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Amtsblatt 1936 Nr. 08 - Amtsblatt der Landeshauptstadt Innsbruck
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Nr. 8

15. August 1936

2. Jahrgang

Innsbrucker Gemeinöetag

sechste sltzung am 4. August 7j>5<5

Auf Einladung des Herrn Bürgermeisters Franz
Fischer versammelten sich am 4. August 1936 die VNt'
glieder des Innsbrucker Gemeindetages im Adlerfaal
des Stadtsaalgebäudes, um über eine Reihe von Anträ¬
gen des Gemeinderates und der Ausschüsse des Ge¬
meindetages zu beschließen.

Verichterstatter Bürgermeister Kranz Ascher

1. Mit Beziehung auf die vom Gemeindetag in feiner
letzten Sitzung grundsätzlich gebilligten Vorschläge des
Kulturausschusses über die auf dem Gebiete des Fami¬
lienschutzes von der Stadtgemeinde Innsbruck zu er¬
greifenden MajßMhmen berichtet der Bürgermeister,
daß die amtlichen Erhebungen über die finanziellen
Auswirkungen der Anträge des Kulturausschufses in
vollem Gange sind. Nach dem gegenwärtigen Stande
befinden sich in Innsbruck 431 Familien mit 4 und mehr
Kindern, und zwar:

242 Familien mit je
102 Familien mit je
45 Familien mit je
23 Familien mit je
12 Familien mit je
5 Familien mit je
1 Familie mit
1 Familie mit

4 Kindern

5 Kindern

6 Kindern

7 Kindern

8 Kindern

9 Kindern
10 Kindern
12 Kindern

Weiters haben sich Familien, die zwar nach Inns¬
bruck beheimatet, die aber auswärts wohnhaft sind, an
die Swdtgemeinde um Einbeziehung in die Aktion für
kinderreiche Familien gewendet. Auch in diefer Hinsicht
sind noch Vorerhebungen notwendig. Die ganzen Vor¬
arbeiten sind von einem solchen Umfange, daß die end¬
gültige Beschlußfassung im Gemeindetage über die An¬
träge des Kulturausschusses nach vorheriger Behand¬

lung in den zuständigen Ausschüssen erst nach den Som¬
merferien möglich werden wird.

2. Den von der Bevölkerung mit lebhafter Befriedi¬
gung begrüßten Abschluß eines Freundschaftsvertrages
zwischen der österreichischen Bundesregierung und der
deutschen Reichsregierung nimmt der Finanzausschuß
zum Anlaß, dem Gemeindetage vorzuschlagen, zur im¬
merwährenden Erinnerung an diese geschichtliche Frie¬
denstat die Vollendung der Pradler Doppelhaupt- und
Volksschule, die von der Stadtgemeinde als Folge der
hereinbrechenden Wirtschaftskrise sowie der Auswir¬
kungen der politischen Unruhen immer wieder aufge¬
schoben werden mußte und die besonders in letzter Zeit
in zahlreichen Zuschriften aus der Bevölkerung drin¬
gend gefordert wird, zu beschließen. Die steigende Ten¬
denz der städtischen Einnahmen würde die Stadtge¬
meinde ohneweiteres in die Lage versetzen, aus Eigenem
die Mittel für die Fertigstellung der Schule aufzubrin¬
gen, doch will die Stadtgemeinde ihren Bürgern die
Gelegenheit geben, durch Zeichnung einer Bausteinan¬
leihe den Regierungen in Oesterreich und im Deutschen
Reiche in sichtbarer Weise Dank und Anerkennung für
das Friedensabkommen abzustatten.

Demgemäß beschließt der Gemeindetag:

a) Zum Zwecke der Fertigstellung der Pradler Haupt¬
schule wird die Bevölkerung eingeladen, sich an der
Aufbringung der notwendigen Baumittel mit dem
Höchstbetrage von 8 500.000.— zu beteiligen;

d) die Schule wird zur Erinnerung an den Freund¬
schaftsvertrag mit dem Deutschen Reiche vom 11. Juli
1936 in Hinkunft den Namen „Dr.-Schufchnigg-Schule"
tragen und wird eine Gedenktafel am Eingange der
Schule die Erinnerung daran festhalten;

o) damit sich alle Teile der Bevölkerung an der Auf¬
bringung der Mittel beteiligen können, werden Bau¬
steine im Werte von 8 10.—, 8 100.— und 8 1000.—
ausgegeben;