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Amtsblatt 1970 Nr. 02_03 - Amtsblatt der Landeshauptstadt Innsbruck
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AMTS BLATT

D ER LANDES HAUPTSTADT INNSBRUCK

Nummer 2/3

33. Jahrgang

Februar/März

Das Gemeindebudget für das Jahr 1970

Im Rahmen der Budgetsitzungen
des Innsbrucker Gemeinderates, die
am 18. und 19. Dezember durchge¬
führt wurden, hat Stadtrat KmzIR.
Dr. Theodor Seykora als Obmann
des gemeinderätlichen Finanzaus¬
schusses den in diesem Ausschuß
erarbeiteten und einhellig beschlos¬
senen Jahresvoranschlag 1970 vor¬
gelegt und interpretiert. Wir geben
seine Ausführungen, die nicht nur
das Gemeindebudget für sich, son¬
dern auch seine Zusammenhänge
mit der allgemeinen Wirtschaftsent¬
wicklung behandelten, nachstehend
im Wortlaut wieder.
„Meine sehr geehrten Damen und
Herren! Ich habe die Ehre, Ihnen
als einhelligen Antrag des Finanz¬
ausschusses den Jahresvoranschlag
1970 vorzulegen. Auch heuer wird
es wieder die vornehmste Aufgabe
meiner Berichterstattung sein, auf¬
zuzeigen, welche Ausgangsposition
bei der Erstellung des Budgets be¬

stand, wie die Gemeindeführung
die Kräfte, die dieses Budget be¬
einflussen, beurteilt und nach wel¬
chen Gesichtspunkten der Haushait
erstellt ist.

Es gibt neben den Aufgaben und
Problemen, denen sich die Gemein¬
den im allgemeinen und unsere
Stadt im besonderen gegenüber¬
sehen, eine Reihe von Gegebenhei¬
ten finanzieller und wirtschaftlicher
Natur, die bei der Erstellung des
Budgets sorgfältig geprüft werden
müssen und daher in einer umfas¬
senden Berichterstattung nicht feh¬
len dürfen. Ich möchte diese Über¬
legungen an die Spitze meiner Aus¬
führungen stellen.
Es ist ein erfreuliches Zeichen un¬
serer Zeit, daß in breiten Schichten
der Bevölkerung das Verständnis
für wirtschaftliche Vorgänge und
die Kenntnis wirtschaftlicher Zu¬
sammenhänge wachsen; es ist aber
noch viel zu wenig bekannt, wie

sehr die Städte und Gemeinden und
damit der gesamte kommunalpoliti¬
sche Bereich mit den wirtschaft¬
lichen Gegebenheiten verflochten
und wie sehr die Städte von der
wirtschaftlichen Entwicklung ab¬
hängig sind. Sie sind davon zumin¬
dest ebenso abhängig wie die an
der vordersten Front stehenden
wirtschaftlichen Unternehmungen,
da der kameralistisch organisierte
Haushalt in einer reinen Einnah¬
men- und Ausgabenrechnung be¬
steht und völlig von der Entwick¬
lung der Einnahmen abhängig ist.
Diese Einnahmen kommen aber —
wie schon mehrfach angedeutet —
zu einem Drittel aus unserem eige¬
nen Bereich; sie bestehen zu einem
weiteren Drittel aus Zuweisungen
des Bundes und Landes und zum
restlichen Teil aus sonstigen Ein¬
nahmen.

Vor allem die beiden ersten Grup¬
pen der eigenen Einnahmen und

Im Senatssitzungssaal des Rathauses wurde am 22. Dezember der Kunstföiderungspreis 1969 an Anton Christian Kirchmayr und Roiner Schiestl über¬
geben. Unsor Bild zeigt von links nach rechts Gomeinderat Hofer, Stadtrat KmzIR. Ing. Fritz, Bürgermeister Dr. Lugger, Anton Christian Kirchmayr
mit Frau, Obmann-Stellvertreter des gemeinderätlichen Kulturausschusses Frau Gemoindorat Kaisor, Roitier Schiestl, Vizebürgermeister Dir. AAaier,
Gomeindorat KmzIR. Kinzl und den Obmann des gemeinderätlichen Kulturausschussos, Stadtrat Dir. Haidl, boi der feierlichen Übergabe im Rathaus,
in der die Stadt zugloich ihre Verpflichtungen gegenüber der Kultur bekräftigte. Lesen Sie dazu unseren Beitrag auf Seite 9. (Foto: Frischauf.)