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Amtsblatt 1969 Nr. 10 - Amtsblatt der Landeshauptstadt Innsbruck
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jetzt Vorsorge getroffen, um mit
Hilfe eines Grundwasservorkom¬
mens im westlichen Bereich der
Höttingerau, das allen Anforderun¬
gen entspricht, eine ausreichende
Wasserversorgung auch nach dem
Jahre 1990 sicherzustellen.

Ein Blick in vergangene Jahrhun¬
derte, den alte Urkunden ermög¬
lichen, zeigt, wie gewaltig der
Schritt vom ersten, 1485 am Inns-
brucker Stadtplatz aufgestellten
plätschernden Brunnen über die
seit 1888 bestehende Möglichkeit,
das Wasser in die Stockwerke der
Häuser hinaufzuleiten, bis zur mo¬
dernen Ringrohrleitung ist. Die
Ringrohrleitung nimmt ihren Aus¬
gang im Mühlauer Wasserwerk
und sorgt dafür, daß im 238 km
langen Netz der Leitungsrohre den
Verbrauchern im ganzen Stadtge¬
biet ausreichend Wasser mit einem
annähernd gleichen Wasserdruck
zugeführt wird. Die im Laufe der,
vergangenen Jahres in Innsbruck
verbrauchten 16,228.000 Kubikme¬
ter Wasser würden eine Säule er¬
geben, deren Grundfläche die Alt¬
stadt wäre und deren Höhe das
Vierfache des Stadtturmes (225 m)
erreichen würde. Nur wenige Be¬
wohner unserer Stadt wissen, daß
die Niederschläge auf ein 30 km 2
großes Gebiet der Nordkette und
der dahinterliegenden Karwendel¬
kette das Wasserdargebot für die
Mühlauer Quellen erbringen, die
Innsbrucks Wasserbedarf im we¬
sentlichen decken. Das Wasser ist
bakteriologisch praktisch rein und
bedarf daher nicht des Zusatzes
von Chlor oder Ozon.

Die Stadtgemeinde leitet nicht nur
dieses besondere Geschenk der
Natur, das aus den Bergen kommt,
der Bevölkerung zu, sie erschließt
dieser umgekehrt durch Seilbahnen
und Lifte auch die Schönheit der
Bergwelt in Sommer und Winter.

Großzügige Umbauten erhöhten
die Leistungsfähigkeit und Sicher¬
heit der Seilbahnen auf Patscher¬
kofel und Hafelekar,die Umstellung
der Muttereralmbahn auf geschlos¬
sene Gondeln wird im bevorstehen¬
den Winter abgeschlossen. Eine
Reihe moderne Lifte wurde ge¬
schaffen. Für diese bedeutenden
Vorhaben wurden in den letzten
zehn Jahren 73,614.000 Schilling
aufgewendet. Die Investitionen zur
Neuanlage und Pflege von Schi¬
pisten, einem besonderen Anliegen
der Stadt, betrugen im gleichen
Zeitraum einschließlich der vom

Fremdenverkehrsverband Inns-
bruck-lgls und Umgebung zur Ver¬
fügung gestellten Beträge insge¬
samt 12,353.000 Schilling.

In welchem Maße die Innsbrucker
Verkehrsbetriebe ihrer Aufgabe,
den Großraum Innsbruck durch
öffentliche Verkehrsmittel zu er¬
schließen, nachgekommen sind,
zeigt die Tatsache, daß ihr Linien¬
netz nach Kriegsende noch 60 km
betrug, heute aber bereits eine
Länge von 107 km aufweist. Die
rasch wachsenden neuen Stadtteile
mußten in das Liniennetz einbezo¬
gen, der Verkehr auf schon beste¬
henden Linien verstärkt werden.

56.000 Fahrgäste benützen täglich
die öffentlichen Verkehrsmittel der
Stadt. Davon werden 5.432 Per¬
sonen in der Zeit von 7 bis 8 Uhr
in das Stadtzentrum befördert, wo¬
für 28 Straßenbahnzüge, 36 Omni¬
busse und 14 Obusse eingesetzt
sind. Insgesamt betrug die Zahl der
Fahrgäste im vergangenen Jahr
20 Millionen. Im Interesse der Be¬
völkerung gewähren die Innsbruk-
ker Verkehrsbetriebe zahlreiche so¬
ziale Tarifbegünstigungen. Sc sind
die Mehrfahrtenkarten auf 83,4 Pro-

Der Gemeinderat der Landeshaupt¬
stadt Innsbruck trat am 31. Juli 1969
unter dem Vorsitz von Bürgermei¬
ster Dr. Lugger zur letzten Sitzung
vor den Gemeinderatsferien zu¬
sammen.

