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Amtsblatt 1968 Nr. 11 - Amtsblatt der Landeshauptstadt Innsbruck
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Nummer 11 31. Jahrgang


November 1968

Eigenes Veranstaltungszentrum für Hötting

Zu einem wahren Volksfest gestaltete sich am
Abend des 12. Oktober die Übergabe des neuer¬
stellten Mehrzwecksaales im Gasthof „Goldener
Bär", womit nun auch im Stadtteil Innsbruck-Hötting
den Organisationen wie der gesamten Bevölkerung
ein den verschiedensten Anforderungen entsprechen¬
des Veranstaltungslokal zur Verfügung steht. Zur
Eröffnung des Saales waren mit Bürgermeister Dr.
Lugger eine Reihe namhafter Persönlichkeiten wie
Vizebürgermeister Dir. Obenfeldner, die Stadträte
Dr. Knoll und Dir. Haidl, die Gemeinderäte Hardinger
und Eichler, erschienen. Auch Stadtpfarrer Gerlach
Voigt befand sich unter den Ehrengästen des
Abends.

Im Jänner dieses Jahres hatte der Innsbrucker Ge¬
meinderat beschlossen, für ein von den Eigentümern
des Gasthofes „Goldener Bär" aufzunehmendes
Darlehen in der Höhe von 1 Million Schilling die
Haftung zu übernehmen, womit nicht nur der Ab¬
sicht gedient werden sollte, einer alteingesessenen
Familie bei der Erhaltung ihres Besitzes zu helfen,
sondern vor allem dem Anliegen der zahlreichen
Vereine Höttings, in ihrem Stadtteil über eigene Ver¬
anstaltungsmöglichkeiten zu verfügen, Rechnung ge¬
tragen wurde. Der nun wieder instandgesetzte Saal,

der nach dem Krieg unter anderem als Schneider¬
werkstätte, als Behelfsraum für die Berufsschule und
schließlich auch als Jugendherberge gedient hatte,
bietet nun Raum für 300 Personen, wenn sie an
Tischen sitzen, und für 400 Personen, wenn nur Stuhl¬
reihen aufgestellt werden. Das notwendige Inventar
wurde nachgeschafft, eine neue Beheizungsanlage
sorgt für Wärme und Frischluft zugleich. Dank der
vorhandenen Bühne ist der „Bärensaal" auch für
Theatervorstellungen geeignet, wenngleich es sich
bei ihm um einen ausgesprochenen Mehrzwecksaal
handelt, für den von Sportveranstaltungen bis zu
Konzerten und Vortragsabenden reiche Verwen¬
dungsmöglichkeiten bestehen.

Gemeinderat Dir. Gottfried Knab begrüßte die
Festgäste, die Vereinsobleute Höttings mit ihren Ab¬
ordnungen sowie die zahlreich erschienene Bevöl¬
kerung, die den Saal bis auf den letzten Platz füllte,
und dankte der Stadtgemeinde Innsbruck für ihre
Initiative. Die Höttinger, die immer wieder in den
Bemühungen um die Wiederherstellung dieses Saales
vorstellig geworden seien, hätten volles Verständnis
gefunden und hoffen auch weiterhin, daß die Stadt¬
verwaltung den Stadtteil Hötting nicht vergessen,
sondern tatkräftig unterstützen werde.

Bürgermeister Dr. Lugger gab in seiner Festrede den
der Stadt ausgesprochenen Dank zurück an alle
Höttinger Vereine und im besonderen an Gemeinde¬
rat Knab, denn das Gelingen des Werkes sei in
ganz besonderer Weise ihren Bemühungen zuzu¬
schreiben. Die Stadt kann stolz sein, so sagte der
Bürgermeister, wenn die kulturellen und gesellschaft¬
lichen Kräfte gefördert und das Vereinsleben ge¬
stärkt werden. Gerade in einem Stadtteil, der so wie
Hötting im Laufe von Jahrhunderten harmonisch
gewachsen ist, sei es ein besonderes Anliegen, das
gute überkommene mit dem zeitgemäß Sinnvollen
zu verbinden. Die Fertigstellung des Mehrzweck¬
saales in Hötting habe auch gezeigt, daß ein Stadt¬
teil dann etwas erreichen kann, wenn seine Bevöl¬
kerung zusammensteht, und von den Höttingern
könne man sagen, daß sie wie Pech und Schwefel
zusammenhielten, was auch für die Gemeinderäte
gelte, die aus dem Stadtteil Hötting kommen. Wenn
jeder der Höttinger Vereine in seinem eigenen Rah-

Die Gewinnerin des 1. Preises beim Messepreisausschreiben der Stadt
Innsbruck, Fräulein Eva Waldmüller, wurde während ihres Aufenthaltes
in Freiburg auch von Oberbürgermeister Dr. Eugen Kcidel empfangen.
Lesen Sie Ditte ihren Bericht auf Seite 3. (Foto: H. Eisele, Fre : burg)