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Amtsblatt 1953 Nr. 05 - Amtsblatt der Landeshauptstadt Innsbruck
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Nummer 5

Mai 1953

16. Jahrgang

Die Bewährung der neuen Patscherkofelrennstrecke bei den österreichischen
Staatsmeisterschaften im Schilauf 1953

Von MagistratsLat Dr. H. Rettmeyer.

Zum Ansiklang des diesjährigen Schiwinters er¬
scheint es angebracht, eine Nückschan ans das wich^
tigste nationale schisportliche Ereignis des Jahres zn

halten, HUinal ^jNIiischll'n ^pn Utl'rrl'ichischl'i? èssili-

chspch g h zn

h, Wl Aoiischon den österreichischen Schi¬
met st er schaffen 1953 nnd den für Iunsbruck geplan
ton Olympischen Winterispiclen! 1960 starke Zusanl-
meuhänge beste!hcn. Aus der Fülle von vorliegendem
Pressematerial, ans Anslsprachen mit maßgeblichen
Fachleuten nnd ans eigenen Veobachtnngen kann fol¬
gendes berichtet werden:

Als ini Somnier des Jahres 1952 nntcr dem Don¬
ner der SpTengstoGexplosionen die Arbeiten an der
„olympischen Piste" im Znsammeuwirken zwischen
Schiexperten, Fre i^v ill igen (ansländiische Studenten,
einheimische S ch iv er e i > i s a i i geh ö r i ge), fr a i izösisch e n
Pionieren, Patschertofelbahn, Verkehrsvereiu, Lau-
desjugendreserat und Stadtgenicinde Innsbruck lbe-
gönnen wnrden, 'schien es !wohl inanchmal dem Zu¬
schauer zweifelhaft, ob aus diesem steilen, mit Fels-
blöcken aller Großen 'beistände uen Geläude eine ideale
Rennstrecke geschaffen werden könnte.Allcn Schwierig¬
keiten zum Trotz gingen die in Angriff genommenen
Arbeiten in verständni^volleln Znsannnenwirken aller
Beteiligten so rasch nnd erfolgreich oorn'ärts,dasz biszn
der allzu früh einsehenden SchleclMvellerPeriodc im
Herbst daö gesteckte Ziel im großen und ganzen er-
reicht werden konnte. Nicht mehr möglich war es, die
Neunstrecke mil einer ^usammeichängeudeu (^ras-
uarbe zu versehen.

Für die Stadt Iunsbruck ist nun die Frage sehr
bedeninlMvoll, ob mit dieser ueuen Patscherkoselab
fahrt eine Neunstrecke geschaffeu wurde, welche auch
im Falle der Vergebung der Olympischen Wiulerspiele
l!X»l) ilach Iuucchrnck deu hochgestellten Ansordernn
gen gerecht wird. Der erfolgreiche Verlauf der öfter
reichischeu Schinieisterschasteu i»u Februar U!5!5 i>n
Patscherkofelgeluet hat die Erwartungen der Fach
crperten zufriedengestellt. Die ersten Alarmrufe, i
denen es hieß, die olympische Strecke wäre

in
eine

„SelbstmörderPiste", haben sich als nicht stichhaltig
erwiesen. Im tolW'chnen Abfahrtslauf hat die breite
Spitzenklasse der öPer re ichischen Nennlänser gezeigt,
daß die 3.4 km lange Nennstrecke mit einem Höhcn-
nuterschied von 9W m durchans von ihueu gemeistert
lverdeu kann nud daß tatsächlich die voll den Strecken-
planern beabsichtigte Schcidnng der Weltklasse aus
dem Nennläuiser-Spitzeukader erreicht werden kann.
Wenn man die ^I3'Nennstrecke vom PfrimesVöpfl
ans dem Jahre 1W8 mit dieser neuen Patscherkofcl-
abfahrt vergleicht, benierlkt man erst, welche starke
technische Wcitercntwicklnng der Schirennlanf genom¬
men hat. Eine noch' «schwierigere Gestaltung von Ab¬
fahrtsstrecken dürfte nach Ansicht der Fachleute aller¬
dings ihre Grcuzen darin finden, daß das mensch¬
liche Knochengerüst eine stärkere Belastung einfach
nicht mehr anshält. Dies bekamen beim Abfahrtslauf
folche Ncunlänfer zu spüren, wckhe glanbten, sie
könnten ihren fehlenden letzten Schliff an technischem
Können durch robustes Draufgängertum Wettmacheu.
Von den Besten beim Patseh^rtofolabfahrtölalif wnrde
eine Durchschuittögcschwiudigikeit von über 90 I<m3t,
an einzelnen Stellen sogar 1l)l) I<m8t erzielt.

Für die Damen wnrde eine etwas leichtere Strecke
uuter Auslassung der schwierigen Kurven bei der
Kreuzung mit der Familieuabfahrt und des Ziel
fchnsses gewählt. Wenn mm ans Grnud der gewon¬
nenen Erfahrnugeu beim Absahrtsreuueu kleinere
Verbesseruugeu au der Strecke nud die Naseuherstel
luug durchgeführt werden, hat der heimische Nenn-
läuferuachwnchö eine herrliche ^iemistrecke, auf wel¬
cher er sich unbehindert von „'Schihaserln" und Ton-
renlänsern anstoben 'kann. Andererseits ist es anch
für den „gemütlichen" Schifahrer eine Wohltat, svelili
er anf seiner Familienabfahrt (das uutere Teilstiick
trägt diesem Namen wohl noch zu weuia. i)iechuung)
nicht (^efaihr läuft, durch „anf Zeit fahrende Pisten-
jäger" überrannt ;u ^verden.

Der Vorteil, daß die Torlanf und Niescntorlauf-