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Amtsblatt 1970 Nr. 12 - Amtsblatt der Landeshauptstadt Innsbruck
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Schaezler, der sein herrliches Pa¬
lais der Stadt im Jahre 1964 zum
Geschenk machte, womit der gro߬
artige äußere Rahmen für diese
Galerie gegeben war.

Dokument nicht nur der Wirtschafts¬
kraft der Stadt, sondern auch der
kulturellen Aufgeschlossenheit
ihrer Bürger ist die gerade 10Jahre
alt gewordene Gesellschaft zur Er¬
haltung Alt-Augsburger Kultur¬
denkmale, die bisher über zwei
Millionen DM aufgebracht und der
Wiederherstellung bzw. Erhaltung
von kulturellen Kostbarkeiten, sei¬
en sie im öffentlichen oder auch
privaten Besitz, in Form von Sub¬
ventionen zugeführt hat. Daß die
Stadtgemeinde ein historisches
altes Stadthaus jungen Künstlern
zur Verfügung gestellt hat, die sich
darin Ateliers einrichteten, mag nur
als Beispiel dafür dienen, wie Tra¬
dition und Gegenwartsverpflichtung
In Einklang gebracht werden kön¬
nen. Die Stadt Augsburg, die etwa
doppelt so groß ist wie Innsbruck,

wurde erst dieser Tage Universi¬
tätsstadt. Sie errichtet in großzügi¬
ger Anlage die Universitätsbauten
und als erste nahm die Fakultät
für Wirtschaftswissenschaften am
16. Oktober 1970 ihren Betrieb auf.
Augsburg baut eine Zentralklinik
mit voraussichtlichen Kosten von
200 Millionen DM, hat den Rohbau
einer neuen Kongreßhalle, die 1400
Personen fassen und 1972 in Be¬
trieb gehen soll, gerade abge¬
schlossen, verfügt unter anderem
auch über einen neuen Flughafen,
der von den Fluglinien nicht im
Rahmen des Linienverkehrs ange¬
flogen wird, jedoch vor allem dem
Zubringerdienst nach München
und dem Privatflugverkehr dienen
soll, um nur einige aktuelle An¬
liegen zu erwähnen, die derzeit
einer Lösung zugeführt werden.

Ein Zusammentreffen mit den Mit¬
gliedern des Augsburger Kultur¬
ausschusses unter seinem Vorsit¬
zenden, dem Kulturreferenten
Stadtrat Vierbacher, bot reichlich

Gelegenheit zu einem umfassen¬
den Gedankenaustausch. Stadtrat
Vierbacher, der in besonderer
Weise um die Innsbrucker Delega¬
tion und ihr Besuchsprogramm be¬
müht war, nahm diese Gelegenheit
zum Anlaß, die wieder intensivier¬
ten Beziehungen zwischen beiden
Städten vor allem auf kulturellem
Gebiet nicht nur herzlich zu be¬
grüßen, sondern auch konkrete
Formen ihrer Pflege anzuregen,
die vor allem im Austausch von
Ausstellungen und künstlerischen
Veranstaltungen bestehen und
ohne Förmlichkeiten, aber so um¬
fassend als möglich, durchgeführt
werden könnten. So steht zu er¬
warten, daß der Besuch der Inns¬
brucker Delegation in Augsburg,
der in der lokalen Presse, aber
auch in Hörfunk und Fernsehen re¬
gistriert wurde, zu weiteren kon¬
kreten Schritten im Zeichen der
gegenseitigen Verbundenheit und
der Wahrnehmung zeitgemäßer
kultureller Aufgaben führen wird.

Erfolge und Anliegen des Fremdenverkehrs

Der Fremdenverkehrsverband Inns-
bruck-lgls und Umgebung konnte
In seiner Vollversammlung am
4, Nov. 1970 mit stolzen Erfolgs¬
ziffern aufwarten. Wie seinem Tä¬
tigkeitsbericht zu entnehmen ist,
war ein besonderes Merkmal des
Fremdenverkehrsjahres 1969/70 die
Belebung der Wintersaison. Die
Nächtigungsziffer hat mit 1,425.599
jene des Olympiawinters beachtlich
überschritten. Die Zahl der Näch¬
tigungen ist gegenüber dem Vor¬
jahr um 12 Prozent gestiegen. Im
Winter betrug die durchschnittliche
Aufenthaltsdauer 2,43 Tage, im
Sommer 1,69 Tage. Daß Innsbruck
um seine Gäste bemüht ist, stellt
es durch zahlreiche Leistungen
unter Beweis. In den fünf Inns¬
brucker Ski- und Sonnenparadie¬
sen, die durch 26 Seilbahnen und
Skilifte erschlossen werden, stehen
den Gästen 100 km maschinell ge¬
wartete Skipisten zur Verfügung.
Täglich werden die Gäste kosten¬
los mit dem Skibus zu den Ski¬
pisten befördert, womit Innsbruck
nicht nur die Annehmlichkeiten
bietet, in einer Landeshauptstadt
ZU leben, sondern zugleich auch
das schneemäßig jeweils beste Ski¬
gelände zu wählen.

Der Fremdenverkehrsverband Inns-
bruck-lgls und Umgebung will

seine Werbung weiter intensivieren
und in besondererweise den quali¬
fizierten Gast ansprechen, die
Wintersaison weiter ausbauen und
im Hinblick auf den Bau des Kon¬
greßhauses Innsbruck auch als
Kongreßstadt möglichst fördern.
Das Budget 1971, das diesen
Zwecken dienen soll und in seinen
Einnahmen wie Ausgaben 9,4 Mill.
Schilling vorsieht (1970 waren es
8,63 Mill. Schilling), wurde von der
Vollversammlung beschlossen.
Im außerordentlichen Haushalt sind
darüberhinaus 1,25 Mill. Schilling
vorgesehen, von denen S 750.000.—
für den Ausbau des Golfplatzes
und S 500.000.— für einen neuen
Winterwerbefilm eingesetzt werden
sollen.

Während der Skibus, wie Obmann
Kommerzialrat Dr. Beck feststellte,
im bevorstehenden Winter in seine
zweite Saison geht, kann erstmals
auch ein Skipaß angeboten werden,
der um den Preis von S 600.- (im
Rahmen des Wintersonderangebo¬
tes S 500.-) 7 Tage hindurch die
beliebige Benützung aller Berg¬
bahnen, Skilifte und Aufstiegshil¬
fen von Tulfes über Patscherkofel,
Mutterer Alm bis zur Axamer Ll-
zum einerseits, an der Nordkette
andererseits ohne gesondertes
Kartenlösen oder bürokratische Er¬

schwernisse anderer Art ermög¬
licht.

Unter den Anliegen und Erwägun¬
gen für die Zukunft erwähnte der
Obmann unter anderem die sehr
dringlich erscheinende Schaffung
einer Einkaufsmöglichkeit für Über¬
seegäste, die zu den Weihnachts¬
feiertagen nach Innsbruck kommen
und hier bisher keine Möglichkeit
fanden, sich in der Landeshaupt¬
stadt selbst ihre Wintersportaus¬
rüstung einzukaufen, weil die Ge¬
schäfte der Feiertage wegen mit¬
unter 4 bis 5 Tage hindurch ge¬
schlossen halten mußten. Er ver¬
wies auch auf das in Bau befind¬
liche Kongreßhaus, dessen Errich¬
tung im Interesse des Fremden¬
verkehrs als eine Verbesserung der
Infrastruktur für das ganze Land
und nicht nur für Innsbruck zu be¬
grüßen sei. Mit den derzeit zu ver¬
zeichnenden 1,5 Mill. Nächtigungen

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