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Amtsblatt 1962 Nr. 09 - Amtsblatt der Landeshauptstadt Innsbruck
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gasse: 'verbinde! die Nserstraße mil dem
^lmt der

: Verbindet die Uferstraße mi! der Tier
garlenslraße <den Millerlueg iiberqnerend >,

Luchsgnsse: Verbindung ,i>>.'ljll,en de,n l^ejll!ll,jle,i
Stück des Milleru.'eges und der I

Verbindung z»,'ii>!,en deni
Teil der llserslraße mil dem ^üi'i

Verbindung zwischen hülsten
lind ,^ranebiller ^'lllee (westlich der Millenwald-
dal)»), Josefine Schenchenstnel geb. Stabile, stiftete
l8l!8 das Haus Mllseninslraße III) saint Gründen für
ein Mädchenwaisenhans. (Gestorben 1887. Ihre Tochter
^Antonie förderte das ^l^erl großzügig weiter, Gestor¬
ben 1907.

Führt uonl Fürstenweg (westlich der
Scheuchenstuelgasse) anfänglich in nördlicher, dann —
längs des Gießenbaches - in nordwestlicher Rich¬
tung znm Fischerhäuslweg. Adolf Kolping, 1813
l8"), wirkte als Gesellenuater in Deutschland nnd
Österreich. Er gründete 18712 den Gesellenuerein in
Innsbruck.

Ncimmichlgasse: Verbindet den Fürstenweg in nörd¬
licher Richtung mit der Koloinggasse. Sebastian Rie¬
ger, bürgerlicher Rame Reimmichls. zählt zu den be-

deuiendsleii Voltsdichler,! u,id
senden

Tirols

lnni der Neiin-

!,iill)lgajje ».'estluärls zur Amderggasse. '.>1iichael Gam¬
ier. Südlirols Presseupostel, Chefredatlenr der Ta-
„Dolomiten" und Diretlor des ''Alhesia-
s. Gestorben lü.'il).

: Verbindnng zwischen ^ürstenweg und
«.westlich der Reimmichlgasse). Johannes
^lmberg, langjähriger Schnlinspetlor nnd Detan in
Innsbruck, Gründer des Taubsluinmeninstiluls oon
Tirol, starb 188^ als Vischos oo

Pirmingasse: Fiihrl non der Amberggasse westwärts
znin Fischerhäuslweg. Der heilige Pirmin, zirla 675
755), groszer ^lllturapostel Süddeulschlaltds, wird seit
1U11 als Stadtpatron von Innsbruck verehrt. Seine
Gebeine befinden sich in der Iesuitentirche.

Kolbgasse: Verbindet den nördlichen Teil der Am-
berggasse mit der Daneygasse. Ätsgr. Prof. Dr. Franz
Kolb, trefflicher Voltsredner für Südtirols Freiheit,
Heimlltgeschichtsforscher und Schriftsteller. Gestorben
in Innsbruck 1959.

Dllneygasse: Verbindung zwischen Fürstenweg und
Kolpinggasse (östlich vom Fischerhäuslweg). Josef
Daney, Feldtaplan und Vertrauter Andreas Hofers,
rettete im Jahre 1809 die Stadt Innsbruck aus großer
Verwirrung. Gestorben 1826. W. Eppacher

Die Sillschlucht-Innsbrucks Gesundbrunnen

Vor 30 Jahren ist der Sillschluchtweg zu einer Se¬
henswürdigkeit der Stadt Innsbruck geworden. 1932
übergab — nach etwa einjähriger Arbeit — der Inns¬
brucker Verschönernngsuerein sein damals neuestes
Werk der Öffentlichkeit. Es ist jener besuchenswerte
Spaziergang, der — von Wilten ausgehend — sich
an der Ostseite des Vergiselo sillaufwärts gegen Sü¬
den zieht. Wer immer sein Gemüt erfreuen und zur
Förderung seines Blutkreislaufes etwas beitragen
will, der soll diesen einzigartigen Weg von Frühjahr
bis Spätherbst fleißig durchwandern. Es ist keine
Übertreibung, wenn dieses landschaftlich prächtige
Stück heute als gesündeste Gegend voi: Innsbruck be¬
zeichnet wird. Denn hier gibt es keine dicke ^uft, kein
gefährdendes Fahrzeug mit Gelnatter und Venzin-
geslaut. sondern nur heilige Ruhe und nach Wunsch
frische Luft, nach der sich der Fußgeher immer mehr
sehnt, ^i» gul gepflegter Weg, felbft für Kinderwagen
passierbar, snlnl längs des schäumenden Sillflusses
hinauf, vou steilen Hängen nnd Felsen stürzen mun-
lere Büchlein herab, .^ein Wunder, daß hier mit Vor¬
liebe anch Künstler, Dichter und Studierende, die sich
aus Prüfungen vorbereiten, ein Stelldichein suchen.
Einen schmalen Streifen Himmel über sich, erreicht
man in bequemen Abständen geruhsame Raststellen,
welche Rainen uoil Wohltätern dieser heilsamen Ein¬
richtung tragen. So begegnet man bald einem Kinder¬
spielplatz, ausgestaltet anch mit Tischen und mehreren
Vänten, die uon Regina Kemvler gestiftet wurden'

weiterwandernd kommt man zur Schober-Ruhe, zur
Reisp-Ruhe und Hochreiter-Ruhe, einladende, mit
Tischchen versehene Raftplätzchen, die an verdiente
Obmänner und Förderer des Innsbrucker Verschöne-
rungsvereines erinnern. Eine sprndelnde Quelle mit
einer Ntuttergottesftatue trägt den Ramen des 1944
verstorbenen ehemaligen Vorstandes der Präsidial¬
tanzlei des Innsbrucker Stadtmagistrats, Hofrat
Amadeus Simath.

Es ist erfreulich, daß der Sillfchluchtweg mit seinen
33 Ruhebänken nicht bloß oon den Einheimischen,
sondern ganz besonders auch uon den erholung-
suchenden Fremden sich eines regen Besuches erfreut.
Hunderte uon Menschen jeden Alters ergötzen sich
täglich an diesem hehren Gesnndbruunen. der sich nach
Abschluß des großen Vrückenbanes über die Sill, über
de» bald die Autobahn führen wird, wieder in seiner
ganzen Länge lzirta eineinhalb Gehstunden) bequem
hinschlängell. Alle Vesncher hegen nur den einen
Wunsch, der Sillschluchlweg möge immer so bleiben
wie er hellte ist. Die Liebhaber dieses Spazierweges
sollen aber die uom Innsbrucker Verschönernngsuerein
mehrerenorts angebrachte Mahnnng lesen lind beher¬
zigen, die da lautet i

Du gehst den Weg, sitzt auf der Vauk,
So werde Mitglied auch zum Dank.

W. Evpacher