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Amtsblatt 1936 Nr. 08 - Amtsblatt der Landeshauptstadt Innsbruck
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Amtsblatt Nr. 8

aus Mtteln der Stadtgemeinde eine Subvention von
8 3000.— Zu bewilligen, da die für das Jahr 1936 noch
zu erwartende Vundessuovention auf Grund eines sgt.
Beschlusses des Gemeindetages zur Deckung der rück¬
ständigen Sozialversicherungsbeiträge des ausgeschiede¬
nen Theaterdirektors Paul Kolkwitz zu verwenden ist.

10. Der Gemeindetag erhebt den Antrag des Finanz¬
ausschusses zum Beschluß, wonach zu dem im Jahre
1935 für den Wertungsabfahrtslauf vom Pfriemesköpfl
^I8-Standard-Strecke) vorgesehenen Betrag von
8 4000.— ein Nachtragskredit von 8 700. -, bewilligt
wird.

Die Ursache für die Kreditüberfchreitung liegt haupt¬
sächlich in der wider Erwarten außerordentlich starken
Beteiligung und der damit verbundenen erhöhten An¬
zahl der zur Verteilung gelangten Leistungsabzeichen.

11. Auf Antrag des Finanzausschusses genehmigt der
Gemeindetag die Abschreibung uneinbringlicher und
zum Teil aus früheren Jahren stammender Metzins¬
rückstände im Gesamtbetrage von 8 3600.44.

12. Der Gemeindetag setzt auf Antrag des Finanz¬
ausschusses die Ankündigungsabgabe für Flugzettel, die
durch Verteiler in den Straßen an das Publikum aus¬
gegeben werden, mit 20 g für den Quadratmeter fest.
Bei Massenauflage wird eine Ermäßigung gewährt, und
zwar bei einer Auflage von 2000 Stück angefangen für
je weitere 2000 Stück ein Nachlaß von 10 Prozent bis
zum Höchstausmaße des Nachlasses von 50 Prozent.

Die Berechnung der Ankündigungsabgabe geschieht
in der Weise, daß die Flugzettel nach Größe und Stück¬
zahl multipliziert und dann von jedem zur Verteilung
kommenden Quadratmeter 20 g eingehoben werden.

Zum Zwecke der Kontrolle wird für kleinere Men¬
gen festgelegt, daß dieselben mittels der vorhandenen
Perforiermaschine mit dem Aufdrucke Stadtmagistrat
Innsbruck" versehen werden. Zum Zwecke der weite¬
ren Kontrolle und Bemessung der Ankündigungsabgabe
sind die Steuerpflichtigen verhalten, die Rechnung der
Druckerei vorzulegen, damit die Zahl der zur Ver¬
teilung gelangenden Reklamezettel einwandfrei festge¬
stellt werden kann.

Die Perforierung von Flugzetteln in Massenauflage
hat wegen der Unmöglichkeit der technischen Durchfüh¬
rung zu unterbleiben.

13. Der Gemeindetag genehmigt hierauf über Antrag
des Finanzausschusses vorbehaltlich der Uebervrüfung
durch die städtische Kontrollstelle den vom Amte vor¬
gelegten Rechnungsabschluß der Stadtgemeinde Inns¬
bruck für das Jahr 1935. Nach Vorliegen des Ueber-
prüfungsberichtes der städtischen Kontrollstelle wird sich
der Gemeindetag mit dem Rechnungsabschluß noch
näher befassen.

14. Der Gemeindetag genehmigt auf Antrag des Fi¬
nanzausschusses für die Bezahlung des Orchesters des
Innsbrucker Musikvereins einen Nachtragskredit von
8 5000.—. Diese außerordentliche Ausgabe wurde vor¬
nehmlich deshalb notwendig, weil bei der Voranschlags¬
erstellung für das Jahr 1936 damit gerechnet worden
ist, daß das Orchester ab 1. Oktober 1936 zu bezahlen
sein wird und nicht schon ab 15. September 1936, wie
es in den später stattgefundenen Verhandlungen mit
dem neuen Theaterdirektor Paul Heller vereinbart
wurde.

