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Amtsblatt 1952 Nr. 01 - Amtsblatt der Landeshauptstadt Innsbruck
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Amtsblatt der Landeshauptstadt Innsbruck

Nummer

Aus dem Gemeinderat

Am 20. Dezember trat dor Gemeinderal zu seiller
letzten Sitzung im Jahre 1951 zusammen.

Bürgermeister Dr. Grcitcr eröffnete die öffentliche
Sitzung mit einem Nachruf für den im Oktober im
Alter voir 55 Jahren plötzlich verstorbene!: ehemali¬
gen Gcmciudcrat Alois Stolz. Außerdem drückte
Bürgermeister Dr. Grcitcr feine Mückwünsche GR.
Pettaner znm 50. und GR. Dr. Seykora zum 30. Ge¬
burtstage aus und beglückwünschte GR. Ing. Händl,
der einen: schweren Anwunsall heil entronnen war.

^)tach einem Rückblick auf die Arbeit des Gemeinde-
rates im Jahre 1951 gab Bürgermeister Dr. Greiter
bekannt, daß StR. Äiaier in der gegenständlichen
Sitzung durch Kurt Zeidlcr vertreten werde.

In einer Anfrage an den Biirgcrmeistcr nahm
GN. Dipl.-Ing. Roschc gegen den' Platz Stellung,
aus welchem der Friedhof in Igls entstehen soll. In
seiner Erwiderung stellte Bürgermeister Dr. Grciter
fest, daß eine Besprechung mit Vertretern von Igls
stattgefunden hatte, daß aber dcr Stadtrat nach Be¬
sichtigung des Geländes eine Änderung des Vcr-
dannngsftlancs nicht vorschlagen könne.

GN. Kaiser erinnerte an den Antrag, den sie in
ei>ler früheren Gemeinderatssitznng gestellt hatte, die
Wohnnngsnchcnden der Stadt statistisch zn erfassen,
wobei Personcnzahl der Familien, Alter und Ge¬
schlecht der Familienmitglieder aufscheinen sollen.
Bgm.. Stello. Süß wies darauf hin, daß die verlangte
Statistik wertvoll wäre, aber eine znsätzlichc Aufgabe
des Wohnungsamtes bedeute nnd nicht unbedingt
notwendig sei, weil dcr wenige Wohnraum auch aus
Grnnd der vorliegenden Unterlagen vergeben werden
kann.

Ein Antrag der GR. Kaiser und Gen., die im
Jahre 1948 vom damaligen Chef der französischen
Besatzllligslliacht, General Bethouart, der Stadt für
den Wiederanfban znr Verfügnug gestellte Million
Schilling für die Errichtung des Killdergartens, ver-
bundcn mit einem Tagesheim, in: Pechegartcn zu
verwenden, wurde den: zuständigen Ausschuß zuge¬
wiesen. GR. Napoldi und Gen. beantragten Weih-
nachtszuwendungen für die Kinderheime Holzhain
und Mariahilf, GR. Hagleitner und Gen. Weih
nachtszuweuduugcu für die Insassen des Obdachlosen-
Heimes. Ein Antrag, darüber die Debatte zu eröffnen,
fand keine Mehrheit, worauf der Bürgermeister zum
erstell Antrag erklärte, daß er die Möglichkeit prüfen
werde, die elleruloseu Kinder der Heime besonders
zn bedenken.

Bürgermeister Dr. Greiter gab bekannt, daß eine
Zwischenbilanz über die Tpeudeu für die Opfer der
ilberschwemmuugeu in Oberitalicn mit 29. Novem
der 1951 die Beträge von 203.25!;.— Schilling nnd
5'.».<>:'0 Lire ergeben, hat. Nach längeren Aussührnn
gcn über den Stand der Lcbensmitlelversorgnng schlug
cv vor, die Beantwortung von Anfragen, die in frü
hcveu ^itzuugeu gestellt lvlirden, bis zur Gemeinde
ratssitznng ilber den Voranschlag zn, verschiebeil. Auf
eine feiuerzeitige Allfrage des StN. (Camper gab
Bürgermeister Dr. Greiter eiile Erklärung übcr die

Pacht des Gasthauses Bierwastl" durch die öster¬
reichische Volkspartei ab.

