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Amtsblatt 1936 Nr. 03 - Amtsblatt der Landeshauptstadt Innsbruck
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Nr. 3

15. März 1936

2. Jahrgang

Innsbrucker Gemeinöetag

Zweite Htzung am ^4. ßebruar sp5<^

Herr Bürgermeister Franz Fischer hat die Mitglie¬
der des Gemeindetages auf den 24. Februar 1936 zu
einer Sitzung zusammenberufen, um eine Tagesord¬
nung zu verabschieden, die Zwar nicht groß war, aber
immerhin wichtige Gemeindeangelegenheiten betraf.

Nach Eröffnung der Sitzung wurde vom Bürgermei¬
ster ein von Stadtrat Otto Thönig eingebrachter Antrag
verlesen, wonach bei Vergebung von Bauarbeiten durch
die Etadtgemeinde Einfluß auf die Bauunternehmer in
der Richtung genommen werden soll, daß für den
Hilfsarbeiter ein Mindeststundenlohn von 3 0.80 und
für die Maurer ein solcher von 8 1.20 bezahlt werden
soll. Dieser Antrag verfolgt nach den Ausführungen
des Antragstellers den Zweck, Unterbietungen bei den
Angeboten auf Kosten der Arbeiterlöhne zu unter¬
binden und anderseits mangels eines Kollektivvertra¬
ges den Arbeitern einen Mindestlohn zu gewährleisten.

Dieser Antrag wurde vom Gemeindetage zur Kenntnis genom¬
men und zur Vorberatung an den Vauausschutz verwiesen.

Berichterstatter Vürgerm.-stellti. Aöolf Matter

Der Gemeindetag genehmigt über Antrag des Fi¬
nanzausschusses die Aufnahme eines Schatzwechfel-
Eskontkredites in der Höhe von 1,000.000 8 bei der
Zentralsparkasse der Gemeinde Wien unter den in der
Promesse vom 30. Jänner 1936 gestellten Bedingungen.
Die Notwendigkeit der Aufnahme dieses Betrages er¬
gab sich aus der übernommenen Verpflichtung, dem
Bunde zur Unterbringung der Polizeidirektion ein
Amtsgebäude, eine Polizeikaserne, eine Autogarage
und ein Gefangenhaus am Südtiroler Platz und in der
Salurner Straße auszugestalten, bzw. zu bauen und

zur Verfügung zu stellen. Der Kredit ist ab 16. Juni
1936 in 16 ansteigenden, jeweils am 1. Juni, 1. Septem¬
ber, 1. Dezember und 1. März eines jeden Jahres fälli¬
gen vierteljährlichen Raten zurückzuzahlen. Die für
den Kredit auszugebenden Schatzwechsel sind antiziva-
tiv nach Kalendertagen zum Zinssatze von 2 Prozent
über dem jeweiligen offiziellen Diskontsatz der Oester-
reichischen Nationalbank (derzeit 3Vs Prozent) für das
Jahr, mindestens jedoch mit 5 3/4 Prozent zu verzinsen.
Zur Sicherstellung des Zinsen- und Tilgungsdienstes
für diesen Schatzwechsel-Eskontkredit wurden monat¬
lich ab 1. März 1936 25.000 8 der Vundesabgaben-
ertragsanteile der Stadtgemeinde Innsbruck verpfän¬
det. Der Kredit wurde der Stadtgemeinde bereits zuge¬
zählt.

Berichterstatter Htaötrat Otto Thonig

1. Seit langem besteht der Plan, für die psychiatrische
Klinik, die früher mit der Haut- und Ohrenklinik, seit
kurzem nur mehr mit der Hautklinik in einem Ge¬
bäude vereinigt ist und für die neurologische Klinik, die
in dem der Stadtgemeinde gehörigen ehemaligen Kadet-
tenschulgebäude, also außerhalb des geschlossenen Kran-
kenhausgebietes, untergebracht ist, einen eigenen Zweck¬
bau aufzuführen.

Nach den vom Landesbauamt ausgearbeiteten Plänen
käme das neue Gebäude auf der Gv. 204 und teilweise
auf der Gv. 205 der E.-Zl. 654/11, K.-G. Wilten, in
nordsüdlicher Richtung zu liegen. Diese Parzellen ge¬
hören zum unverdauten Gelände des Krankenhauskom¬
plexes und stehen im Eigentum der Stadtgemeinde.
Aus diesem Grunde ist die Zustimmung der Stadtge¬
meinde für die Bauführung des Landes Tirol erforder¬
lich. Die Bauführung erfolgt ausschließlich aus Kran¬
kenhausmitteln und haben nach dem zwischen Land