15. Auf Antrag des Bau- und Finanzausschusses be¬
schließt der Gemeindetag, zur Vornahme unaufschieb¬
barer Instandsetzungsarbeiten im städtischen Anwesen
Weiherburggasse 4 einen außerordentlichen Kredit von
8 1020.— zu bewilligen.

16. Der Gemeindetag bewilligt auf Antrag des Fi¬
nanzausschusses zur Anschaffung eines neuen Vühnen-
teppichs und eines Staubsaugers für das Stadttheater
einen Gesamtkredit von 8 4000.—.

17. Der Gemeindetag genehmigt in Ergänzung zu
seinem in der Sitzung vom 8. Juli 1936 gefaßten Be¬
schluß über die Vornahme von Adaptierungsarbeiten im
städtischen Sanatorium einen in der Zwischenzeit vom
Amte ausgearbeiteten und vom Finanzausschuß gebil¬
ligten Finanzierungsplan.

Berichterstatter Ftabtrat Dr. Anton Melzer

1. Der Gemeindetag nimmt zunächst einen ausführ¬
lichen Bericht entgegen, in welchem der Berichterstatter
auf das Wesen und den Inhalt des zwischen der Stadt¬
gemeinde Innsbruck und Theaterdirektor Paul Heller
abzuschließenden Theatervertrages, betreffend die Ver¬
pachtung des Innsbrucker Stadttheaters eingeht. Hier¬
auf genehmigt der Gemeindetag den Theatervertrag in
der vom Rechtsausschuß beantragten Fassung.

Im Zusammenhange mit diesem Vertrag beschließt
der Gemeindetag die vom Rechtsausschusse vorgelegte
Hausordnung für das Innsbrucker Stadttheater, die
einen wesentlichen Bestandteil des Theatervertrages
bildet.

2. Im Anschlüsse genehmigt der Gemeindetag den
zwischen der Stadtgemeinde Innsbruck und dem Inns¬
brucker Musikvereine abzuschließenden Vertrag, betref¬
fend die Anstellung und Bezahlung des Orchesters, ge¬
mäß den Anträgen des Rechtsausschusses.

Der Innsbrucker Musikverein verpflichtet sich, für
die Zeit vom 15. September 1936 bis 15. Mai 1937 dio
nötige Zahl von Musikern — insgesamt mindestens
28 Personen —, anzustellen.

Die Stadtgemeinde leistet zur Deckung der Kosten des
Orchesters einschließlich aller Versicherungsbeiträge für
die 8 Monate, in denen es mich diesem Vertrage zu be¬
stellen ist, je 8 8000.—.

Wenn der Vertrag bis zur jeweiligen Beendigung der
achtmonatlichen Spielzeit von keinem der beiden ver¬
tragschließenden Teile gekündigt wird, gilt er stillschwei¬
gend für eine weitere Spielzeit von acht Monaten als
verlängert.

Verichterstatter Htaötrat Otto Thonig

1. Der Gemeindetag beschließt auf Antrag des Vau-
ausschusses, die baureifen Gründe auf den Kriegerheim¬
stätten und an der Amraser Stadtgrenze in Pradl in
der Zeit vom 8. Juli bis 31. Dezember 1936 nicht um
8 9.—, sondern um 8 7.— für den Quadratmeter käuf¬
lich abzugeben.

Diese Ermäßigung entspricht dem vom Gemeindetag
in der Sitzung vom 8. Juli 1936 gefaßten Beschluß, dem¬
zufolge zur Belebung der Bau- und Siedlungstätigkeit
im Stadtgebiete für Neubauten an Straßen, die mit
Versorgungsleitungen für Wasser und Kanal versehen
sind, bis 31. Dezember 1936 die Anliegerbeiträge für
Wasser und Kanal nachgesehen werden.