Zu Beginn der Sitzung wurde der
als Ersatzmann einberufene Josef
Mairhofer (SPÖ) angelobt.
Im Anschluß daran wurden von
Mitgliedern des Gemeinderates
verschiedene Anfragen gestellt, die
der Bürgermeister der geschäfts¬
ordnungsmäßigen Behandlung zu¬
führte. Der Bürgermeister beant¬
wortete sodann die in der letzten
Sitzung gestellten Anfragen und
trat in die Tagesordnung ein.
Durch die Aufhebung der Beurlau¬
bung des Gemeinderates Josef
Budweiser (FPÖ) wurden verschie¬
dene Änderungen in der Zusam¬
mensetzung von Ausschüssen vor¬
genommen.

Auf Antrag des Stadtsenafs faßte
der Gemeinderat bezüglich der
Festsetzung des Einheitssatzes für
die Gehsteigabgabe folgenden Be¬
schluß: Die Stadtgemeinde Inns¬
bruck erhebt mit 1. 1. 1969, also

zent, die Monatskarten auf 51 Pro¬
zent, die Kinder- und Schülerkarten
auf 40 Prozent und die Invaliden¬
karten auf 25.8 Prozent des vollen
Tarifes ermäßigt.

Mit dem Hallenbad, das durch
einen modernen Erweiterungsbau
zusätzlich eine Sauna und ein
Lehrschwimmbecken erhielt, leisten
die Stadtwerke einen Beitrag nicht
nur zur allgemeinen körperlichen
Ertüchtigung, sondern auch zur För¬
derung des Leistungssportes. Und
schließlich wurde auch die Stadt¬
gärtnerei nicht vergessen, von der
vor allem die erforderlichen Pflan¬
zen fürden Schmuck der städtischen
Anlagen bereitgestellt werden.

So wird mit der diesjährigen Messe¬
ausstellung der Stadt Innsbruck
ein weiterer Leistungsbereich der
öffentlichen Hand für die Bevöl¬
kerung erschlossen 'und leicht fa߬
lich dargestellt. Damit soll nicht nur
dem Informationsbedürfnis, son¬
dern auch einer positiven Einstel¬
lung zum öffentlichen Leben ge¬
dient sein. Denn nur wer Bescheid
weiß, kann auch Interesse gewin¬
nen an den Aufgaben und Ver¬
pflichtungen, die einer Stadtführung
heute gestellt sind.

rückwirkend, die Abgabe für die
erstmalige Herstellung zeitgemäßer
Gehsteige nach dem Landosgesetz
vom 25. 11. 1968, LGBI. Nr. 23/1969.
Gemäß § 3 Abs. 6 werden die Ko¬
sten für die Herstellung eines
Quadratmeters zeitgemäßer Geh¬
steigfläche mit S 620. festgestellt
und der Einheitssatz mit 1/100 fest¬
gesetzt, so daß der Einheitssatz
S 6.20 beträgt.

Bezüglich der öffentlichen Beleuch¬
tungskosten beschloß der Gemein¬
derat, daß mit Beginn des Jahres
1969 die Investitionskosten bzw. In¬
vestitionsbelastungen für die öffent¬
liche Beleuchtung durch die Stadt¬
werke zu tragen sind und die In¬
standhaltungskosten sowie die
Stromkosten, die durch den Betrieb
der öffentlichen Beleuchtung an¬
fallen, zu Lasten der Hoheitsver¬
waltung gehen.

AMTSBLATT DER LANDESHAUPTSTADT INNS¬
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Die Stadtgemeinde Innsbruck — Verantwortlicher
Redakteur: Paul Gruber, Innsbruck, Rathaus,
Telefon 26 7 71. — Das Amtsblatt erscheint
monatlich und ist ab 5. joden Monats erhältlich
beim Rathaus-Portier und im Städtischen Ver¬
kehrsamt, Burggraben 3. — Einzelpreis S 3. — ,
Jahresabonnement S 30. — >. — Nachdruck nur
mit Genehmigung. — ■ Herstellung Buchdruckerei
Frohnweiler, Innsbruck.

Aus dem Gemeinderat

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