/ 8 pages
Amtsblatt 1947 Nr. 07 - Amtsblatt der Landeshauptstadt Innsbruck
Search


Seite 2

Amtsblatt der Landeshauptstadt Innsbruck

Nummer

gen, bei jeder Gelegenheit zu schimpfen, selbst einmal
drei oder vicr Monate den Dienst eines Beamten ver¬
sehen, nm zu begreifen wie schwer es ist, wenn nichts
vorhanden ist, dauernd „nein" zu sagen.
Die Bevölkerung kann die Versicherung entgegenneh¬

men, daß es der Augestelltcnscbaft der Stadtgemeinde
Innsbruck prende machen würde, wenn sie statt des
mühseligen Vaborierenv von einem Tag aus den an¬
deren in ruhiger und znfriedener Arbeit nnseren bevor¬
stehenden großen Aufgaben dienen könnte.

Gemeinderatssihung am 20. Juni 1947

Der Bürgermeister sprach zu Beginn der Sitzung
über das Ergebnis einiger Anträge, die in früheren
Gemcinderatssitzungcn eingebracht worden waren.
Zum Antrage des GR. Schneider und Genossen wegen
der Freigabe von Spcrrschillingen zur Bildung eines
Wiederaufbanfonds hatte das Vundcsministerium für
Finanzen mitgeteilt, daß Ansucben um Bewilligungen
nach dem Schillinggefetzc einem Ministcrratsbcschlusse
zufolge nicht behandelt werden können. Einem Wun¬
sche der GR. Oberhammer entsprechend wird die Glas¬
veranda des K-indcrtagesheimes Mariahilf in Ziegel¬
mauerwerk neu gebaut. Anf eine Anfrage des Stadt¬
rates Thoma und Genossen war von der Post- und
Telcgraphcndirektion die Mitteilung eingelangt, dasi
das Post- nnd Telegraphenamt Innsbruck 5 (Wiltcn)
voraussichtlich bis Mitte Juli 1917 eröffnet wird.
Dem Antrage der GR. Kaiser und Genossen, jedes
Jahr mindestens einen städtischen Kindergarten zu er¬
richten, hatten der Wohlfahrts- und der Finanzaus-
schust zugestimmt, die Ausführung wird vor allem eine
Frage der Finanzen und des Materials sein. Nach¬
dem der Bürgermeister noch zu einem Antrage, den
GR. Loreck und Genossen wegen der Ausschmückung
des Walthcrparkes eingebracht hatten, Stellung nahm,
wandte sich GR. Lorcck in einem weiteren Antrage da¬
gegen, dasi die Tchnlen erst am 19. Juli 1917 ge¬
schlossen werden. Zu diesem Puukte nahmen die
GR. Oberhammer> Falgcr und Strobl Stellung.

GR. Gastl bcscbwcrte sich über unpassende Äußcruu-
geu von Lehrpersonen; der Bürgermeister erklärte sich
bereit, die Angelegenheit zn untersuchen. Außerdem
erkundigte sich GR. Gastl nach einem vor einiger Zeit
eingebrachten Antrages über die Bildung von Kom¬
missionen znr Überprüfung des Wohnraumbedarfes.
Der Bürgermeister antwortete, dasi diefer Antrag nicht
von allen drei Parteien gebilligt wurde, und daher
nicht weiter behandelt werden konnte.

Stadtrat Klappholz wandte sich gegen die „Landeo-
leitung der Heimkchrcr-Hilfs- und Betreuungsstellen
für Tirol" wegen einer Wohnnngsangelegcnheit, zu
der der Bürgermeister eine anoführlicbe Aufklärung
gab. Auch Stadtrat Sigl nahm dazu Stellnng.

Auf die Anfrage des GR. Stenieo, weshalb die von
ihm beantragte Bildung einer Banberatungsstellc nw
terblieb, versprach der Bürgermeister, der Sache nach¬
zugehen.

Stadtrat Wilbergcr und GR. Pcttauer befaßten sicb
ausführlich mit der Brennstoffvcrsorgung. Stadtrat
Wilbergcr, der auch über die Ernährung sprach, stellte
einen Dringlichkeitsantrag, in dem der Bürgermeister
ersucht wurde, sich der Brcnnstoffvcrsorgung besonders
anzunehmcu. Nach einer eingehenden Darlegung der

Vrcuustofflage durch den Bürgermeister wnrde de»
Dringlichkcitsantrag einstimmig angenommen.

Ein Antrag des GN. Dipl.-Ing. Mayr und Genos¬
sen, für die Wandmalerei im städt. Fremdenverkehrs-
amte einen öffentlicbcu Wettbewerb auszuschreiben,
wurde dem Bauauosclmsi uud dem Ausschuß für An¬
gelegenheiten der Kuust, der Wissenschaft und der Kul¬
tur, eiu Autrag der GR. Oberbammer nnd Genossen
über die Verschönerung der öffentlichen Plätze und
Anlagen dem Bauausschuß zugewiesen.

Einen weiteren Antrag der GR. Oberhammcr und
Genossen über die bevorzugte Behandlung kinderreicber
Familien erhielten der Finanzausschuß und der Aus¬
schuß für Angelegenheiten der Kunst, der Wissenschaft
nnd der Kultur.

Für den Ansban des städtischen Ingendhortes
Kaysergarten wnrden :>l.ftO0 3, für den Abbrnch der
Gebäude der Gärtnerei Überbacher am Hohen Weg 15,
15.000 8 bewilligt.

Die für den verbilligten Strom- und Gaobc^ng
festgesetzte Einlommenogrenze wird auch dein verbil¬
ligten Lcbensmittelbeznge zugruudc gelegt.

Die Verg-Isel-Stiftung erbält monatlich l!<A) 8
zur Instandhaltung nnd Betreuung ihreo Gebietes.

Der Stadtrat wurde ermächtigt, den verbilligten
Stromtarif anf jnridische Personen auszudehnen,
wenn sie für wohltätige Zwecke arbeiten.

Die seinerzeit bewilligte Haftung für Darlehen zum
Wiederaufbau bombenbcscbädigtrr Wohnbanten wurde
auf Betriebe der Fremdenbehcrberguug erweitert.

Der Gemeinderat genehmigte ferner die Rechnungs¬
abschlüsse 191 l und 19 15 des Haushaltes der Stadt
Innsbruck uud beschloß, für den Auobau ciuzelucr
Wohunngen die Haftung für lNtt.OW 8 des für
Wohnbauteu bewilligten Wiederaufbaukredites zu
übernehmen.

Im Haushaltspläne l917 wnrdcn die Hanshalts¬
stellen 110 7 li (Aufgaben für Kricgobesä'ädigle und
Kriegshinterbliebene) nnd l l(1 7^ (Beitrag zum
Kricgsopferverband Kameradschaft Innsbruck) er¬
höht!

Für deu Foud städtischer Angestellter zur Anscbaf-
fuug von Bedarfsartikeln wmdc ein Beitrag bewilligt,
für gefe<>Iich uicht notn>endige Volts- und Hauptschul-
klasseu lonrden die Kosten übernommen.

Ferner wnrde ein Bescblnß über den Nacblaß der
Grundsteuer bombengescbädigter Viegensä'asten gefaßt,
für die städtischen Bediensteten uud Ruheständler
wurden Miudestbezügc festgesetzt.

Die Wasenmcister-, Markt-, Waage- und Kanal-
gebührcn lvnrden auf dao Anolnaß des ^»ahreo