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Erscheint einmal imMonat.Vlgugssip.
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Nr. 9
15.
September 1937
3. Jahrgang
Innsbrucker Herbstmesse
Herr Bürgermeister Franz Fischer hielt am 13. September 193?
im österreichischen Rundfunk gelegentlich der Eröffnung der
Herbstmesse folgenden Vortrag:
Wenn auch ein 15jähriges Bestehen noch kein Jubi¬
läum von besonderer Bedeutung darstellt, so ist es doch
wohl am Platze, zurückzuschauen auf die letzten 15 Jahre
Innsbrucker Messe, um als sorgfältiger Kaufmann zu
prüfen, ob die Einrichtung im Laufe der Jahre ihre
Pflicht erfüllt und der in sie gesetzten Erwartung ent¬
sprochen hat. Ich freue mich, daß ich nicht nur aus eige¬
ner Beobachtung, fondern aus vielen hundert Zustim¬
mungen interessierter Wirtfchaftskreife die Feststellung
machen kann, daß sich die Innsbrucker Herbstmesse be¬
währte, daß sie die Erwartungen erfüllte und weit
mehr von wirtschaftlicher Bedeutung für das Land ge¬
worden ist, als die Gründer seinerzeit annehmen konn¬
ten.
In der Gründungszeit der Innsbrucker Herbstmesse
bestand bei uns eine scheinbare Konjunktur. Die Folgen
der Inflation brachten ein unverhältnismäßig rasches
Steigen der Produktion und des Umsatzes mit sich. Es
war begreiflich, daß zu jener Zeit in allen größeren
Wirtschaftsgentren Einrichtungen geschaffen wurden, die
dem Kaufmann, dem Gewerbetreibenden, dem Indu¬
striellen, aber auch dem Bauern die marktmäßige
Schaustellung seiner Produkte erleichtern und dem Käu¬
fer durch die Zusammenfassung der gesamten Produk¬
tion die Auswahl und die Preisgestaltung anschaulicher
und bequemer darbieten.
Die steigende Produktion, insbesondere bei der Land¬
wirtschaft, brachte bedeutende Investitionen mit sich
und es war deshalb verständlich, daß der ursprüngliche
Plan der Innsbrucker Messe insbesondere auf die
Landwirtschaft und tirolische Bodenkultur abgestellt
war. So kam es auch, daß die ersten Messen in Inns¬
bruck einen überwiegend landwirtschaftlichen Eindruck
machten, da sowohl die Schaustellung der agrarischen
Produkte als auch die messemäßige Darbietung land¬
wirtschaftlicher Industrie- und Gewerbeartikel den über¬
wiegenden Teil des Gesamten bestritten. Mit aufrich¬
tiger Genugtuung kann ich heute auch feststellen, daß
wir unserer Tradition treu geblieben sind, der Beschei¬
denheit der alpenlä'ndischen Bevölkerung Rechnung ge¬
getragen haben und in erster Linie immer den Charak¬
ter der Vodenständigkeit, niemals aber einen Anflug
von kommerzieller Großmannssucht gezeigt haben.
Wir haben uns damit begnügt, den Beweis zu erbrin¬
gen für den Tiroler Arbeitswillen und die unbeug¬
same Schaffenskraft aller unserer produzierenden
Stände.
Der rasche Auftrieb der gesamten Wirtschaft, die
mit ungewöhnlichem Tempo fortschreitende Entwick¬
lung der Technik in Industrie und Gewerbe, die Ent¬
wicklung des Handels und nicht zuletzt die zuneh¬
mende Bedeutung des Fremdenverkehres verlangten
selbstverständlich eine bewußte Eingliederung in den
Messegedanken. Und so kam es, daß die verschiedenen
Messen immer wieder ein ziemlich treues Spiegelbild
der Gesamtwirtschaft des Landes geworden sind. Im¬
mer wieder konnte man an der Zahl der ausstellenden
Produktionsgruppen erkennen, welcher Teil der tiroli¬
schen Wirtschaft sich im Aufbau befindet.
Heute kann mit lebhafter Befriedigung festgestellt
werden, daß die Innsbrucker Herbstmesse ein bedeu¬
tungsvoller und wirtschaftlicher Faktor geworden ist.
der nicht nur für Produktion und Verbrauch von Be¬
deutung, sondern auch für die gesamte Bevölkerung
von erzieherischem Werte geworden ist.
Eine besondere Note erhielten unsere Messen immer
dadurch, daß sie der Mittelpunkt verschiedener Sonder¬
ausstellungen waren. Viele Gebiete des Kultur- und
Wirtschaftslebens Tirols verlangten manchmal fast mit
unwiderstehlichem Zwange gezeigt zu werden, um an-
'chaulich und lehrreich zusammengefaßt, vor den Ve-
chauer zu treten und auf diese Weise inniges Ver-
tändnis für die eigene Art und die Lebensgewohnhei¬
ten unseres Volkes zu fördern. Ich erinnere an die vie¬
len Ausstellungen, die für manche Gebiete wie Haus¬
halt, Hygiene, Verkehr, Wohnkultur, Jagd- und
Schützenwesen, Feuerwehrwefen u. ä. beispielgebend
und überaus fördernd waren.
So ist es eine Selbstverständlichkeit, daß auch bei der
diesjährigen, der 15. Innsbrucker Herbstmesse, das Ge-
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