/ 18 pages
Amtsblatt 1969 Nr. 02_03 - Amtsblatt der Landeshauptstadt Innsbruck
Search


AMTS CU BLATT

DER LANDESHAUPTSTADT INNSBRUCK

Nummer 2/3 32. Jahrgang Februar/März 1969

Das Gemeindebudget für das Jahr 1969

Der Gemeinderat hat in seiner
Sitzung vom 18. und 19. Dezember
den Haushaltsvoranschlag der
Stadt Innsbruck und die Wirt¬
schaftspläne der Innsbrucker Stadt¬
werke sowie des städtischen Sana¬
toriums für das Verwaltungsjahr
1969 beschlossen. Stadtrat KmzIR.
Dr. Theodor Seykora erläuterte in
seiner Eigenschaft als Obmann des
gemei nderätlichen Finanzausschus¬
ses den vorliegenden Budgetent¬
wurf der Stadt Innsbruck. Wir ge¬
ben seine Ausführungen nachste¬
hend im Wortlaut wieder:
„Meine sehr geehrten Damen und
Herren! Ich habe die Ehre, Ihnen
als einhelligen Antrag des Finanz¬
ausschusses den Jahresvoranschlag
1969 vorzulegen. Ich betrachte es
auch heuer wieder als die vor¬
nehmste Aufgabe meiner Bericht¬
erstattung, die Kräfte und Gege¬
benheiten aufzuzeigen, die dieses
Budget beeinflussen, die Grund¬
züge herauszuarbeiten, nach de¬
nen es aufgebaut ist, und die Pro¬
bleme darzustellen, denen sich
eine verantwortliche Gemeinde¬
führung bei Erstellung des Budgets
gegenübersah.

Ich kann dabei bewußt auf die Klä¬
rung der Begriffe des ordentlichen
und außerordentlichen Haushaltes,
der formellen Gliederung in ein¬
zelne Unterabschnitte und die
rechtlichen Zusammenhänge mit
den Stadtwerken verzichten, da
diese Aufgabe der Unterrichtung
der Öffentlichkeit durch den neuen
Weg der Information, den die
Stadt sowohl mit den jährlichen
Ausstellungen im Rahmen der Inns¬
brucker Messe als auch durch die
darauffolgenden Broschüren geht,
nach dem Urteil unserer Mitbürger
in einer ebenso modernen wie ein¬
drucksvollen Form gelöst ist.
Mit dem im heurigen Jahr erschöp¬
fend dargestellten Thema „Was
leistet die Stadt für ihre jungen
Bürger" haben wir sicher manchem
unserer Mitbürger Gelegenheit ge¬
boten, in einige Kapitel des Haus¬
halts viel tiefer hineinzusehen, als
es bisher in unserer Stadt und nach
wie vor in vielen anderen Städten
möglich war und ist.
Eine Darstellung der Kräfte, die
dieses Budget beeinflussen, muß
mit einer Analyse der wirtschaftli¬
chen Situation beginnen. Von ihrer

Entwicklung hängt ja entscheidend
die Einnahmenseite und damit weit¬
gehend der Haushalt ab. Da aber
das eigene Steueraufkommen nur
ein Drittel unserer Einnahmen dar¬
stellt, die der Stadt zufließenden
Ertragsanteile des Bundes etwa ein
weiteres Drittel repräsentieren, und
das letzte Drittel sich aus sonstigen
Einnahmen zusammensetzt, ist für
unser Budget nicht nur die Entwick¬
lung der wirtschaftlichen Situation
in der Stadt, wie man allzu leicht
annehmen könnte, sondern ebenso
und wahrscheinlich in viel stärke¬
rem Maße jene des Landes und des
gesamtösterreichischen Raumes
bestimmend.

Während wir im Vorjahr zu diesem
Zeitpunkt im Hinblick auf die ge¬
samte wirtschaftliche Entwicklung
bereits einem gedämpften Optimis¬
mus das Wort reden konnten, kön¬
nen wir nunmehr feststellen, daß
wir die Stagnation der Jahre 1966
und 67 mit wesentlich geringeren
Auswirkungen überwunden haben,
als dies in unseren Nachbarstaaten
zum Teil der Fall war. Wir können
nunmehr auch feststellen, daß in
weiten Bereichen der Wirtschaft ein
kräftiger Aufschwung mit beachtli¬
chen Zuwachsraten in Produktion
und Umsatz und Auftragsständen
zu verzeichnen ist.
Dieses sehr erfreuliche Bild wird
leider getrübt durch die Tatsache,
daß diese Zuwachsraten vor allem
in jenen Teilen der Wirtschaft, die
konsumorientiert sind, zu beobach¬
ten sind, während nach dem über¬
einstimmenden Urteil der Fachleute
die nach Investitionsgütern orien-

Am 17. Jänner empfing Bürgermeister Dr. Lug¬
ger im Rathaus eine Gruppe japanischer Sport¬
journalisten und Fernsehleute, die nach Inns¬
bruck gekommen waren, um vor allem die
olympischon Kampfstältcn und andere Winter¬
sporteinrichtungen unserer Stadt zu besichtigen.
Vom Balkon des Rathauses aus zeigte ihnen
der Bürgermeister Innsbrucks „Fudschijama",
den Patschorkofel. (Foto: Birbaumer.)