/ 8 pages
Amtsblatt 1963 Nr. 03 - Amtsblatt der Landeshauptstadt Innsbruck
Search


^l»miner 3

Amtsblatt der Laudeshauptstadt Inusbruck

Seite 3

cin Vciu gcbrochcn. Einer Zeitungsnotiz zufolge,
wurdc dic ucurcftauricrtc .^apcllc am ^.'7, Juni dcs
scibili Iahrcs wieder ciugcwcilu, ^n, Hcil',1 >!>!,>
lvurdc di»,' .^apcllc dllrch dcn Hcimlclncr Mar Spicl-
mann rcnovicrl. mil cincin sclbstgcmallcn schr bc
achtenswerten Schmuck versehen und mil cincin Giücr
abgeschirmt, In Eifiilluuq cincv im .Nricg adqclc^lcn

Gelübdes stiflcic ^cimnnicr atad. Maler zwei Ge-
mäldc auf Holz, linls vom Kruzifix dic beiden Höt-
!i>iqc> Nilchenpalrouc. dcn hciligcn Ingcnuiu und
Albuiu, rcchls cincn Soldalc», niclil in Uniform, son
dcrn in schlichlcm ^l.<ii!lcr iibcrllcid. dcr ini! diislcrci»
Ernst, zuglcich ana, mi! licscm ^cilraucn ans dcu
bliäl. ^!>

Dic

für dcn

Beding! durch dcn Föhn, lvclclicr durch fciuc Hcf-
ligteit Aufwinde bis in Höhen von !»!.!«»<» Meter und
mehr cntstchen läßt, bietet Innsbruck für den Segel¬
flugsport einmalige Bedingungen. In ganz Europa
gibt es nur zirla .")Ortc. wo dcrartigc Höhen im Segel¬
slugzeug erreicht wcrdcn tonnen. Dicsc Ortc liegen
zum Teil in Südfrantreich. Von diesen Höhenzentren
bietet aber Innsbruck als einziges den großen Vor¬
teil, daß diese enormen Höhen nicht erst nach Durchfüh¬
rung eines zeitraubenden und tostspicligcn Flugzeug-
schlcpps, sondcrn gleich direkt r>on der Windc aus
gcslogcn wcrdcn lönncn. Auf Grund dcr günstigcn
gcographischen ^iage Innsbrucks und der erwähnten
lwrtcilhaften Startmöglichteit mittels der Seilwinde
herrscht hicr zu Föhnzeiten jeweils ein sehr starker
Andrang von Segelfliegern aus dem Ausland, ins¬
besondere von solchen aus der Deutschen Bundesrepu¬
blik. Nahezu bei jedem Föhnwetter nehmen am Föhn¬
flugbetrieb der Innsbrucker Segelflieger zirka 30 bis
40 ausländische Piloten teil. Da diese Piloten jeweils
eine Hilfsmannschaft von 2 bis !i Mann und oft auch
Familienangehörige mitbringen, spielt der Segelslug¬
sport in Innsbruck auch fremdenvertehrsmätzig gese¬
hen eine bedeutende Rolle. Wenn man bedenkt, dah

zur ,.Gold-(>", der höchsten fliegcri>chcu Auszeichnung
im Scgclflugfporl. Höhcnflüge von IlOW M^tcr und
5>M)<> Meter als Bedingung vorgeschrieben sind, und
wenn man weiters bedenkt, daß es in Europa 30.W0
bis 40.0M) aktive Segelflieger gibt, wovon der Großteil
nach der ,,(hold-(7' ftrcbl. lann man sich mit Vcstimmt-
heit ausrechnen, daß noch viele Tausend auswärtige
Segelflieger nach Innsbruck kommen werden, um
hier Höhenflüge durchzuführen.

