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BLATT
DER LANDESHAUPTSTADT
INNSBRUCK
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33. Jahrgang
April 1970
Wie fördert die Stadt Industrie und Gewerbe?
Die Stadtgemeinde Innsbruck hat
sich neben der Vielzahl von
Auf¬
gaben in den letzten Jahren vor
allem auch die Förderung derWirt-
schaft besonders zum Ziel gesetzt.
Eines der wesentlichsten Instru¬
mente hiefür ist die Bereitstellung
von Gewerbe- und Industriegrund.
Aufstrebenden Betrieben soll da¬
mit die Möglichkeit geboten wer¬
den, neue Betriebsstätten in Inns¬
bruck zu gründen oder in Inns¬
bruck bestehende Betriebsstätten
auszubauen. Im öffentlichen Inter¬
esse wird dabei die Verlagerung
von Firmen aus dem Zentrum der
Stadt an die Peripherie ermöglicht.
Diese Maßnahmen finden aller¬
dings ihre natürliche Grenze im
Besitzstand der Stadtgemeinde an
geeigneten Grundstücken. Das In¬
teresse an städtischem Gewerbe-
und Industriegrund ist groß, der
vorhandene Grund jedoch
beschränkt. Ein vom Stadtsenat
ins Leben gerufenes Komitee be¬
faßt sich derzeit mit der Ausarbei¬
tung von Richtlinien für die Wirt¬
schaftsförderung, um alle sich
bietenden Möglichkeiten erfassen
und ausschöpfen zu können.
Die Wirtschaftsförderung in Inns¬
bruck vollzieht sich vorwiegend
auf drei Ebenen. Einmal durch die
stadtplanerische Ausweisung von
Gewerbeflächen im Flächenwid¬
mungsplan bzw. in den Bebau¬
ungsplänen. Von den als Sied¬
lungsgebiet überhaupt in Frage
kommenden 1000 ha Grundes im
Bereich der Stadt Innsbruck sind
heute 204 ha, das sind ca. 20 Pro¬
zent oder 19 rrr je Einwohner, als
Gewerbefläche ausgewiesen. Nur
die ausgesprochene Industriestadt
Linz hat unter den österreichischen
Am 10. Mörz schmückton Stadtrat Dir. Arthur Haidl und Morjistratsdiroktor OSR. Dr. Walter
Herbert im Nomon
dor
Sladlgomeinde das Grab Msgr. Dr. Anton Müllers im Wostfriodhof mit
einem Kranz. An diesem Tag jährte sich zun) 100. Mal der Geburtstag des unter dorn Künstler¬
namen „Bruder Willram" bekannt gewordenen und geschätzten
Monsignore,
dor
als Religionspro¬
fessor an der Lehrerbildungsanstalt in Innsbruck tätig war und über die Grenzen des Landos
hinaus einen vielbeachteten Ruf als origineller und heimatverbundener Schriftstoller genoß.
In Anerkennung seiner Verdienste wurde Bruder Willram am 8. Mai 1936 mit dem Ehrenring der
Stadt Innsbruck ausgezeichnet. (Foto: Birbaumer)
Landeshauptstädten etwas mehr
Gewerbefläche je Einwohner aus¬
gewiesen als Innsbruck. Wir haben
derzeit vier bevorzugte Wirt¬
schaftsräume in Innsbruck: die
Roßau, das Gebiet nördlich der
Haller Straße bis zu den Eisen¬
bahngeleisen, das Gebiet um den
Höttinger Bahnhof und schließlich
das jüngste Gewerbegebiet, die
Untere
Figge.
Diese Gebiete sollen aber nicht
nur in der Planung Berücksichti¬
gung finden, sondern auch - und
das ist die zweite Ebene der För¬
derung — ■ ausgebaut werden. So
wurden für die Erschließung des
Gewerbegebietes Reichenau-
Roßau durch Kanal, Wasser und
Straße allein im Jahre 1968 insge¬
samt 12,3 Millionen Schilling in¬
vestiert, alle Straßen dieses Gebie¬
tes werden im Endausbau eine
Breite von 12 m erhalten. Dieses
Gewerbegebiet hat direkten Auto¬
bahnanschluß über den Zubringer
Ost, Anschluß an die Bundes¬
straße I über die Reichenauer
Brücke und Anschluß an das Stadt¬
gebiet über den Langen Weg —
Südring. In diesem Gebiet wurden
in den letzten 5 Jahren 78 Indu¬
strie- bzw. Gewerbebetriebe neu
errichtet. Im Haushaltsvoran¬
schlag für das Jahr 1970 sind für
weitere Erschließungsmaßnahmen
u.a. vorgesehen: zur Fortsetzung
der Straßenbauarbeiten in der
Roßaugasse und am Stadelweg
2,3 Millionen Schilling, zur Verlän¬
gerung der Andechsstraße bis zum
Langen Weg 1,0 Millionen und in
Fortsetzung des Ausbaues des
Langen Weges 0,8 Millionen Schil¬
ling. Für das Gewerbegebiet am
Höttinger Bahnhof, das ca. 18 ha
erfaßt, ist in absehbarer Zeit die
Errichtung eines Gleisanschlusses
geplant.
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