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Amtsblatt 1936 Nr. 08 - Amtsblatt der Landeshauptstadt Innsbruck
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Amtsblatt Nr. 8

6) der von den Bürgern der Gemeinde zur Ver¬
fügung gestellte Geldbetrag wird zinsfrei gegeben, von
der Gemeinde jedoch in fünf gleichen Jahresraten mit
einem Zuschlag von 10 von Hundert eingelöst. Sonach
wird alljährlich ein Fünftel der von den Bürgern gege¬
benen Darlehen ausgelost;

o) die Namen der Bürger, die Bausteine zeichnen,
werden in den Tageszeitungen veröffentlicht;

t) Zum Zwecke der Verständigung der Bevölkerung
werden außer einem Bericht im Amtsblatte und in den
Tageszeitungen an jede Wohnpartei der Stadt ein Pro¬
spekt für diese Vauanleihe ausgegeben.

Im Anschlüsse bringt der Herr Bürgermeister dem
Gemeindetag eine in herzlichen Worten gehaltene Zu¬
schrift des Herrn Bundeskanzlers Dr. Kurt v. Schusch-
nigg zur Kenntnis, in der er für die ihm anläßlich der
Enthüllung der Kanzler-Dollfuß-Gedenktafel im Nat-
hause telegraphisch bekanntgegebene Absicht von der
Benennung der Pradler Schule dankt.

3. Auf Antrag des Bau- und Finanzausschusses be¬
schließt der Gemeindetag, für die Erbauung von weite¬
ren 44 Siedlerhäusern auf der Ulfiswiese (Neuftädter-
Siedlung), das aus dem Vundes-Wohn- und Siedlungs¬
fonds zugesicherte, auf den Siedlerhäusern hypothe¬
karisch sicherzustellende Darlehen im Gesamtbetrage
von 8 198.000.— aufzunehmen. Von den 44 Siedlerhäu-
fern sind gegenwärtig 17 bereits im Bau.

4. Hierauf genehmigt der Gemeindetag auf Antrag
des Bau- und Finanzausschusses ein zwischen der Stadt¬
gemeinde und Frau Elsa Seeber, geb. Lardschneider ab¬
geschlossenes Übereinkommen, demzufolge Frau See¬
ber der Stadtgemeinde ihre unmittelbar an die West¬
seite der Neustädtersiedlung angrenzenden Grundpar¬
zellen im Gesamtausmaße von 4 ka 80 a 14 in? gegen
ein flächengleiches Grundstück aus den sogenannten
Nißlgründen, die südlich der Arlberger Vundesstraße
liegen, überläßt. Diese Grunderwerbung dient der Stadt¬
gemeinde zur Fortsetzung der Stadtrandsiedlung im An¬
schlüsse an die bisher errichteten Siedlerstellen auf der
Ulfiswiese (Neustädter-Siedlung).

5. Der Gemeindetag bewilligt auf Antrag des Finanz¬
ausschusses als Veitrag der, Stadtgemeinde zu einem
Wettbewerbe für die Erlangung von Projekten für eine
Kongreß- und Festspielhalle am Bismarckplatz einen
Betrag von 8 1000.— und nimmt zur Kenntnis, daß
sich der Innsbrucker Verkehrsverein mit einem Beitrag
von 8 4000. — für die Durchführung des Wettbewerbes
beteiligt.

Verichterstatter Vürgerm.-Ftelw. Aöolf Platter

1. Der Gemeindetag genehmigt im Sinne eines An¬
trages des Finanzausschusses für die Vornahme wichtig
ger Renovierungsarbeiten im Freiherr v. Siebererschen
Jugendheim einen Kredit von 8 5000.—. Für die Be¬
deckung dieses Betrages ist, soweit sie nicht aus Ein¬
sparungen des Voranschlages für 1936 gefunden werden
kann, im Gemeindevoranschlage für 1937 vorzusorgen.

