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BLATT
DER LANDESHAUPTSTADT
INNSBRUCK
Nummer 9/10
31. Jahrgang
September/Oktober 1968
Was leistet die Stadt für ihre jungen Bürger?
Den Besuchern der Innsbrucker
Messe trat die Stadtgemeinde Inns¬
bruck auch in diesem Jahr als Aus¬
steller gegenüber. In der Galerie
der Halle 1 zeigte sie ihre Sonder¬
ausstellung „Innsbruck gibt Rechen¬
schaft: Was leistet die Stadt für
ihre jungen Bürger?". Die Erfah¬
rungen des Vorjahres haben ge¬
zeigt, daß die Öffentlichkeit es mit
großem Interesse lohnt, wenn die
Stadtgemeinde die für die Allge¬
meinheit erbrachten, durch die Ge¬
samtheit der Innsbrucker Bürger fi¬
nanzierten Leistungen im Rahmen
einer ansprechenden Ausstellung
aufzeigt. Nachdem im Vorjahr ein
allgemeiner Überblick vom Budget
der Landeshauptstadt gegeben
wurde, sollte diesmal bewußt ein
Schwerpunkt gesetzt und das
Augenmerk auf die Aufwendungen
der Stadt für den jungen Bürger
gelenkt werden. Die Ausstellung
wurde, wie im Vorjahr, von einem
Komitee, dem politische Mandatare
wie Vertreter der städtischen Be¬
amtenschaft angehörten, unter dem
Vorsitz von Stadtrat KmzIR. Dok¬
tor Theodor Seykora, dem Ob¬
mann des gemeinderätlichen Fi¬
nanzausschusses, thematisch erar¬
beitet und von Viktor Herzner, Ate¬
lier Classic, graphisch gestaltet.
Aus der Bevölkerungsstatistik er¬
gibt sich, daß 38 Prozent der Inns¬
brucker in einem Alter bis zu 25
Jahren stehen. Dem tragen auch die
Leistungen der Stadtgemeinde Rech¬
nung. In welcher Vielfalt und mit
welchem finanziellen Aufwand
diese Leistungen erbracht werden,
suchte die Ausstellung deutlich zu
machen. Sie begann mit einem Hin¬
weis auf die Betreuung der wer¬
denden Mutter, die ja auch schon
dem jungen Bürger zugute kommt,
und endete mit den Leistungen der
Stadt für die jungen Ehepaare,
denn 3.871 Innsbrucker Bürger bis
zu 25 Jahren sind bereits verhei¬
ratet. Für den Leistungsnachweis
wurde das letzte Jahr oder auch
der Zeitraum der letzten zehn
Jahre herangezogen.
So hat man für die Ausstellung er¬
rechnet, daß seit 1958 fast 4 Millio¬
nen Schilling für Säuglingswäsche¬
pakete aufgewendet und von den
Mütterberatungsstellen 14.600 Säug¬
linge betreut wurden. Die Säug¬
lingssterblichkeit sank im gleichen
Zeitraum von 2,85 Prozent auf 1,9
Prozent, beachtliche Aufwendungen
wurden für Impfaktionen und Hal¬
tungsturnen gemacht. In Innsbruck
stehen 19 städtische und 13 private
Kindergärten zur Verfügung, für
den Neubau von acht städtischen
Kindergärten wurden seit 1958 über
40 Millionen Schilling ausgegeben.
Der Neubau von zehn städtischen
Schulen im gleichen Zeitraum er¬
forderte einen Aufwand von nahe¬
zu 114 Millionen Schilling.
In welchem Maße Innsbruck als
„Schulstadt" anzusprechen ist,
kann der Besucher der Ausstellung
auf einem großen Stadtplan fest¬
stellen, in dem — nach einem
Knopfdruck — die Kindergärten,
Volksschulen, Hauptschulen, Allge¬
mein bildenden Höheren und Be¬
rufsbildenden Mittleren Schulen,
die Berufsschulen und Kranken¬
pflegeschulen sowie die Universi¬
tät mit ihren Instituten in jeweils
anderer Farbe aufleuchten. In glei¬
cher Weise ist es möglich, auch die
Anzahl der Sportstätten und ihre
Lage im Stadtbereich festzustellen.
Breiten Raum nehmen die weiteren
Leistungen der Stadt in der schuli¬
schen und außerschulischen Betreu¬
ung der Jugend ein, wie die För¬
derung der körperlichen Ertüchti¬
gung durch Sport und Freizeitge¬
staltung, die Schuluntersuchungen
u. a. m.
Wo Jugendlichen die Geborgen¬
heit der Familie fehlt, springen Ju-
Auf 38 großen Tafoln, die in der Galerie der
Messehalle 1 aufgebaut waren, gab die Aus¬
stellung
dor
Stadt Innsbruck im Rahmen der
Innsbrucker Messe einen Überblick dessen, was
die Stadtgemeinde für ihre jungen Bürger lei¬
stet (Foto: Frischauf)
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