Aber ganz abgesehen von der Föhnflicgcrei lind ab-
gcschcn von der internationalen Bcdcutung. gilt
Innsbruck auch als Zentrum für den Segelflugsport
in Österreich, werden doch von Innsbruck aus mehr als
W Prozent der gesamtösterreichischen segelfliegerischen
Leistungen geflogen. Auch werden von Innsbrnckcr
Segelfliegern mehrere Rekorde und Bcstlcistungen gc-
halten.

Aus Grund dieser Tatsachen kann bestimmt gesagt
werden, daß die Sport- und Olympiastadt Innsbruck
nicht nur als Stadt der Schifahrer und Bcrgstcigcr.
sondern auch als Stadt der Segelflieger gilt, was auch
aus der Publizierung des Segelfluges im
prospett der Stadt Innsbruck hervorgehl.

Die Höttinger Gasse

Der zwischen dem Kirschcntal nnd dem Höttinger
Ried nordsüdwärts führende Fahrweg wurde von den
Althöttingern als Mittergasse bezeichnet. Mit der
Verdichtung der Siedlung gegen die Innbrücke zu,
wohl also schon seit mehreren hundert Jahren, mögen
es dic nahcn Innsbruckcr gcwcscn scin. dic dcr (hasse
die heute gebräuchliche Bczcichnung vcrlichen haben.
Bereits im 15. Jahrhundert dürfte sie ziemlich aus¬
gebaut gewesen sein, Ramen von Bewohnern der Höt-
linger Gasse aus dem Kl. und 17. Iahrhuudert sind
uns in größerer Zahl bekannt. ..Nnvcrandcrlich im
Slromc dcr Zcit blieb dann ihr Rame, durch dic übri-
gcus mehr Herrlichkeiten dieser Well gezogen sind,
als mail gewöhnlich glaubt", berichtete einmal David
von Schönherr. Denn noch im Jahre Kl.^l führte die
Land- und Rcichsstraßc »ich! übcr die Talcbcnc in
Richtung Ziri, soudcrn durch dic Höttingcr Gassc. In
den zwanzigcr und fcchziger Jahren des vorigen
Jahrhunderts wurde an der Straßenerweitcrung ge¬
arbeitet, wobei Urnenfunde größcrcn Umfangs gc-
macht wurdcu. Im Einvcrnchmcii mit dcr Sladlgc^
mcindc Inusbrucl bcschloß dcr Höttingcr Gcmciudc
ausschuß am 1^. Ottober 1!wl>. die Slraßc für dcn

Autoverkehr zu sperren. Später wurde sie als Einbahn
erklärt. Sie ist es heute noch.

Hotting, an die Verghänge im Norden von Inns¬
bruck hingebreitet, kann als einer der ältesten Orte
im Inntal bezeichnet werden. Durch Ausgrabungen
und Funde wurde festgestellt, daß hier schon in vor¬
römischer Zeit, etwa um 10W vor Christi, eine Sied¬
lung bestanden hat. Ihr Rame ist uns nicht überlie¬
fert, er ist im Laufe der Zeit verloren gegangen. Der
heutige Ortsname Hötting ist bajuwarisch. Von de»
viclcn früheren seien, um Dr. Schatz zu zilicrcn, hicr
nur die von dcr gcrmanischcn Gotthcil Hcdin odcr
Hetin abgeleiteten Bezeichnungen Hatininga. Heti-
ningen. Hettingen. Hellingen, Hatting. Hettning. Hö-
tingen angefühlt. Seit alters setzte sich die Ortschaft,
die bis in unferc Zcit fast ausschlicßlich cinc bäucr-
lichc Bcvöltcrung bchcrbcrgtc. aus dcn Fratlioncn
Obcr-, Mittel- und Unterdorf sowie Ried und Au zu¬
sammen. 1!<:ji> zählte Hötting ?!>!> Hänser mit N.Ü70
Einwohnern und rangierte somit hinsichtlich der Be¬
völkerungszahl an erster Slcllc aller Tiroler Dorf-
gcmcindcn, Vcrcits fcil l!»l<! lvarcn Bestrebungen im
Gange, Hölling mil Innsbruck zu vcreinigen. Die Lö-