/ 8 pages
Amtsblatt 1949 Nr. 11 - Amtsblatt der Landeshauptstadt Innsbruck
Search


Innsbruck

V j ch e I I> I ^' I !! Ill
Vczugopr^io !>
(3 i n z e l u u in in

!'. .">

ch r i f t l e l l n u g ^ R a t h a u e
Stock Zimmer Nr. l.i»0
c-ru spremer Nr. «371/190

Nulniner l!

November l <)4<)

^. Jahrgang

Bommer-Reisesaison

Dr. Dittniar Kettl.

Ende U148 ivar der Wiederaufbau so weit fortge¬
schritten, daß der Beschluß gerechtfertigt schien, das
städtische Fremdenverkehrsamt ans breiterer Basis
anfznbanen nnd die dazn erforderlichen Mittel bcreit-
znstcllcn. Es lonrdc nnvcrzüglich daran gegangen, die
für die Wintersaison 1!)-N)/50 unbedingt erforderlichen
Maßnahmen ein;nleiten nnd dann vor allein die
Sommerreisesaison 1 !)49 vorzubereiten.

Gaststättenverzeichnisse, geschmackvolle Prospekte
nnd Plakate, die den internationalen Anfordernugcn
entsprechen, mußten in großer Zahl aufgelegt wer
den nnd in acht Sprachen wnrde die Verbindung mit
über 1700 Reisebüros in aller Welt hergestellt.' Die
zehn abgelaufenen Jahre hatten fast alles zerschlagen
und es mnßte vielfach von vorne begonnen werden.
Eine Unmenge von Vorfragen mit den einzelnen Bü¬
ros waren zu klären nnd eine Unmeuge unsichtbarer
Arbeit zu leisten, bis das Propagandamaterial iu
der ganzen Welt anfgelegt war und sich der Reise¬
lustige überall iu großen Zügen über Innsbruck und
Igls informieren konnte.

Aber anch au Ort nnd Stelle mnßte die Reise¬
saison vorbereitet werden nnd dies geschah dnrch die
„Stadtbildaktion", die sich für Innsbruck ein saube¬
res nnd gefälligem Straßenbild nnd für Igls wieocr
das Ansehen nnd die Voranssehnngen eines iuter-
uatioualeu Kurortes zum Ziele sehte. Dieses Ziel
wurde durch die intensive Zusammenarbeit einer gro¬
ßen Zahl von Dienststellen einerseits nnd der Privat
initiative andererseits iu einem großen Ansmaße er
reicht. Es wnrde dies von den fremden uud iusdc
sonders von denen, die in den vergangenen Jahren
öfters nach hier gekommen waren, immer wieder fest
gestellt.

In die ^eil dieser Arbeiten sielen die besuche einer
größereu Zahl vou Reisebürodirektoren aus verschie
denen Ländern, die Möglichkeit zn wertvollem Mei-
nungsanstansch uud Aurelumgeu boten, denn gerade

ans diesem Arbeitsgebiete ist es notwendig, die Wün¬
sche und den Geschmack des Anslandcs zu keunen.

Endlich kam dann die Sommerreisesaison nnd mit
ihr das pulsierende Lebeu des iuterualioualeu Frem¬
denstromes mit seinem Sprachengewirr und den
^nxnswägen ans aller Herren Länder. War vorher
die Sorge, ob Wohl genügend Fremde kämen, so galt
es nun oft die Frage, wohin nnr mit den Gästen,
die mit der Bahn, im Anto oder im Flngzeng nach
hier kamen, zu lösen. In den Monaten Juni bis Sep¬
tember wnrden in Innsbruck und Igls 143.483
Fremdeuüberuachtuugeu gezählt, vou denen auf Aus¬
länder von über 30 Staaten 7^.7!>2 entfielen, wob^i
die Übernachtungen in Privatquartieren nicht berück¬
sichtigt sind, weil diese bisher nicht erfaßt werden konn¬
ten. Ini Jahre U)48 waren für denselben Zeitraum
l)7.0l>4 Übernachtungen festzustellen, von denen auf
Ausländer 28.118 eutfieleu. Aus den angezeigten
Zahlen ergibt sich, daß bei den Inländerübernachtun¬
gen ein geringfügiges Absinken zu verzeichnen ist,
während die Zahl der Ansländcrübernachtnngcn fast
ans das Dreifache anstieg. Die nähere Untersuchung
dieser Zahlen ergibt weiters, daß sich die Strnktnr
des Reiseverkehrs nach dem .Nrieg auch erheblich ge¬
ändert hat uud zwar insoferue, als im Durchschnitt
nnr mehr kurzfristige Aufenthalte festzustellen sind,
weil der Reisende das Bestreben hat, in kürzester Zeit
eine möglichst große Anzahl von Orten ;n bereisen.

Innsbruck ist es in der abgelaufenen Reisesaison
anch gelungen, seinen Rnf als Kongreßstadt weiter zu
begründen. Eine Reihe von internationalen Kongres
sen sind zur vollsten Zufriedenheit der Teilnehmer
abgerollt, deren ^rößler die Generalversammlung der
europ. ^andwirlschaft mit 100 Teilnehmern war.

Inzwischen ist es wieder rnhig geworden in den
Straßen unserer Stadt nnd wir haben alle nur uu
gern Abschied genommen von dem wirbelnden Trei¬
ben, an das nnr nns so rasch gewöhnt haben.

Seit Juli siud aber bereits wieder die Vorarbeiten