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Amtsblatt 1969 Nr. 10 - Amtsblatt der Landeshauptstadt Innsbruck
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AMTS BLATT

DER LANDESHAUPTSTADT INNSBRUCK

Nummer 10

32. Jahrgang

Oktober 1969

Was leistet Innsbruck durch Stadtwerke und Verkehrsbetriebe?

Acht mal der Entfernung von der
Erde zum Mond entspricht die von
den öffentlichen Verkehrsmitteln
der Stadt Innsbruck im Jahre 1968
zurückgelegte Strecke. Und 1.271
Kilometer lang ist das Verteilernetz
für Strom, Gas und Wasser im
Stadtbereich. Auf diese Tatsachen
weist die Ausstellung „Eine Stadt
gibt Rechenschaft" hin, die von der
Stadtgemeinde Innsbruck heuer
zum dritten mal im Rahmen der
Innsbrucker Messe veranstaltet
wird.

Wir nehmen es gerne als Selbst¬
verständlichkeit hin, daß wir jeder¬
zeit Wasser, Strom und Gas haben,
daß die öffentlichen Verkehrsmittel
durch unsere Straßen fahren und
Seilbahnen uns in die Berge tragen.
So schien es angebracht, einmal
über die Versorgungsaufgabe zu
informieren, die von der öffent¬
lichen Hand durch Stadtwerke und
Verkehrsbetriebe im Interesse der
Allgemeinheit erfüllt wird. Die
Ausstellung der Stadt Innsbruck
wurde wieder von einem Komitee,
dem politische Mandatare wie Ver¬
treter der zuständigen Abteilungen
der Hoheitsverwaltung, der Stadt¬
werke und Verkehrsbetriebe ange¬

hörten, unter dem Vorsitz von
Stadtrat KmzlR Dr. Theodor Sey-
kora, dem Obmann des gemeinde-
rätlichen Finanzausschusses, thema¬
tisch erarbeitet und von Viktor
Herzner, Atelier Classic, graphisch
gestaltet. Sie befindet sich im
Messeneubau an der Claudiastraße
und erstreckt sich mit ihren Gra¬
phiken, Fotos und Texten über 38
große Tafeln, von denen jede eine
Höhe von 2,40 m aufweist. Durch
Schaustücke in Originalgröße
(Gondel der Muttereralmbahn,
Traggestell eines Großraumtrieb¬
wagens, Turbinenlaufrad des Kraft¬
werkes Untere Sill u. a.) werden die
graphischen Darstellungen ergänzt.

Nach einer allgemeinen Einführung
in Aufgabe und Gliederung der
Versorgungsbetriebe der Stadt er¬
fährt der Besucher unter anderem,
daß der Bedarf an elektrischer
Energie für das Jahr 1968 in Inns¬
bruck 344 Millionen Kilowattstun¬
den betrug, die an 79.638 Abnehmer
geliefert wurden. 72 Prozent davon
wurden in stadteigenen Wasser¬
kraftwerken erzeugt, 28 Prozent
wurden aus Fremdstrombezug ge¬
deckt. Um diesen hohen Anteil an
Eigenerzeug'ung leisten zu können,

investierte die Stadt allein seit 1964
den Betrag von 360 Millionen Schil¬
ling in den Kraftwerkbau. Ein Mo¬
dell der Amraser Straße zeigt, wie
die Versorgungsleitungen unter der
Straße liegen und macht verständ¬
lich, warum auch neu asphaltierte
Gehwege oder Straßen manchmal
wieder aufgerissen werden müssen,
um einen plötzlich aufgetretenen
Schaden im Leitungsnetz sofort be¬
heben zu können. Und wem war
schließlich bekannt, daß die nächt¬
liche Beleuchtung der öffentlichen
Plätze und Straßen Innsbrucks der¬
zeit insgesamt 5.166 Leuchten er¬
fordert?

8.900 Haushalte unserer Stadt wer¬
den mit Gas versorgt, daneben
sind eine Reihe von Gewerbe¬
betrieben an diesem zweiten Ener-
gieversorger interessiert. Der
Jahresverbrauch der Stadt betrug
1968 insgesamt 5,969.000 Kubik¬
meter. Die zunehmende Verwen¬
dung des Gases zur Raumheizung
und die fortlaufende Entwicklung
neuer Methoden der Gaserzeugung
und verbesserter Geräte für den
Verbraucher erfordern jeweils eine
zweckmäßige Anpassung und er¬
öffnen auch für die Zukunft neue
Möglichkeiten, die sorgfältig über¬
prüft werden.

Daß die Innsbrucker auch auf
Sauberkeit großen Wert legen, be¬
weist der Wasserverbrauch von
407 Liter pro Tag und Einwohner.
Innsbruck verfügt freilich auch über
Wasservorkommen, über Speicher¬
und Verteiiermöglichkoiten wie sel¬
ten eine Stadt in dieser Größen¬
ordnung. Das städtische Wasser¬
werk ist einer der modernsten Be¬
triebe dieser Art in Mitteleuropa.
Trotz des ständig steigenden Pro-
Kopf-Verbrauches und des raschen
Wachstums der Stadt wird die bis
heute erschlossene Wasserdarbie¬
tung die Versorgung bis etwa 1990
gewährleisten. Vorausschauend
wird von der Stadtgemeinde schon