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Februar I960
23. Jahrgang
Ehrenbürger Univ. Prof. Dr. Karl
August
Hegner, 80 Jahre
alt!
Innsbrucks Ehrentafel weist heute nur mehr
lebende Ehrenbürger auf, Univ.-Prof. Dr. Karl August
Hegner, der am 6. Februar d. I. sein
Al).
Lebensjahr
vollendet, und den bereits neunzigjährigen Innsbrut-
ker Kaufmann Leo Stainer. Während Letzterer allen
Innsbruckern wohlbekannt ist, ist Professor Hegner,
der in Luzern lebt und sich in den Notzeiten nach dem
1. Weltkrieg als edelmütiger Helfer für die darbende
Bevölkerung Innsbrucks einsetzte, nur mehr den älte¬
ren Stadtbewohnern ein Begriff.
In der Gemeinderatssitzung vom
Ili.
Februar 1922
benützte Bürgermeister Wilhelm Greil den zweijähri¬
gen Bestand, der für das Wohl der Bevölkerung so se¬
gensreichen Schweizer Ausspeisung, um allen daran
Mitwirkenden den wärmsten Dank der Stadt, auszu¬
sprechen, wobei der Gemeinderat gleichzeitig den Schöp¬
fer und Organisator dieses Hilfswerkes für die hun¬
gernden Völker Professor Dr. Hegner in Bern zum
Ehrenbürger einhellig durch Erheben von den Sitzen
ernannte.
Bürgermeister Greil führte damals aus.' „Am 4. Fe¬
bruar 1922 waren es volle zwei Jahre, seit das Hilfs¬
komitee für die hungernden Völker in Bern in Tirol
und speziell in Innsbruck die Schweizer Suppenaus-
speisnng zur Einführung brachte. Begonnen wurde
mit 1000 Liter ^2000 Portionen. Die Höchstzahl belief
sich auf 2.W0 Liter ^ 4<l<)0 Portionen pro Tag. Die
Schweizer Suppe wurde namentlich vom Mittelstände
stark in Anspruch genommen und Tausende von Fami¬
lien lebten von dieser Wohltat, ja verdankten dieser
Ausspeisung ihre ganze Existenz. Überdies wurde
Schweizer Suppe und andere Lebensmittel in reich¬
licher Weise auch noch
verteilt
an die Al'meninstilute.
Wohllätigteitsoereiue, ^rautenanslalten, Volksküche,
Klöster usw. Von dem Umfange dieser
Hilfsaktion
tann
man sich einen Begriff machen, wenn ich Ihnen mit¬
teile, daß in diesen zwei Jahren
87 Waggon
Lebens¬
mittel aus der Schweiz für
Innsbruck, Hötting,
Mühlau,
Hall
und Reutte zur Verteilung kamen.
Außerdem sind mehrere Waggons Lebensmittel für
bestimmte Zwecke
gespendet worden, welche nicht
mit¬
gerechnet
sind,
wie
die Spenden für die Volksküche,
für die ^lenza ac^äemica und
für einzelne
Kategorien
von Angestellten. Weiters wurde ein Waggon mit
Kleidern, Wäsche, Kinderwäsche und Schuhen zur Ver¬
teilung gebracht. Es wurden in diesen zwei Jahren
weit mehr als eine Million Liter Suppe und 375.000
Stück Brot verteilt. Fürwahr, eine Riesenleistung! Wir
sind unseren Schweizer Brüdern für diese großzügige
Hilfeleistung in der Zeit der größten Not ungemein
dankbar und werden es nie vergessen, in welch warm¬
herziger Weise sie in der ihnen eigenen praktischen
Art unserer Not zu steuern suchten. Wir sind den
Schweizern daher zu großem Dank verpflichtet, den
wir in würdiger Weise dadurch abstatteu können, daß
wir den Schöpfer und Präsidenten dieser Vereinigung
des Hilfskomitees für die hungernden Völker, der
mit so warmen Herzen die Tiroler Hilfsaktion ver¬
ständig ins Leben gerufeu und geleitet hat, Herrn Pro¬
fessor Dr. Karl August Hegner in Bern zum Ehren¬
bürger der Landeshauptstadt Innsbruck ernennen."
In dankbarer Treue erlaubt sich die Stadt Innsbruck
nunmehr durch ihren Bürgermeister ihrem hochver¬
ehrten Ehrenbürger zur Vollendung des kll. Lebeno-
jahreo die herzlichsten Glückwünsche für einen weiteren
gesunden und glücklichen Lebensabend auszusprechen.
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multo«
annu«!
Der Bürgermeister der Landeshauptstadt Innsbruck
Dr. Lugger
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