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Amtsblatt 1965 Nr. 02 - Amtsblatt der Landeshauptstadt Innsbruck
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Amtsblatt der Landeshauptstadt Innsbruck

Nummer 2

Aus dem Gemeinderat

Am 2<;. Jänner 1965 fand eine Geschäftssitzung des
Iunsbrucker Gemeinderates statt.

Berichterstatter Bürgermeister Dr. Lugger:
Im Sinne des seinerzeitigen Beschlusses über För¬
derungsdarlehen wurde der Tiroler Gemeinnützigen
Woliuungsbau- und Siedlungsgenossenschaft mit be-
schräntler Haftung ein Darlehen von 754.400.— Schil¬
ling gewährt. Das Bauwerk, für welches dieses Dar¬
lehen bestimmt ist, steht bereits im Rohbau in der Ra-
detztystraße. Die Wohnungen werden durch die Stadt¬
gemeinde besiedelt.

Die Stadtgemeinde übernimmt die Haftung als
Bürge und Zahler gemäß § 135? AVGV. für ein Ent¬
schuldungsdarlehen von 1,000.000.— Schilling, das der
Unternehmer Max Witsche!, der in der städtischen
Schottergrube in Kranebitten vertraglich Schotterma¬
terial aufzubereiten hat, bei der Sparlasse der Stadt
Innsbruck aufnimmt.

Berichterstatter Stadtrat Zschiegner:

Der mit Bescheid des Vundesministeriums für Ver¬
kehr und Elektrizitätswirtschaft vom 29. Dezember
1964 genehmigten Erhöhung der Tarife für elektrische

Energie und für die damit zusammenhängenden Ne¬
benleistungen wird zugestimmt. Die Neuregelung tritt
mit der Februar-Rechnung in Wirkung.

Berichterstatter Stadtrat Ing. Fritz!

Auf Empfehlung des Vauausschusses wurden der
Bebauungsplan Nr. 108, Vill, östlich Viller Straße,
weitcrs der Änderungsplan Nr. 63/!)l, Pradl Amras,
Neichenauer StraßeRoßbachstraße, beschlossen und
gleichzeitig der Bebauungsplan Nr. 63/^< außer Kraft
gesetzt. Ferner wurde die Legende des Bebauungspla¬
nes Nr. 16/F, Vereich Vienerstraße—Kapuziueigasse,
geändert.

Mehreren Ansuchen um Ausnahme inni, ^ 7,, der
Innsbrucker Bauordnung und um Verringerung der
vorgeschriebenen Vorgartentiefe wurde stattgegeben.

Vaubewilligungen nach ß 105 der Innsbrncker Bau¬
ordnung wurden für die Verlegung eines Öltanks west¬
lich des Garderobengebäudes der Eisläufer auf dem
Sportplatz an der Sill, für ein Kindertages- und Mäd¬
chenheim in Pradl und für Umspannstellen des Elek¬
trizitätswerkes in Hötting und Arzl-Ost erteilt.

Der öffentlichen Sitzung folgte eine vertrauliche Be¬
ratung über Grundstücksangelegenheiten. Pz.

Das Innsbrucker Wohnheim

Das neuerrichtete „Innsbrucker Wohnheim" in der
Dürerstraße, dessen Besiedlung am 1. Oktober 1964 be¬
gonnen hat, gliedert sich in fünf einzelne Vaukörper,
die untereinander durch Verbindungsgange in Zusam¬
menhang stehen. Die gefamte verbaute Fläche beträgt
3451 Quadratmeter, der umbaute Raum 46.005 Kubik¬
meter. Das Wohnheim bietet 221 betagten Menfchen
in 105 Ein- und 58 Zweibettzimmern Aufnahme; 37
Betten sind für das Personal und 15 Betten für die
Krankenstation vorgesehen.

Das Haus 1 umfaßt Keller, Erdgeschoß und 4 Ober¬
geschosse sowie die Hauskapelle, die Häuser 2, 3 und 4
umfassen Keller, Erdgeschoß und je zwei Obergeschosse,
der Verwaltungsbau den Keller, in dem sich die nach
modernsten Erkenntnissen eingerichtete zentrale Küche
befindet, das Erdgeschoß, 2 Obergeschosse und den gro¬
ßen Gemeinschaftssaal.

Hinsichtlich der Aufnahme in das „Innsbrucker
Wohnheim" hat der Stadtrat Richtlinien beschlossen.
In erster Linie kommen Personen in Betracht, bei de¬
nen soziale Rücksichtnahmen für eine Heimaufnahme
sprechen; ferner solche, die eine städtische Wohnung auf¬
geben und letztlich jene, die durch ihre Aufnahme der
Stadtgemeinde nur geringe Nestkosten oder gar keine
Kosten verursachen. Aufnahmewerber, die auswärts
wohnhaft sind, jedoch in besonderer Beziehung zur
Stadt Innsbruck stehen, können im weiteren berück¬
sichtigt werden. Festgehalten darf werden, daß bei Er¬
stellung der Richtlinien für die Aufnahme das soziale
Moment in den Vordergrund gestellt wurde und aus¬
drücklich festgehalten worden ist, daß die Einkommens-
nerhältnisse für eine allfällige Aufnahme nicht ent¬
scheidend find.

Der Wunsch nach dem Einbettzimmer steht begreif¬
licherweise im Vordergrund. Die Magistratsabtei-
lung V war leider nicht in der Lage, alle Wünsche zu
berücksichtigen, weil ungefähr doppelt so viele Einbett-
zimmerwünsche vorhanden gewesen sind, als Zimmer
für diesen Zweck zur Verfügung stehen. Bei Auswahl
der Personen, denen ein Einbettzimmer zugewiesen
werden sollte, hat das Amt daher die Überlegung an¬
gestellt, daß bei gleichen sozialen Voraussetzungen der¬
jenige ein Einbettzimmer zugewiesen erhalten soll, dem
ein Zusammenleben mit einem Zimmernachbarn auf
Grund persönlicher Verhältnisse nicht zumutbar ist.
Dazu zählen im besonderen körperliche Leiden, die den
Betreffenden zwar nicht pflegebedürftig machen, jedoch
verlangen, daß er allein lebt. Diejenigen, bei denen
die erwähnten sozialen Rücksichtnahmen nicht unbe¬
dingt die Aufnahme in ein Einbettzimmer verlangt
haben und die anch auf Grund ihrer finanziellen Lei¬
stungsfähigkeit eine große Differenz zwischen Eigen¬
leistung und Verpflegskostensatz aufweisen, serner Ehe¬
paare und Geschwister sind für ein Doppelbettzimmer
vorgesehen worden. Eine gewisse Zimmerreserve steht
noch zur Verfügung, damit nicht durch eine etwa voll¬
zogene Erstbesiedlung auf Jahre hinaus eine Blockie¬
rung dieses schönen Wohnheimes erfolgt wäre, dessen
Baukosten einschließlich der Möblierung rund li Mil¬
lionen Schilling betragen haben. Ausdrücklich sei fest¬
gehalten, daß dauernd pflegebedürftige Personen oder
solche, bei denen die ärztliche Begutachtung ergeben
hat. daß von einer Heimaufnahine abgeraten werden
muß, zur ^eit nicht aufgenommen werden tonnen.

Hinsichtlich der Ausstattung der Zimmer hat die Ge¬
meindeführung die Auffassung vertreten, die Zimmer