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Amtsblatt 1964 Nr. 10 - Amtsblatt der Landeshauptstadt Innsbruck
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Numiner

Oktober I904

- . Jahrgang

Zum ^chulanfang 1964/65

Das eben begonnene Schuljahr bringt eine bedeu¬
tende Erleichterung für die Schulneulinge, die bisher
a» drei Nachmittagen Unterricht hatten. Da dieser
nunmehr entfällt, werden den Kindern die Schulwege
am Nachmittag erspart. Ausschlaggebend dafür war
die Überlegung, die kleinsten Schüler nur soviel als
unbedingt nötig den Gefahren des Verkehrs auszu¬
setzen. Auch für die übrigen Schüler wird der Nachmit¬
tagsunterricht möglichst eingeschränkt.

Der Gesamtstand an Klassen, Lehrpersonen und
Schülern war am Schulende 1964 dem von 1963 fast
völlig gleich. Im folgenden sei auf einige besondere
pädagogisch-didaktische Maßnahmen hingewiesen.

Im Schuljahr 1963/64 mußte in allen Klassen der
Pflichtschulen nach neuen Lehrplänen unterrichtet wer¬
den. Dies ergab bei den Hauptschulen hinsichtlich der
Stoffumgruppierungen einige Schwierigkeiten' es soll¬
ten einerseits keine Lücken entstehen, andererseits Teile
des Lehrstoffes nicht zweimal behandelt werden. In
den Sonderschulen war man mit den neuen Lehr¬
plänen sehr zufrieden.

Mit Beginn des Schuljahres 1963/64 wurde an den
Inusbrucker Hauptschulen der 2. Klassenzug eingeführt.
Da das vorgesehene Gesetz über die Hauptschulreife
noch nicht erschienen ist, mußte die Auswahl der Schü¬
ler nach dem Hauptschulerlaß von I960 vorgenommen
werden. Die meisten Eltern begrüßten die Einführung
des 2. Klassenznges überaus. Die llberstellungsmöglich-
teil während des Schuljahres hat sich ebenfalls be¬
währt. Die Schüler dieses Zuges verlangen freilich ein
wesentlich höheres pädagogisch-didaktisches Können
von den Lehrern, Etwas mehr als die Hälfte der Schü¬
ler hat lwn der Möqlichteit. eine Fremdsprache als
Freigegeiistand zu nehmen. Gebrauch gemacht.

Die einjährigen Lehrtnrse (d. i. gleich der 5. Haupt-
schulllasse) wurden mit einer Klasse fiir Schiller aus
Nordtirol mit Englisch als Fremdsprache an der Kna-
benhauptschule Miillerstraße und einer blasse fiir Schü¬
ler aus Südtirol mit Italienisch an der Knabenhauut-
schule Hötting abgehalten. Die Lehrgegenstände, der
Lehrstoff und das Stundenausmaß waren beibehalten
worden. Der Erfolg war bei beiden Klassen recht gut.

Der staatsbürgerlichen Erziehung dienten vor allem
die Schulfeiern. „Der Tag der Österreichischen Fahne"

wurde dem Erlaß des Vundesministcriums fiir Unter¬
richt entsprechend von jeder Schule gefeiert. Die An-
dreas-Hofer-Gedächtnisfeier wurde nach dem Erlaß
des Landesschulrates für Tirol gestaltet. An der Ak¬
tion „Öfterreichs Jugend lernt Wien kennen" beteilig¬
ten sich 7 Hauptschulen, 2 Volksschulen und eine Son¬
derschule mit insgesamt 362 Schülern. Die Stadtge¬
meinde steuerte 40.000.— Schilling zu den Kosten bei.
Die Allgemeine Eonderschule führte eine Schulland¬
woche durch.

An jeder Hauptfchule und Volksschuloberstufe wurde
eine eigene Schulentlaßfeier veranstaltet, bei der die
Vorzugsschüler mit einem Vuchpreis der Stadt Inns¬
bruck beteilt wurden.

Besondere Aufmerksamkeit erfuhr die Verkehrser¬
ziehung nicht allein durch die Schulbehörde und Leh¬
rerschaft, sondern auch durch die Stadtgemeinde, die Po¬
lizei und das Kuratorium für Verkehrssicherheit. Jede
Klasse erhielt einen mindestens zweistündigen Unter¬
richt durch die Polizei, teils in der Schule, teils im Ver¬
kehrsgarten. Die Lehrerschaft behandelte überdies bei
jeder Gelegenheit im Unterricht Probleme der Ver¬
kehrserziehung. 203 Innsbrucker Schüler und Schüle¬
rinnen legten die Radfahrerprüfung erfolgreich ab.

An den Schulschiwochen der Hauptschulen beteiligten
sich insgesamt 39? Schulkinder. Für ihre Durchführung
gewährte die Stadtgemeinde einen namhaften Kosten¬
beitrag. Die größte Schwierigkeit war die Beschaffung
brauchbarer, billiger Unterkünfte. Diese Schiwochen
fanden in Fiß, Kelchsau, Saalbach, Westendorf. Wind-
au und Zettersfeld statt. Neben beachtlichen sportlichen
Erfolgen gaben diese Schiwochen die einmalige Gele¬
genheit, die Schüler durch eine ganze Woche hindurch
ganztägig pädagogisch zu beeinflussen. Freilich lastete
auf den durchführenden Lehrpersonen eine große Ver¬
antwortung.

Von feiten der Stadtgemeinde wurde auch Heuer
wieder in den ersten Ferienwochen ein kostenloser
Schwimmunterricht durchgeführt, der allen Nicht¬
schwimmern der 3. bis «. Schulstufe die Möglichkeit
bot. auf Kosten der Stadt das Schwimmen zu erlernen.
Dies ist deshalb besonders dankenswert, weil mir we¬
nige Klassen das Schwimmen im Nahmen des Turn-