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Amtsblatt 1963 Nr. 02 - Amtsblatt der Landeshauptstadt Innsbruck
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Nummer 2

Amtsblatt der Landeshauptstadt Innsbruck

Seite 3

so ln'deulnügslwll, daß idi e>> I>!>'r ges

eden möchte! es ist dies die Gründung einer
technisclien Hochschule in Innsbruck. Tirol. das wel
bekannte Sport- nnd Fremdenoertehrsland. Tradi-
liousland im Gebirgsstraßeubau, tlassisches Wasser-
lrafllnnd. kann es einfach nicht stillschweigend hin¬
nehmen, das; mele seiner Söhne aus finanziellen
Gründen, angesichts der großen Enlseruung zu den
technischen Hochschulen in Wien nnd Graz, nicht stu¬
dieren tonnen. Dazu kommt die allgemeine llderfül-
lung der vorerwähuten Hochschulen. Ich darf in diesem
Znsaminenhang darauf Hinmeisen, daß bereits im
Jahre >!>!? dnrch die Länder Tirol und Vorarlberg,
die Lnndeshanptstadt Innsbruck, die Universität und
durch den Verein der Ingenieure eine Eingabe an
das damalige Ministerium für Kultus und Unterricht
gerichtet wurde, worin ausführlich alle die (Gründe
dargelegt wurden, die für die Rotwendigteil der Er¬
richtung einer technischen Hochschule in Innsbruck spre¬
chen. Diese Gründe treffen heutzutage uoch mehr zu
und haben dnrch die sprunghafte Entwicklung der
Technik in den letzten 5l) Jahren an Aktualität und
Bedentung gewonnen. (5s ist unserer Überzeugung
uach weitaus zweckmäßiger, in Innsbruck eine neue
technische Hochschule zu errichten, als in Graz oder
Wien Erweiterungsbauten auszuführen. Ja, es ist
geradezu eine Selbstverständlichkeit, daß auch in den
westlichen Bundesländern eine ingenienrwissenschaft-
liche Ausbildnngsstätte für unsere jungen Talente
vorhanden ist. Damit würde nicht nur etwa der stu¬
dierenden Jugend Tirols, sondern ebenso jener der
benachbarten Bundesländer und insbesondere auch
der Südtiroler Jugend in einem besonderen Maße
gedient sein."

Zur bleibenden Erinnerung an jenes bedeutsame
Jahr 1363 erschien eine prachtvoll ausgestattete „Fest¬
gabe des Landes Tirol" mit dem Titel „Bilder zur

Geschichte Tirols". Wie Landeshaiiplinan» Dotto»
H. Tschiggfrey in seinem Vorwort ertlärl. soll diese
Festgabe dem Tiroler die Bewährung früherer
Geschlechter im Gingen um die Freiheit seiner Hei¬
mal vor Angen führen und den Österreicher daran er¬
innern, das; die Tiroler bei aller Eigenwilligleil in
Not lind Gefahr stets zum gemeinsamen, frei erwähl¬
ten Valerland gestanden sind". Die vom Mufenms-
direklor Dr. Erich Egg ausgewählten Vilder sollten
leine geschlossene Geschichte Tirols vor Augen führeu.
souderu besonders markante Ereignisse der vergange¬
nen 6l!0 Jahre festhalten. Augesangen von dem Sie¬
gel des Grafen Albert mit dem Tiroler Adler aus
dem Jahre 1213 und dem Stammschloß Tirol bis her-
anf zum Heldenfriedhof des 2. Weltkrieges an der Eis-
meerfront und die konstituierende Sitzung des Tiro¬
ler Landtages 1W1 bietet die Fülle der technisch wirk¬
lich vollkommenen Bilder ans politischer, Kriegs- und
Wirtschaftsgeschichte, aus Kunst- und Kulturgeschichte,
trotzdem eine Landesgeschichte eigener Prägung. Es
wäre nur zu wünschen, daß möglichst viele Tiroler,
Jugendliche wie Erwachsene, dieses Bildwerk immer
wieder durchblättern möchten, weil ihnen dabei histo¬
rische Ereignisse ihrer Heimat in manchem besser in
das Gedächtnis geprägt würden, als durch einen Vor¬
trag oder eine Abhandlung.

Ein besonderes Lob verdienen die Farbabbilduu-
gen, allen voran der Ausschnitt der Übergabsurtunde
vom 26. Jänner 1363. Das Siegel der Herzogin Mar-
garethe zeigt hier die so vielfach verlästerte Fürstin
als hohe, schlanke Frauengestalt mit schmalem Ge¬
sicht nnd langem Haar. Möge dieses ihr Vild die
kaum beweisbare und gewiß übertriebene Vorstellung
körperlicher wie geistiger Mängel aus dem gegebenen
festlichen Anlaß auslöschen und das Andenken an
Margarethe Manltasch in einem milderen Lichte dank¬
barer Erinnerung bewahren.

Dr. Karl Schadelbauer

Aus dem Gemeinderat

Am 24. Jänner 1963 trat der Innsbrucker Ge-
meiuderat zu seiner ersten Geschäftssitznng in diesem
Jahr zusammen.

Auf Antrag des Personalansschusses (Berichterstat¬
ter Bürgermeister-Stellvertreter Maier) wurde be¬
schlossen, die Schreibkräfte des Gesundheitsamtes den
Fürsorgerinnen uud technischen Assistentinnen im
Sinne der i>i> 30 uud 50 des Inusbrucker Gemeinde-
beamlengesetzeo hinsichtlich des Erreichens der vollen
Nuhegeuußbemessnngsgrundlage gleichzustelleu.

Auf Aulrag des Finanzansschusses (Berichterstatter
Stadtrat Dr. Seylora) wurden bewilligt

u) Nacht ragskredile von zusammen 2,3<>7.700.
Schilling' Beilrag an das Land znm Belriebsabgang
der Landeskrantenanstalten. Deckung des Abganges
des Kuusteisbahubetriebes. Übernahme der Vergnü¬
gungssteuer für Kultur- und Sportveranstaltungen.
Landesumlage!

li) Subventionen^ Dem Österreichischen Alpenver
ein, Zweig Innsbruck, zum Ausbau des Jugendheimes

in Obernberg (50.000.— Schilling), dem Österreichi¬
schen Schiverband und dem Österreichischen Vobver-
band znr Durchführung von Tcstveraustaltungen für
die Olympischen Winterspiele Mil (je 20.000.— Schil¬
ling), dem Innsbrucker Turnverein 1ttl>3 anläßlich
seiner l00-Iahr-Feier zu Justnudsetzung des Gebäudes
nnd zur Erneuerung der Einrichtung (150.000.—
Schilling), dem Touristeuverein „Die Naturfreunde"
zu deu Kosten der Vergrößerung des Naturfreunde-
Hauses am Birgitzlöpsl (300,000, Schilling), zur Re¬
novierung der Kirche St. Nikolaus (25.000. Schil¬
ling), der Pfarre Innsbruck Arzl zur Umstellung der
Turmuhr auf elektrischen Betrieb (15.000. Schil¬
ling), dein Dr.-Franz-Stnmps Ferienheim in Maurach
am Achenfee (15,000. Schilling) uud dem Techuiler-
haus uebeu der bereits erfolgten lastenfreien Beiftel-
luug eiues Grundstückes (600.000. Schilling).

Die Amortisation eines Darlehens des Malsatli-
Heimes. das zur Nenovieruug des Hauses ausgenom¬
men wurde, wird durch die Stadlgemeinde ül'ernom-
men.