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Amtsblatt 1970 Nr. 09_10 - Amtsblatt der Landeshauptstadt Innsbruck
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AMTS BLATT

DER LANDESHAUPTSTADT INNSBRUCK

Nummer 9/10

33. Jahrgang

September/Oktober 1970

AUSSTELLUNG DER STADTGEMEINDE IM RAHMEN DER 38. INNSBRUCKER MESSE

Stadtentwässerung, Müllbeseitigung, Straßenreinigung,

Feuerwehr

Wer dem Sprichwort vom Geld, das
auf der Straße liege, Mißtrauen
entgegenbringt, wird ihm doch in
etwas abgewandeltem Sinne recht
geben, und zwar dann, wenn davon
die Rede ist, daß in den Straßen
einer Stadt von der derzeit gege¬
benen Größenordnung Innsbrucks
Millionenwerte stecken. Daß Stadt¬
entwässerung, Müllbeseitigung und
Straßenreinigung klaglos funktio¬
nieren, wird von der Bevölkerung
weithin als selbstverständlich er¬
achtet und kaum jemand weiß, wel¬
che Millionenbeträge beispielswei¬
se in der Form des Kanalrohrnetzes
in den Straßen unserer Stadt ver¬
borgen liegen oder in den Fahr¬
zeugpark der Müllbeseitigung und
Straßenreinigung investiert wur¬

den. In ähnlicher Weise werden
auch die Dienste der Feuerwehr
der Stadt Innsbruck in Anspruch
genommen. Es war daher das An¬
liegen der diesjährigen Ausstellung,
die von der Stadtgemeinde Inns¬
bruck nunmehr zum vierten Mal im
Rahmen der Innsbrucker Messe
gezeigt wurde, über die erwähn¬
ten vier Leistungsbereiche in sach¬
licher und leicht faßlicher Form zu
informieren. Die Ausstellung wur¬
de von einem Komitee, dem poli¬
tische Mandatare wie Vertreter der
städtischen Beamtenschaft ange¬
hörten, unter dem Vorsitz von
Stadtrat KmzIR Dr. Theodor Seyko-
ra, dem Obmann des gemeinderät-
lichen Finanzausschusses, thema¬
tisch erarbeitet und von Viktor

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Am Aufgang zur Leistungsschau der Stadtgemeinde in der Messehalle I begrüßte Stadtrat
Kommerzialrat Dr. Seykora im Beisein von Bürgermeister Dr. Lugger und Landeshauptmann
Okonomierat Wallnöfer am 19. September anläßlich der Messeeröffnung den Bundesminister für
Handel, Gewerbe und Industrie, Dr. Josef Staribacher, und führte ihn durch die Ausstellung.

Herzner, Atelier Classic, wieder
graphisch gestaltet.

Der Ausbau des Innsbrucker Kanal¬
netzes hat, wie die Ausstellung
zeigte, eine rasante Entwicklung
genommen. Bis zum Jahre 1902
gab es nur die Ritschen", bis 1957
waren 42% der Gesamtsiedlungs-
fläche durch ein Tiefkanalnetz er¬
schlossen. Allein in den letzten 12
Jahren wurde das Kanalnetz um
mehr als 100 km auf eine Gesamt¬
länge von 175 km erweitert, womit
also in den letzten 12 Jahren
gleichviel geleistet wurde wie in
den 50 Jahren vorher. Durch bild¬
liche Darstellungen und Funktions¬
beschreibungen gab die Ausstel¬
lung Einblick in die baulichen Aus¬
maße und Besonderheiten unserer
Entwässerungsanlagen. Weiters
wurden die verschiedenen Metho¬
den der Reinigung des Kanalnetzes
gezeigt, wobei auch auf ein vom
Innsbrucker Kanalbauamt erstmals
angewandtes Verfahren, das inzwi¬
schen über die Grenzen des Lan¬
des hinaus große Aufmerksamkeit
gefunden hat, besonders hingewie¬
sen werden konnte. Breiten Raum
nimmt das von der Stadtgemeinde,
neu erbaute und im Juni 1969 in
Betrieb genommene Klärwerk
Roßau ein. Für die Stadtentwäs¬
serung wurde von der Stadtge¬
meinde seit 1958 eine Viertel Mil¬
liarde Schilling aufgewendet. Da¬
von entfallen 170 Millionen Schil¬
ling auf den Bau der Kanäle, 30
Millionen auf den Bau des Klär¬
werkes und 40 Millionen auf die
Wiederherstellung der Straßen
nach Kanalverlegung. Der Grund
des Klärwerkareals stellt einen
Wert von 10Millionen Schilling dar.