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Amtsblatt 1952 Nr. 05 - Amtsblatt der Landeshauptstadt Innsbruck
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Nummer 5

Mai 1952

l 5. Jahrgang

^osef ^eitgeb

3n der Mittagsstunde des 9. April Ist, im 55. Lebensjahr, der weit über ^sirol hinaus
bekannte dichter Dr. Josef i^eitgeb nach längerem schwerem beiden aus diesem Qeben geschieden.

Don tirolischen Eltern entsprossen, war er als ältester von 4 Geschwistern am 1V. August
1897 in Mschofshofen, wohin sein aus Südtirol stammender Dater Alfred L.eitgeb als Wahn-
beamter für kurze Zeit verseht war, geboren. Seine Mutter namens Maria geb. k^aas war
eine Zlllertalerin. Ähnlich lautet die Abstammung seiner Großeltern? während die Großväter
das Stschland ihre Heimat nannten, entstammten die Großmütter dem 3nn-- und Stanzertale.
3m ^ahre 1899 übersiedelte die Familie l^eitgeb aus dem Salzburgischen nach Innsbruck, wo
sie eine dauernde Heimat fand, ll)ier verbrachte Josef seine Jugendzeit. Die Volksschule in der
L.eopoli>straße war die Stätte, wo er sich sein erstes Missen holte. Islach dem 19O6 erfolgten
ü^ode seiner Mutter wurde er durch vier Jahre Zögling des Siebererschen Waisenhauses)
1911 verlor er auch' den Dater. Dli der Zeit von 1908 bis 1915 besuchte er mit großem Orfolg
das humanistische Gymnasium in Innsbruck, das er im Sommer 1915 mit vorzeitiger Kriegs-
matura mit Auszeichnung abschloß, hierauf trug er durch drei harte 5?riegsjahre den Rock eines
Aaiserjägers vom 1. Regiment und holte sich an der Südtiroler Iront und in der Hauptsache
als Pasubiokämpfer mehrere' ^lapferkeitsauszeichnungen, darunter auch die große und zweimal
die kleine Silberne. Als Leutnant kehrte er in das Zivilleben zurück, studierte Germanistik
und schließlich Jus; sein Vrot verdiente er sich als tiroler i^andesangestellter im ^laßamt und
Gesundheitsamt. 3m Schuljahr 1921/22 absolvierte er den Abiturientenkursuo an der hiesigen
Lehrerbildungsanstalt, um bereits im darauffolgenden Jahre die Dolksschullehrerstellc in Schwend
bei Müssen zu übernehmen. 1923/24 befand er sich in gleicher Eigenschaft in ü>all und nach
einer bedenklichen (?rkrankuny und Miedergcnesung von 1924 bis 1928 an der Volksschule in
Untcrberg (StcfanobrüLc). So zwischendurch holte er sich im ?ahre 1925 den Dol'tor ?uris
und im gleichen >"ahre hielt er l!)ochzeit. 1928 legte er die Abschlußprüfung zur l^ehrbefähigung
an l!>auptschulen ab, worauf er ,n den Lehrkörper der üiauptschule in der 7Nüllerstraßc eintrat,
um später an die l!)auptschulc l!)ötting zu übersiedeln, ^ild '^^ beginn des zweiten Welt¬
krieges rückte er als Oberleutnant zu einer Nachrichtenabteilung nach Salzburg ein und zog als
Hauptmann gegen Nußland, wo er in der Gegend um 5iiew Dienst tat. 1943 erfolgte seine Ver¬
setzung nach Salzburg und während des letzten /^riegojahrea stand er ala Kommandant einer
Funkstelle in Innsbruck. Ebenso war sein älterer Sohn Christoph zu den Massen gerufen, der seit
1945 zu den vermißten gerechnet werden muß. Seit /Kriegsende bis zu seinem allzufrühcn