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Amtsblatt 1952 Nr. 12 - Amtsblatt der Landeshauptstadt Innsbruck
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Nummer

Dezember 1952

15. Jahrgang

Ansteigende Bedeutung der Werbung für unseren Fremdenverkehr

4200 Eisenbahn- und Flugkilomcter durch die
Schweiz, Frankreich, Belgien, Holland und Deutsch¬
land sowie 350 Kilometer in den Straßen der Städte
Zürich, Bern, Genf, Nizza, Marseille, Paris, Brüssel,
Antwerpen, Den Haag, Amsterdam, Hamburg, Düs¬
seldorf, Köln und Frankfurt liegen hinter mir. Zweck
der Reise war insbesondere

für die Wintersaison 1952/53 und den Sommer 1953,
in 161 Reisebüros.

Sind solche Wcr'bcreiscn notwendig? In welcher
Weise erfolgt die Bearbeitung eines Reisebüros? Und
sind auch nachweislich Erfolge feststellbar? Diese Fra¬
gen zu beantworten uud einige von den vielen Ein¬
drücken wiederzugeben, will ich in den folgenden Aus-
führnngcn versuchen.

Wenn man mit wachen Augen den werbcmäßigen
Einsatz der europäischen Frcmdcnverkehrsudcr ver¬
folgt, so ist lnan überrascht, welche überragende Be¬
deutung dem Fremdenverkehr auch von Staaten bei¬
gemessen wird, in denen er in der Gesamtvolkswirt¬
schaft lauge nicht den Rang eiuuimmt wie in Öfter
reich.

Zwischen Werbung und Verwirklichung einer Reise
liegt eine Reihe wichtiger Momente. Die Preisgestal¬
tung wird mehr denn je unter den Faktoren, die ein
Land für eine Reise interessant erscheinen lassen, ent
scheidend sein, da die soziale Struktur des Reisepubli
kums mit der Verbreiterung desselben einem Wandel
unterworfen ist. Immer mehr kann in den eingangs
aufgezählten Staaten beobachtet werden, das; der Ar
beiter Auslaudsurlaube verlangt. Die Billigk'its
rangfolge" unter den europäischen Reiseländer!! sieht
zur Zeit wie folgt aus: Jugoslawien, Spanien, Dster
reich, hart bedrängt von Deutschland (dies gilt aller
dings nicht für die Städte) nnd teilweise auch schon
don der Schweiz, die den Preisvorteil Österreichs oft
schon durch bessere und kürzere Verbindungen aus
gleichen können, uud dann Italien und Frankreich.

Die aufgezeigte Situation verlangt eine Intensi
vieruug und Konzentration nnserer Werbung, und
dies nmsomehr, als gerade die Schweiz nnd neuer
dings auch Deutschland eine überall sehr stark spür¬
bare Werbetätigkeit mit gewaltigen Werbemitteln be

treiben. Die Stadt Genf z. B. stellte neben der Erhal-
tuug des Verkehrsamtes dein Vcrkchrsverein für das
Jahr 1952 eine Subvention von 125.000 Sfr. zur
Verfügung.

Der Geschmack uud die Ausgestaltung des österrei¬
chischen Werbematt'rials sind überall angenehm aufge¬
fallen, wobei man ruhig sagen darf, daß die Werbung
des Landes Tirol mit seinen Fremdeuverkehrsortcn
weit vor allen anderen Bundesländern hervorsticht.

Die Werbemittel, die der Verkehrsvcrein Innsbruck,
Igls uud Umgebung herausgebracht hat, Haben all-
gemciu einen >gauz ausgezeichneten Eindruck hinter¬
lasse!: (der Sommerprofpckt 1951 uud der Winter-
Prospekt 1952/53 sind besonders hervorgehoben wor¬
den), der dnrch die regelmäßigen Versendungen noch
gesteigert wurde. Erfreulich war die Feststellung,
daß auch die Auflageichöhc der Prospekte Innsbruck
nnd Igls mit der von Schweizer Orten Vergleiche
aushalten kann, was sonst nicht immer zutrifft und
oft auch fehr große Lücken festgestellt werdcu müssen.

Die Frage, welches Land das beste Werbematerial
anbietet, kann so beantwortet werden, daß das Niveau
einer Reihe von Lä'ndcru sehr hoch und fast gleich ist,
daß man aber überall sehr gute Anregungen findet;
so wird z. B. als „nationale Besonderheit" allgemein
gelobt der Schweizer Hotelführer", die Karte für den
Automobilisteu, die in Frankreich vom Eommissariat
General an Tourisme ansgegebeu wird, und der Gl>
samtprospekt von Österreich.

In dem sich lanfeud verschärfenden >tout'nrrenz
kämpf „um deu Reisegasl" sind unsere Aktiva: der
landschaftlich besondere Reiz, die persönliche, behag
liche Atmosphäre, die jeder Reisegast dankbar empfin¬
det, die lebendige Propaganda der ungezählten Rei¬
fenden, die in den vergangeuen Rekordsaisonen in nn-
ser Land kamen, und immer noch interessierende, d. h.
günstige Preise, wobei aber nnter allen Umständen
immer daranf Bedacht genommen werden müßte, daß
die Leistungen auch wirklich den Preisen entsprachen.
Darüber hörte mau leider manche Klage. Sehr aner¬
kennende Worte waren allgemein immer wieder über
die erstklassigen Hänser zu höreu, die auch in Preis¬
licher Beziehnng im Verhältnis ;u gleiche» Häusern