Es folgten Anträge des Stadtrates. Ein Grundver-
tauf au Balline ister A. Fcllner, die Erwerbung des
Wörle Grlllidstürkes ill der Roseggerstraße lourden
gelichmigt, eine!» Nlickstellnugsvergleich über das
Schelichcnstnel'sche Waiselchalls zngestimmt. Ill der
Frage der Auflösung des Landgutes Neichenau bean¬
tragte GN. Gcyr, die freiwerdendeu Gründe, solocit
sie nicht verballt werdeu, all Ballerll lorilermverpach-
tcu, loogegen Vglll.-Stellv. Flöckinger dafür eintrat,
daß die Gründe sür Bauzwecke erhalteu bleibeil. Die
Allgclegellhcit wurde zurückgestellt. Eiu Vorschlag der
Tiroler Gemeiunützisseu Wohllllllgsball- llild Sied-
lungs-Ges. m. b. ,s?. sur deil Bau von !i0 Wohuiingen
wlirde gebilligt.

Null den Brown-W'0veri-Wcr'kcn Ux'rdeii für
städtische Wohnungen 80 Elektroherde EKW. ange¬
kauft. Der Gemeinderat genehnligte nachträglich die
Platzordnung für die städtischen Sportplätze.

Im Hinblick ans die noch schwebendeu Beratuugeu
des Fiuauzalisschusses über den Voranschlag 1952
wnrde ein Vudgetprovisorilim bis 31. Jänner 1952
beschlossen.

Für das Jahr 1952 wurden die Richtlinien für die
Vergnügungssteuer festgesetzt. Nach längerer Aus¬
sprache wnrdc die Iahresrechuung 1949 für die Ho-
heitOvcrwaltuug einstimmig, für die Stadtwcrke mit
Mehrheit angenommen. Nach der Bcwillignng einer
Reihe von Nachtragskreditcn, uuter denen jene für
das Landesthcater, für die Vorarbeiten zn den Olym¬
pischen Spielen, die l900 in Innsbruck stattfinden
sollen, und für Modelle des Stadtbauamtes eine län¬
gere Aussprache auslösten, wurde dell Vorschriften
über die Nänmnilg vou Abort-, Klär uud Sicken
gruben, die Beförderung von Jauche und Stallmist
nnd das Ansgieszen voll Jauche im verballten Stadt¬
gebiete zugestimmt. Ebenso wurden die Fleischüber-
beschauorduung, die Hunoestenerordnuug lind die Gc-
tränkestenerordnung beschlossen. Ein Znsatzanlrag,
der eine Begünstigung für die Getränke ill Sana¬
torien illld Klankenhäufcru betraf, lourde dem Fi¬
nanzansschuß znr Übcrprüfnng zugewiesen.

Auf Antrag des Verkehrsansschnsses wnrde das
Fahrverbot in der St. N'ikolalis Gasse alifgehoben
nnd der Einbahnverkehr in der Richlnng oon Westen
ilach Ostell zilgelassen.

Für das Befahren des Müllergäßchens in Mühlan
mit lalldioirlschaftlicheil Traktoren können Ans-
nahmegenehlnigttngen erteilt U'erden, wenn die An¬
hänger eine bestimmte Höhe und Breite nicht über
schreiten.

Auf Antrag des ^anansschnsses wnrden die ^eil
bcbauungsplä'ne für Arzl liild den Saqgcn sowie
mehrere Ausnahmen vom Banverbot lind Verrin
gerung der vor^eschriebeneil Vorgarlentiese beloilligt.

An die öffentliche Tihnng schloß sich eiile knr;c vcr
trauliche an. Beide Tihnilgeil dauerten zusammen
l fiiilseill'halb Stnilden. Pz.