Guaibelin l in einem andern hinwiederum:
«Obus rkll.spus von LerßQM2 in das Jahr 1146. und
Hie Gibling!) weil erinselbigemDorff(nemllchWaib.
meldet davon also : D'e Genueser haben von Kayser
lingen) die Mutter-Milch eingesogen. Durch dmes
Conrad Erlaubnuß bekommen, güldene und silberne
wolte er darthun , daß er nicht mit der Königliche«
Muntzen zu prägen mit des Kaysers Auffschrifft, welches
Macht seines Herrn Vatters, noch mit des Schwab,,
sie auch noch beybehalten; Dann biß auff West Zelt ha-
schen Hertzogthums Vorzug den Welf bekriegen wollt,
den sie sichderPavischen und avderer kleinen Muntzen be-
sondernnnt seiner Amme Milch, das ist,nmderDorffs,
dient,welche Lrun«i genanntworden, f Indiesem 1139.
Leute Hülffe, welches auch geschehen. Die Siclliam,
Jahr war Graf Albert von Calw bey dem König Eon-
Iralianer und Lombarder verstunden diese reutlcheMl,
lad in Hoff- Diensten. 5 Als zu diesen Zeiten König
te nicht, und begehrten, man solle solche ihnen au lryen;
Conrad sich vornahm einen Einfall in das Königreich
denen wurde gesagt > daß durch oas Wort Welf die
Sicilien wider des Pabsts lnnocentii Willen zu thun, leg-
Pabstliche, durch das Wort Giblingen aber die K<wser,
te es dieser mit Guelphen an, (wie er es vorhermit des-
llche beditten würden; auff solche Art kamen diese Nah<
sen Bruder Heinrich zumachen pflegte,) daß er dem Kö-
wen auff. (ttermannu« ^äituus.) -s An einem ander«
nig den rik in Italien versperren solte, welcher sich dann
Ort steht solches also auffgezeichnet: Heinrich, Conrads
auch dem König hefftig wiedersehe, aber da es bey dem,
Sohn, habe in diesem Krieg befohlen , daß man seme
Closier Nereöheim, Augspurgischen Bistbums , zur
Schlacht kam ,nach beyderseirigem grossem Verlust von
te, weil er in der Stadt Walblingett, so anjetzo ;u«
Hertzog Friederich, Eonrads Bruder, in die Flucht ge<
Hertzogthum Würremberg gehört, gebdhren wordni.
schlagen wurde, ( Tritenheim.) Einige halten diesen
Er habe aber dieses dem Femd zur ü«^« qetban, u«
Friderich voc König Conrads Sohn,allein es steht von
dardurch zu zeigen, daß er den Guelph als einen Wolf
ihm auffgezeichnet, er habe, als er A. 1 t sH. verstorben,
nicht mit Königlicher Macht, sondern Nur mit Weiber,
einen kleinen minderjäbrigen Sohn mit Nahmen Fride-
Milch ««Kiren, das ist/ bekriegen wolle. Hertzcg Welf
rich hmrerlassen, nichr aber einen erwachsenen Kriegs«
hingegen gebrauchte das Wort: Hie Wolff ! und ward
mann. Mithin so muß diesen Krieg wider den Guel-
vom Hakst mit Geld und Mannschajft unterstützt. D^rch
phen entweder Conrads Bruder Zriderich, oder aber
diese Wörter der Gidelmen und Guclphen wurden kw
Conrads Sohn Heinrich geführt haben. Mit Fnde-
nachmahls die Päbstliche und Kayserliche Anhängerua,
rich Habens auch die Rotweiler wider den Guelphen ge-
terschicden, aber offt zu deyder großem Unglück, att
halten , so wohl in der Schlacht bev Neresheim, als
wordurch es geschehen, daß sie in Italien offrmayls w
auch bey dem Sieg Hernachmahls bey Weinsperg. t ä.
gemeine Grausamketten gegen einander außubten, (ß«
, 140. als Leopold vermeinte, er habe das Hertzogthum
he des 3. Theils 1. Buch, und dessen 14. Capitcls.) f
Bayern gantz gewiß in Händen, und sich unvorsichtiger
Welf, schreibt Tritenheim, fieng den Krieg wider Hm
Weise mit der Belagerung des Schlosses Phalei, so de<
tzog Fridcnch von neuem an, als er sich die erlittene N«e,
nen beeden Brüdern Otto und Conrad sdle allein von
derlag zu Gemüch führte; kam aber bey dem DorffEl,
denenBayrlschenLandStandenHertzogHeinrichöPar-
lenhoffen, so nicht weit von Weinsperg gelegen, zwae
tbie verfochten,) gehörete, auffhielre, käme Guelph
selbsten nicht ums Leben, (welches doch Tritenlieim be<
Heinrichs Bruder, schnell daher, föchte tapffer und
kauplet, doch wurde der gröste Theil seiner Armee in die
schlüge, nachdeme beederseits viele umgekommen und ge-
Flucht geschlagen. Nach diesem übergab sich das Schieß
fangen worden, Leopolden den is. jul. in die Flucht,
des Welfen, Weinsperg genannt, nach ausgestandener
( kr'sln^ensig und Ullperzenln.) 's Von der Belage-
Belagerung an den König, welcher so dann (nach Tril
nmg Weinjpergs , aus unterschiedlichen Scribenten.
tenheims und anderer Bericht) denen daselbst sich befi»,
rlismtzen<,8 dkron.
I..
7. d. ^s. berichtet ,es habe derwe,
denden Frauen,besonders denen Adelichen, d,e Freyhck
gen seinem glücklichen Fortgang hochmüchige Guelph
erthcilte, so viel sie auff ihren Achßlen tragen konnten,
nicht lang bernach oem König, da er sich mit der Bela-
ftey hinaus zu tragen. Diese nakmen ibre Lbmänncr
gerung desSchlcsses Wcinsperg auffgehalten, sich unter-
auff den Rucken, und ihre minderjährige Knaben a^f die
standen, ein Treffen zu lieffern / babe aber nach grossem
Arme, und trugen dieselbe unter allgemeiner VcrwM
Verlust der Semlgen nm wenigen aus der Schlacht
derung aller Zufthauer vor das Tbor hinaus, und l,eßck
ßüchtig werden müssen, i» Der König belagerte,wegen
das Übrige alles dakmden; dann sie sagten: Ihre Mä»
Guelphs Rebellion dessen Schloß Wcinsperg, so jetzo zu
ner lagen ihnen näher an, als alle silberne uno qüldem
Würtcmberg gehöret; Guelph aber brachte eme Armee
Kostbarkellen und Kleider. Als aber Hertzog Fcldmch
«uff die Beine, und ließ es in der nächst darauff folgen-
ihnen nicht dieses wollte gestattet wissen, gab »hm der Ki»
den Geburtks- Wochen des Herrn unvorsichtiger Weiß
nigzurAntwort: es gezieme sich nicht, die einmahlgegeb«'
auff eine Schlacht ankommen, woraus er nach etlicher
ne Königliche r«ole zu andern; W>e er sich da»dich
Verlust, und vieler Gefangennehmung flüchtig werden
That der Frauen dermaßen gefallen ließ, daß er ihnen
|
---|