2. Der Gemeindetag erhebt den Antrag des Finanz¬
ausschusses zum Beschluß, demzufolge der Landeskom^
mission für Mutter- und Säuglingsfürsorge in Tirol als
Ersatz für die im Jahre 1934 wegen Geldknappheit der
Gemeinde nicht ausgezahlte Subvention von 8 1500.—
eine einmalige Zuwendung von 8 1000.— bewilligt

wird. Diese Ausgabe ist zu Lasten des Kapitels „Städti¬
sches Wohlfahrtsamt" zu verrechnen.

3. Der Gemeindetag stimmt auf Antrag des Finanz¬
ausschusses der Einverleibung des Pfandrechtes für
eine Forderung der Städtischen Sparkasse an erster
Stelle und der Eintragung des Pfandrechtes für die
Schweizer Frankenanleihe zu Gunsten der Tirolischen
Landeshypothekenanstalt an zweiter Stelle in E. ZI. 693
und 694/11 K. G. Innsbruck (Bundesvolizeidirektion
und Kaserne) zu.

4. Der Gemeindetag beschließt auf Antrag des Fi¬
nanzausschusses, für die Vornahme notwendiger Um¬
bauten im Pfarrhause Pradl einen Gesamtkredit von
8 500.— zu bewilligen.

5. Der Gemeindetag bewilligt auf Antrag des Finanz¬
ausschusses einen außerordentlichen Kredit von Schil¬
ling 10.000.— für Zwecke der Trinkwasserversorgung
der Hörtnagl- und Neustädtersiedlung. Dieser Betrag ist
an die Gemeinde Hötting nicht in barem, sondern im
Kompensationswege abzustatten. Die Bedeckung der
restlichen 8 10.000.— ist aus dem Erlös des Verkaufes
von städtischen Grundparzellen in der Hörtnaglsiedlung
zu finden.

Die Verpflichtung der Stadtgemeinde zur Leistung
eines Beitrages von 8 20.000.— ergibt sich aus dem
zwischen der Stadtgemeinde Innsbruck und der Ge¬
meinde Hötting am 23. Oktober 1934 abgeschlossenen
Übereinkommen über die Herstellung der Trinkwasser¬
versorgung für die beiden genannten Siedlungen.

6. Auf Antrag des Finanzausschusses stimmt dev
Gemeindetag zur Bekämpfung der in Innsbruck immer
unerträglicher werdenden Katzenplage, die sich insbe¬
sondere im Schwunde von Singvögeln bereits bemerk¬
bar macht und die sich bei der massenhaften Vermehrung
dieser Tiere auch durch die Lärmbelästigung in den
Nacht- und Morgenstunden unangenehm äußert, der
Einführung einer Katzensteuer grundsätzlich zu und be¬
auftragt das Amt, an die Tiroler Landesregierung um
die Schaffung der gesetzlichen Grundlagen für die
Katzenbesteuerung heranzutreten.

In der Wechselrede wird ausgesprochen, daß Katzen,
die von Landwirten und Siedlern zur Mäusevertilgung
gehalten werden müssen, von der Besteuerung ausge¬
nommen werden.

7. Der Gemeindetag bewilligt auf Antrag des Finanz¬
ausschusses einen Nachtragskredit von 8 1580.26 zu den
Personalauslagen des Jahres 1936. Einige Beschlüsse
des Gemeinderates zum Veförderungstermin Juli 1936
haben gegenüber den veranschlagten Personalkrediten
einen Mehraufwand in der genannten Höhe verursacht.

8. Der Gemeindetag genehmigt auf Antrag des Fi¬
nanzausschusses einen außerordentlichen Kredit von
8 1000.— Zur Anschaffung eines neuen Gasheizkessels
für die städtische Herberge an der Hunoldstraße an
Stelle des infolge vieljähriger Verwendung unbrauch¬
bar gewordenen Warmwasserbereiters. Die Installation
hat das städtische Gaswerk gegen Übernahme des alten
Warmwasserapparates und ohne Anrechnung von Ko¬
sten auszuführen. Die Bedeckung des noch offenen Be¬
trages von 8 540.— ist aus den der städtischen Herberge
für 1936 zur Verfügung stehenden Krediten zu finden.

9. Auf Antrag des Kultur- und Finanzausschusses be¬
schließt der Gemeindetag, dem neuen Pächter des Inns¬
brucker Stadttheaters, Direktor Paul Heller, für 1936